Samstag, 28. Januar 2012

CHARAKTER




Legen Sie nicht zu grossen Wert darauf, Charakter zu

besitzen. Aus dem Griechischen übersetzt bedeutet der Begriff

"Prägestempel". Wenn Sie kein Hochlandrind sind, scheren

Sie aus der Herde aus.

Freitag, 27. Januar 2012

Es ist vorbei





Du bist mit einem Generalschlüssel
In mich eingedrungen
Das Unausweichliche
Lässt sich nicht mehr abfangen
Ich halte wie immer
Auch die andere Wange hin
Werde aber nicht
Während der gesamten Performance
Anwesend sein
Du schautest nie hinter mein Gesicht
Ich werde zu keiner Zeile
In Deinem Notizbuch
Ich weiss
Ich verweile hier nur kurz
Und der Mond über der Bourbon Street
Ist verschwunden
Ich tanze allein
In Deiner unbarmherzigen Abwesenheit
Und Du
Sprich schon mal das Tischgebet



Donnerstag, 26. Januar 2012

Das Leben fegt




Ich küsse Dich
Du bist die Spitze meines Eisbergs
Feger in meinem Schornstein
Mein Kavalier
Ich Dein Delikt

Du klatschst gegen den Takt
Auch ne Art Rebellion, wenn man so will
Das Leben fegt
Und manchmal fegt‘s ein paar von uns weg
Und klar: Es wird ne harte Überfahrt
Aber im Prinzip lohnt es sich nicht
Unglücklich zu sein

Dienstag, 24. Januar 2012

Trost am Dienstag



Für alle, denen ihr Selbstmitleid ausgegangen ist. Ich bin bei Euch und schicke Euch gern eine Tüte frisch abgefülltes Mitleid. Passt auf, dass Eure Nutzlosigkeit nicht in Gleichförmigkeit übergeht.

Zweifelt an allem, auch am Zweifel. Wo der Zweifel fehlt, da ist
auch kein Wissen. Widersprecht Euch selbst, schert aus,
ändert die Richtung und die Meinung, so oft wie nötig.



Montag, 23. Januar 2012

Internet-Probleme



Haben Sie auch hin und wieder Probleme mit dem Internet und wissen nicht, an wen Sie sich wenden sollen? Hier kommt Abhilfe: Ich habe das Internet in einem Hinterhof in der ul. Kosmonawtow, Mikrodistrikt Chubary, Astana, Kasachstan gefunden. Einfach anklopfen und eintreten. Alles andere fügt sich.

Foto: Mike Bernthaler

Fundstücke aus dem Internet, heute: Kluge Tiere

Mittwoch, 18. Januar 2012

Zeit ist relativ




Soeben im Fahrplan der SBB gefunden:
Abfahrt 10:00 Uhr
Ankunft 11:00 Uhr
Dauer: 1:07

Habe deshalb gleich mal ein bisschen philosophiert:

Können Sie sich vorstellen, dass es eine Zeit gab, als es noch keine Zeit gab? Zeit ist unwirklich. Veränderungen sind eine Bewegung von Ereignissen von der Zukunft zur Gegenwart in die Vergangenheit. Allerdings sind sie weder Teil der Ereignisse, noch besteht eine Relation zwischen ihnen. Philosophisch betrachtet existiert Zeit also im Grunde nicht. Was es nicht gibt, können wir auch nicht verlieren. Die Zeit vergeht nicht, wir schon. Schauen Sie nicht ständig auf die Uhr. Das gibt Ihrem Leben weder Halt noch Orientierung. Wenn Sie den vorangegangenen Ausführungen nicht folgen konnten, tut es mir leid. Ich habe für weitere Erklärungen jetzt keine Zeit.

Montag, 16. Januar 2012

ABPFIFF





Unsere Beziehung war jahrelang
Wie ein WM-Endspiel
Das ins zwanzigste unentschiedene 11-Meter-Schiessen ging
Eine endlose Verlängerung
Ohne Ergebnis
Ohne Sieger
Vergeblich warteten wir auf den Abpfiff
Oder zumindest auf eine rote Karte
Aufgrund der unendlichen Fouls
Aber die Schiedsrichter waren bestochen
Oder begingen unterdessen Selbstmord
Ein Scheissspiel
Zwischen ungleichen Gegnern
Die einfach nicht aufgeben wollten
Wir standen beide im Abseits
Und landeten nie einen Treffer

Irgendwann war die Luft raus
Wie aus dem besten ledernden Ball
Wir sassen schon lange auf der Ersatzbank
Kaputt und unbefriedigt
Torkelten wir in die Kabine
Und feierten unsere Niederlage

Sein letzter Brief kam
Aus der Justizvollzugsanstalt
Es war mir egal
Ob er dort
Wächter oder Insasse war


(Foto: Patrick Seeger)

Freitag, 13. Januar 2012

Richtigstellung




Bei oben sichtbarem Foto, das kürzlich im Internet die Runde machte, handelt es sich eindeutig um eine Fälschung, entstanden durch Fotomontage. Ich möchte hier nochmals klar und deutlich betonen, dass ich niemals Mitglied der SED war, ebenfalls nie ein Praktikum als Milchbäuerin auf einer Kolchose in Kasachstan absolviert habe oder je unter dem Decknamen "IM Rote Beete" für die Staatssicherheit der DDR gearbeitet habe. Jeder, der derartige Gerüchte für bare Münze nimmt oder weiter verbreitet, wird von mir persönlich beim Verfassungsschutz gemeldet und/oder vor Gericht gezerrt.

Wahr ist lediglich, dass ich als Kind versehentlich einmal die Sowjetfahne beim 1. Mai-Umzug getragen, sie dann aber an einer Strassenecke einfach abgestellt habe, sowie unter Zwang Egon Krenz die Hand schütteln musste.

Wer die drei Herren auf den Fotos hinter mir sind, kann ich beim besten Willen nicht sagen.

Mit sozialistischen Grüssen
S.K.

(Das Foto entstand 2011 im neu eröffneten DDR-Museum in Berlin. Eine ausgezeichnete Ausstellung, die ich jedem, der noch irgendwie mit linksverblendeten Utopien von einer klassenlosen Gesellschaft liebäugelt, wärmstens empfehle.)

Mittwoch, 11. Januar 2012

Der Schein trügt



Schon bei seinem ersten Satz "Isch gomme ous Omeriga und fohre mit dier in die Schweijz" hätte Erika stutzig werden sollen. Erst als sie mit ihm in der Sächsischen Schweiz landete, fiel es ihr wie Schuppen von den Augen: Nicht überall, wo Cowboy drauf steht, ist auch ein Cowboy drin. Mitunter handelt es sich nur um einen ehemaligen Mitarbeiter der Landwirtschaftilchen Produktionsgenossenschaft Mittelsachsens. 

Montag, 9. Januar 2012

BERUFUNG





Grübeln Sie nicht zu viel, schreiten Sie zur Tat. Machen Sie
Ihr Ding.Vorausgesetzt natürlich Sie haben ein Ding. Folgen
Sie Ihrer inneren Stimme. Hören Sie mehrere, nehmen Sie
sich einen Therapeuten. Der wird Ihnen vordergründig auch
nicht helfen, aber mit seiner Rechnung die eine oder andere
Stimme zum Schweigen bringen. Nun packen Sie es an.

Wenn Sie etwas schaffen, erfahren Sie mehr über sich selbst
und die Welt. Wenn man nicht für etwas brennt, ist man
weder darin gut, noch damit glücklich. Verweigern Sie sich
nicht, sein Sie offen für wahnwitzige Ideen. Denken Sie sich
frei.

Hören Sie auf, Toilettenwände zu bekritzeln. Bezwingen Sie
die grossen Mauern!

Samstag, 7. Januar 2012

KATZEN RAP





Ich bin hinter Gittern
Kann die Freiheit wittern
Draussen musstet Ihr zittern
Vor mir
Ich bin das Tier
Ich bin das Tier
Und sitze vier
Vier Jahre ab
Und es wird langsam knapp
Und täglich jaule ich den Rap
Ich knall Euch alle ab

Das ist mein Gefängnis
Mein Block und meine Zelle
Ich hab Läuse in meim Felle
Und im Kopf bin ich nicht helle
Wer nicht spurt wird kastriert
Von der Katzengang entführt
Und wir ficken Eure Miezen

Die Schlampen mit den Wampen
So oft und lang es geht
Und wer's dann noch nicht kapiert hat
Für den ist es eh zu spät

Meine Schnauze meine Kralle
Ich komm aus der Leichenhalle
Und ich grabe einen Tunnel
Wenn ich's nicht verbock
Denn ich habe sieben Leben
Und erst fünf davon verzockt

Yo man, yo yo
Katzenrap, ho ho
Motherfucker, Hundefreund
Und noch krasser: Katzenhasser
Die scharfen Krallen ins Gesicht
Mit mir nicht
Mit mir nicht
Kannst Dir wimmernd an die Fresse fassen
Darauf kannst Du einen lassen

Yo,yo....


Donnerstag, 5. Januar 2012

KARRIERE


Karriere ist nicht wichtig. Sagen die, die keine haben. Wenn Sie weder einen Abschluss noch irgendwelche Fähigkeiten haben, mobben oder schlafen Sie sich hoch. Lernen Sie frühzeitig, Dinge zu delegieren und sich der Verantwortung zu entziehen.
Zu einer Führungspersönlichkeit gehört ein gewisses Mass an Faulheit. Es muss nicht immer weiter gehen. Befreien Sie sich vom Wachstumswahn. Geniessen Sie das Glück der Stagnation. Färben Sie Ihr Selbstbild schön, so kommen Sie besser mit sich aus.
Gehen Sie Kompromisse mit sich ein, schaffen Sie Grauzonen in Ihrem Verhalten. Bestätigen Sie sich selbst. Die Verpflichtung zur Wahrheit ist dehnbar. Bleiben Sie so lange wie möglich an Deck. Das gilt auch für das Leben an sich.

Bildquelle: Dawanda

Mittwoch, 4. Januar 2012

Neues von Kowalsky


Durchbruch für Kowalsky? Rudi Kowalsky, Vielen bekannt als das Schwarze Schaf von Oberursel, hat es geschafft: Im neuen Film von Starregisseur Quentin Tarantino "Black Sheep" spielt Kowalsky die Hauptrolle. Zwar muss er dafür die Fellfarbe wechseln, im Grossen und Ganzen spielt er aber sich selbst. Ursprünglich sollte Kevin Costner die Rolle des Schwarzen Schafes übernehmen, musste aber aus persönlichen Gründen (der Drehtermin kollidiert mit seinem Gesichts-OP-Termin) absagen.

Der im Stil eines Spaghetti-Westerns gedrehte Streifen spielt im 18. Jahrhundert im tiefen Süden der USA. Oscar-Preisträger Christoph Waltz übernimmt erneut die Rolle eines Kopfgeldjägers, der zusammen mit Rudi Kowalsky dessen Frau aus den Händen ihres weissen Herren (Leonardo DiCaprio) befreit. Und mit folgendem Satz hatte Tarantino seinen neuen Star engagiert: "Sie sind so ein dämlicher Verlierer, dass Sie nicht einmal merken, wenn Sie gewonnen haben!" Möge der Erfolg mit ihm sein.

Dienstag, 3. Januar 2012

Orientierungshilfe



Für alle, die auch im neuen Jahr etwas orientierungslos durchs Leben straucheln, hier unser kleiner Wegweiser, damit Sie auch wirklich Ihr nächstes Problem nicht verpassen. Wir wünschen gutes Gelingen und sind auch gern beim Kreieren neuer Schwierigkeiten behilflich, falls Ihnen selbst nix einfällt, womit Sie Ihrer Depression Vorschub leisten können.

Was machen mit dem Weihnachtsgeld?