Ich war kurz vor irgendwas (46) und hatte kürzlich Sex
mit einem 21-Jährigen. Im Chat hatte er sich als 22 mit einer Grösse von 1,74 m
ausgegeben. Als er dann vor mir stand, hätte ich ihm maximal 1,68 m gegeben und
ich kann froh sein, wenn ich nicht der Verführung Minderjähriger bezichtigt
werde. Allerdings war er in Natura noch schöner als auf den Fotos und es war
mir ein Rätsel, was er bei mir vergleichsweise alten Schachtel zu finden
erhoffte. Er habe auf alten Pfannen kochen gelernt und diese Art der Speisenzubereitung
bis dato beibehalten. Ich war also eine alte Pfanne, oder besser ein
ausladender Wok, den es zu bekochen galt.
Er muss gute Lehrmeisterinnen gehabt haben, denn er
verstand seinen Job ganz vorzüglich. Zwar war er noch kein Guide- Michelin-
Koch, aber zwei bis drei Gault- Millau-Sterne hatte er durchaus verdient. Seine
Zunge wusste sehr wohl um die Vorzüge selbstgemachter Sossen und mit Ausdauer,
Hingabe und jugendlichem Schwung fabrizierte er jede Menge köstlichen
Bratensaftes.
Ich sass schon eine Weile auf dem Trockenen und hatte mir
bereits erfolgreich eingeredet, dass in einem gewissen Alter Sex zu den
verzichtbaren Freizeitbeschäftigungen gehörte. Schliesslich entsagte ich auch
immer mehr dem Alkohol und anderer Substanzen, verkniff mir river rafting und
skydiving und vermisste nichts. Aber wie bei einem Heroinjunkee, der beim noch
so kleinsten Rückfall unwiderruflich wieder an der Nadel hängen würde, meldete
sich meine Libido mit Pauken und Trompeten zurück. Ich fragte mich, wieso ich
so lange gezögert hatte, mir den kleinen Gourmetkoch einzuladen. Man zweifelt
viel zu oft an sich selbst. Was soll einem als lustvolle, frisch rasierte Frau
schon passieren? Der Mann an sich ist halt schwanzfixiert. Und das ist auch gut
so. Man halte ihm dralle Brüste und eine willige Möse vor die Nase und sein
Verstand setzt komplett aus. Wunderbar!
Was bedeuten dann noch 24 Jahre Altersunterschied und wahrscheinlich
eine ebenso hohe Kilodifferenz? Nichts, nothing, niente, nada.
E. war ein fleissiger, experimentierfreudiger Koch, der
viel Wert aufs Abschmecken legte. Emsig arbeitete er sich an mir ab und
benutzte dazu alle fünf Zungen und zwanzig Hände, die ihm zur Verfügung
standen. Er hatte nur einen Schwanz, der sich wie ein Stössel in den Mörser bohrte
und sämtliche Gewürze zu einem scharfen Menü zermalmte. In einer Pause zwischen
Hauptgang und Dessert beging ich allerdings den fatalen Fehler, ihm eine Frage
zu stellen, die seine Stimmung augenblicklich in den Keller beförderte, sodass
er aufstand, sich anzog und fluchtartig die Küche verliess. Sie sind halt
empfindlich, die Kleinen. Wer weiss schon, was im Kopf von Post-Pubertierenden
so vor sich geht. Deshalb die goldene Regel: So wenig wie möglich reden, schon
gar nicht über die Vergangenheit des Gespielen, im besten Falle komplett die
Schnauze halten. Wir sind hier ja nicht zum Buchstabierwettbewerb zusammengekommen.
Einen kurzen Moment sass ich wie vom Blitz getroffen auf
der Couch, dann verabredete ich mich mit dem nächsten Kandidaten. Für das
Dessert war ich also für dieses Mal selbst zuständig. Es gelang mir
ausgezeichnet.