Montag, 31. Oktober 2011

Eine Lesung und ihre Folgen


Ich war am Samstag an einer Lesung oder besser Performance. Die vier Vortragenden liessen sich mit "naja, geht so" (ok, ok, eigentlich ganz gut) über "geht grad noch", "geht schon nicht mehr wirklich" bis "geht gar nicht" beschreiben. Besonders Performer Nummer 3 strapazierte die Nerven der Audienz mit pseudophilosophischen Ergüssen und selbstverliebten Gesten, die er zwischendurch mit sexuellen Perversitäten etwas auflockerte, die dem zwinglianisch angehauchten, bildungsbürgerlichen Teil der Anwesenden etwas zwischen Entsetzen, Schamesröte und tödlicher Langeweile in die Antlitze zwangen. Mein Begleiter tat das einzig Richtige, als er sich in der Pause mit dem Satz "Diese Scheisse tue ich mir nicht noch eine Stunde an" verabschiedete und von Dannen sprang.

Ich selbst harrte bis zum bitteren Ende aus. Ein böser Fehler, wie sich später herausstellen sollte. Kaum zu Hause angekommen, musste ich als erstes dringend die Latrine aufsuchen, um mich zu entleeren. Es stank penetranter als gewöhnlich. Als ich in die Schüssel schaute, lag da der Text des 3. Performers. Zu Tode erstarrt war es mir gerade noch möglich, ihn schnell hinweg zu spülen. Aus der Kanalisation hörte ich die Ratten hysterisch schreien. Sie schworen Rache. Ich wusste, es würde ein Blutbad geben.

Neues aus meinem Fototagebuch

Samstag, 29. Oktober 2011

Dieser Weg wird kein leichter sein...


Auf dem Weg zur ganz grossen Filmkarriere hiess es auch Scheiss-Jobs anzunehmen. Auch Franz Xaver Kötz blieb davon nicht verschont. Mit einer gewissen Abscheu spielte er Commander Cum Cat in der neuen Science Fiction Softporno Serie "Per(ver)ser Katzen im Weltall".

Freitag, 28. Oktober 2011

Politisch korrekt


Paul war stets politisch korrekt. Er hielt sich an Gesetze und Regeln und brachte die Dinge zu Ende. Er diente der Obrigkeit und führte aus, was von ihm verlangt wurde. Darum war es nur konsequent, als er beim Pilzesuchen mit der Gattin auf das abgebildete Schild im Wald traf, dass er sein Gewehr lud und selbige erschoss.

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Zerstreut?



Als sie ihren Schatten auf dem Asphalt sah, fiel Heidi endlich wieder ein, was sie heute morgen vergessen hatte: Den Fallschirm.

Dienstag, 25. Oktober 2011

INDIVIDUALITÄT




Wir alle befinden uns in sozialen Systemen, denen es auf
Individualität nicht ankommt. Je weniger Sie sich durch einen
festen Rahmen der Gesellschaft bestimmen lassen, um so
grösser wird Ihr Bedürfnis sein, sich als etwas Besonderes zu
fühlen. Keiner ausser Sie weiss – und selbst das ist mitunter
ein schwieriges Unterfangen – wie es ist, Sie zu sein. Sie
können sich vorstellen, wie es ist, ein Hängebauchschwein zu
sein, aber Sie werden es niemals wirklich empfinden und
wissen, weil Sie einfach kein Hängebauchschwein sind. Auch
wenn Sie womöglich so aussehen.

Freitag, 21. Oktober 2011

Selbst ist der Raucher


Seit Zigaretten immer teurer wurden, hatte sich Helmut im Keller eine heimliche Glimmstengel-Zucht zugelegt. Es war einfacher als er dachte: Er musste sich nur eine Königin und ein paar fette Drohnen besorgen, die Arbeitsbienen kamen dann von ganz alleine. Für den Vertrieb heuerte er ein paar Vietnamesen an. Das Geschäft lief ausgesprochen gut. 

An einem Dienstag im Oktober klärte sein Hausarzt ihn auf: "Ich hatte Zigarettensucht gesagt, nicht -zucht!", wetterte dieser. Doch Helmut liess sich nicht beirren. In Kürze würde er eine Anti-Nichtraucher-Partei gründen und war sich ziemlich sicher, bereits 2013 in den Bundestag einzuziehen.

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Neues von Kowalsky


Erste Erfolge für Rudi Kowalsky: Nach seiner Ankunft in Las Vegas - Kowalsky hatte sich beim Aussteigen aus dem Flugzeug das rechte Hinterbein gebrochen - bekam er aufgrund seines Handicaps seinen ersten kleinen Werbeauftrag von der Agentur für Integration behinderter Haustiere. Im Bild sehen Sie das schwarze Schaf als Hund verkleidet, wie er Werbung für Hopkins Hundebrei macht. Kowalsky war am 6. Oktober dieses Jahres aus seinem Heimatort Oberursel geflüchtet, nachdem er jahrelang als schwarzes unter weissen Schafen gemobbt wurde. 

E-Mails und andere Belästigungen



E-Mail von heute morgen: "Alles für Ihr iPhone!" Klingt wie alles für Ihr Kleinkind oder alles für das Haustier. Ich habe kein iPhone. Ich gehöre einer verfolgten Randgruppe an. Ich habe auch kein Kleinkind. Und NEIN, ich habe auch kein Haustier. Ich werde einsam und allein, ohne soziale Kontakte, elendig in meiner Wohnung verrecken und erst gefunden, wenn es schon durch die Tür durchstinkt. Freunde gibt es ja nur noch virtuell, auf Facebook. Da freut sich gerade Peter M. über seinen eigenen Link. 20 Leuten gefällt das. 3 weiteren Leuten gefällt, dass das 20 Leuten gefällt, dass Peter M. sich über seinen eigenen Link freut. Wer ist eigentlich Peter M.? Offensichtlich einer meiner Freunde, aber ich kann mich nicht an ihn erinnern. Ich klicke auf den Link, der Peter gefällt. Er führt ins Nichts. Also besser, als ich dachte. Ein Känguruh betritt mein Büro und ruft mit erhobener Pfote "Vegetarier aller Länder vereinigt Euch!" "Das heisst Proletarier", sage ich. Das Känguruh versetzt mir mit dem Hinterbein einen linken Haken. Ich gehe zu Boden und sehe gerade noch, wie sich das Känguruh an meinen Schreibtisch setzt und sich die neuesten Gadgets für sein iPhone bestellt. 

Dienstag, 18. Oktober 2011

(Bundes)Trojaner und andere Pferde


(Anm. d. R.: Bei Guido handelt es sich nicht um einen gescheiterten deutschen Aussenminister, sondern um Guido Balmer, Sprecher des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements)

Montag, 17. Oktober 2011

Berufswunsch


(Kleiner Tipp an die Leserschaft: Verschiedentlich wurde ich darauf hingewiesen, dass man die Schrift in den Sprechblasen der Fotos schlecht lesen könne, da sie zu klein sei. Dieses Problem lässt sich ganz einfach lösen, indem Sie einfach mal aufs Bild clicken. Danke. Weitermachen.)



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Soeben ist die Nummer 9 von LOST VOICES - a small, young literature and art magazine for unknown writers and artist from everywhere - erschienen. Dieses Mal auch mit zwei kleinen Beiträgen von mir. Einfach mal reinschauen unter: http://www.issuu.com/elvau

Samstag, 15. Oktober 2011

Freitag, 14. Oktober 2011

Rat zum Wochenende


Freue mich täglich bei der Fahrt im Zürcher Tram über die netten Verbotsschilder. Dieter Nuhr sagte kürzlich: "Ich habe nie geraucht. Aber wenn man das jetzt bald nicht mal mehr im Freien darf, dann fang ich damit an!"

Und hier mein Spruch für Euch:

DER MENSCH HAT EIN RECHT AUF UNVERNUNFT!!!

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Erwartungen



Jetzt lag ich drei Tage und Nächte vor dieser verdammten Garagenausfahrt und es hat mich einfach keiner abgeschleppt. Scheisse! Langsam verzweifelt, Eure S.

"Frisch"fleisch-Skandal beim Coop



In einer Coop-Filiale soll eingeschweisstes Fleisch nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums als Frischfleisch an der Theke wieder aufgetaucht sein (siehe Bild). Hier die Antwort von Coop: "Das ist kein Gammelfleisch, wir wollten nur unseren vegetarischen Kunden einen Anreiz geben."

Dienstag, 11. Oktober 2011

Greco und die Parteienfinanzierung



Drago Kos, Präsident der Greco-Kommission: "Wir werden der Schweiz eine Reihe von Empfehlungen abgeben." Die SVP fragt: Sollte einer mit diesem Namen überhaupt jemandem Empfehlungen geben? DRAGO KOS klingt wie der phonetische Alptraum jedes Schweizer Einwanderungs- und EU-Gegners.

Montag, 10. Oktober 2011

Frauen, nein danke! - Kurioses aus dem Schweizer Alltag



Beim Zürcher "Sechseläuten"-Umzug will künftig auch die Zunft der Frauen regelmässig mitlaufen, wogegen sich die männlichen Zunft-Traditionalisten vehement wehren. Die Männerfront ist entzweit: Während einige Mitglieder die Frauenzunft unter der Bedingung wieder mitlaufen liessen,wenn mindestens eines ihrer Mitglieder zusammen mit dem Böögg als Hexe auf dem Sechseläutenplatz verbrannt werden würde, wollen andere sogar noch einen Schritt weiter gehen und den Frauen auch wieder das Wahlrecht entziehen.

Neues von Kowalsky


Was bisher geschah: Nachdem sich Rudi Kowalsky am 6. Oktober 2011 aus seiner Heimatgemeinde Oberursel ungefragt und für immer verpisst hatte, um als Nackttänzer in Las Vegas Karriere zu machen (unser Blog berichtete), ist er vorerst in der italienischen Region Apulien steckengeblieben. Kowalsky erhofft sich durch seine Ministrantendienste das für die Überfahrt in sein neues Leben benötigte Kleingeld zusammenzusparen. Wir bleiben dran.

Samstag, 8. Oktober 2011

Ungesund!


Aus unserer Reihe "Fundstücke aus dem Internet" hier ein Beitrag zur allgemeinen Volksgesundheit: Den ganzen Tag vor der Glotze hängen, kann zu erheblichen körperlichen (und geistigen) Beeinträchtigungen führen.

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Mobbing


Verstört schauten die Gemeindemitglieder auf den achtlos dahingeworfenen schwarzen Fellmantel von Rudi Kowalsky. Viel zu lange hatten sie ihn als schwarzes Schaf der Gruppe weder ernst genommen noch verstanden. Jetzt war er von ihnen gegangen. Hatte sich ohne ein Wort für immer verabschiedet. Kowalsky war fest entschlossen Karriere als Nackttänzer in Las Vegas zu machen.
(Wir werden seine Karriere auf diesem Kanal verfolgen.)

Montag, 3. Oktober 2011

Die Adler sind gelandet


Wozu braucht die Schweiz 55 Kampfjets? Um bei einem Angriff der deutschen Kavallerie die 46 Ständeräte, 7 Bundesräte, die Bundeskanzlerin in je einem Jet und in einem weiteren die 200 Nationalräte auszufliegen. Wohin? Egal. Hauptsache raus damit.

Stimmt mit an: Wer soll das bezahlen, wer hat so viel Geld? Wer hat so viel Pinke, Pinke....

Ermotti goes to UBS



Sergio Ermotti, seit dem Wochenende CEO ad interim bei der UBS, will seine externen Mandate nochmals überprüfen, sofern er definitiv Konzernchef der UBS wird. Wörtlich sagte er: "Ich muss erstmal die Tigerente fragen."

(Anmerkung: Der Gag mit dem Janosch-Buch kam am 2.10. in der Sendung Giaccobo/Müller, s'isch mini Idee gsi, da ich Gast-Gagschreiber bin, was die Sendung allerdings auch nicht besser macht.)