Sonntag, 22. Juli 2012

Aufgabe



Wie wäre es, wenn Sie sich einfach mal selber was ausdenken? Eine Geschichte, ein Gedicht, einen Witz oder nur einen Satz. Das kann doch wohl nicht so schwer sein, verdammt. Muss denn immer alles ich machen? So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Ich bin jetzt jedenfalls im Urlaub. Schönen Sommer noch. Ihre Susi K. 

Mittwoch, 18. Juli 2012

Strandbadregeln



Willst nicht aus dem Strandbad fliegen
musst' brav auf der Wiese liegen
Finger weg von Titten, Hüften
sonst musst du dein Tüchlein lüften
und der Bademeister streng
mit dem Badehöschen eng
wird aus dem Spind das Stöckchen holen
und dir deinen Arsch versohlen

Freitag, 13. Juli 2012

Ferientipp



Aber aufgepasst! Die Sonne brennt dort heisser als bei uns, also immer schön Lichtschutzfaktor 30 nehmen!

Dienstag, 10. Juli 2012

Philosophie am Nachmittag, heute: Sex



Das Magische an neuen sexuellen Beziehungen ist die

Jungfräulichkeit der Seelen. Wechseln Sie deshalb nicht nur

die Stellung, sondern hin und wieder auch die Rollen oder

den Partner. Sorgen Sie für Überraschungen. Nichts ist

langweiliger als Vorausschaubares. Üben Sie sich im

Tabubruch. Evolutionsgeschichtlich betrachtet ist der Mensch

nicht für monogame Beziehungen gemacht. Dummerweise

ist er jedoch komplett unfähig, gelassen und ohne

Eifersuchtsdramen und Kriegserklärungen eine polygame

Lebensweise zu führen. Er befindet sich also, insofern er

kein Mormone ist, ständig im Dilemma, sich zwischen treuer

Enthaltsamkeit und latenter Lust entscheiden zu müssen.

Das gelingt ihm in der Regel nicht. Scheiss drauf!

Tipp für die Mittagspause

Montag, 9. Juli 2012

action painting failed

 
Picture "Jackson Pollock" by Jacques Moitoret


Es war Samstagabend kurz vor leckt mich doch und ich befand mich auf der Flucht aus der Hölle. Zuvor hatte sich am Treffpunkt um 19 Uhr fürs "Aektschinpeinting" genau eine Person eingefunden: Ja, ICH. Der Initiator, nennen wir ihn Meister, kam nach zehn Minuten angeschlendert. Der Rest der Teilnehmer trudelte so bis gegen Irgendwas nach Irgendwann ein. Ob der Zwangs-Wartepause flöste ich mir in der Zwischenzeit drei Bier ein, sodass ich schon schwächelte, bevor die Aktion überhaupt startete. Ich kannte niemanden der Anwesenden, die mich alle erfolgreich ignorierten. Der Gatte kam ebenfalls 45 Minuten zu spät und war von seiner Runde auf dem Calientefest (unglaublich, wie viele Latinos diese Stadt hervorbrachte!) bereits leicht neben sich. Im Schlepptau hatte er eine Französin, die mir schon immer auf die nichtexistenten Eier ging, und ein brasilianisches Frettchen, das er wahrscheinlich zu beglücken gedachte. Letzterer entpuppte sich dann allerdings als begabter Maler (wohl der Einzige unter den Anwesenden) der schon weltweit ausgestellt hatte und in Zürich jetzt eine Galerie suchte. Weise vorausschauend verzichtete er von vornherein auf die geplante Veranstaltung und suchte das Weite. Die Französin und der Gemahl taten es ihm gleich und verschwanden. Ich für meinen Teil war zu sehr Weichei, um der ganzen Sache fern zu bleiben. Ein böser Fehler, wie sich später rausstellen sollte.

Das in der Einladung angekündigte grosse Haus entpuppte sich als Schulhaus. Fürwahr, gross war es. Mehr aber auch nicht. Im Papierkorb neben dem Eingang lag unter Dreck und Bananenschalen ein Teddy - wahrscheinlich hatte er sich beim letzten action painting event das Leben genommen. Wollte ich auch so enden?

Im Haus müffelte es nach Angstschweiss, verkackten Klassenarbeiten und verklemmten Lehrern, die auf ihre auf Lolita machenden Schülerinnen standen. Der geheimnisumwobene, tolle Raum, in dem das aussergewöhnliche Event stattfinden sollte, hatte die Metamorphose zum verdreckten, verstaubten, heissen, stickigen, dunklen, von Vogelscheisse zugekackten Dachboden, der gefühlte 200 Jahre lang nicht mehr betreten wurde, erfolgreich abgeschlossen. Der Malgrund bestand aus einer langen Bahn Papier auf dem noch versiffteren Fussboden.

Inzwischen war es Neun und kein Start in Sicht. Der Meister choreografierte vor sich hin, kurz: alle mussten ihren Namen auf einen Zettel schreiben und sich dann liegend auf der Papierbahn plazieren. Für das Foto und das Video. Ach du Scheisse, dachte ich, auch das noch! Es dauerte zwanzig Minuten, bis alle fotogerecht drapiert waren. Am Ende legte sich der Meister, der viel Zeit darauf verwendete, sich publikumswirksam aus- und wieder anzuziehen, auf die Gruppe oben drauf. Meine Inspiration lag im Minusbereich.
Irgendwann begann der Meister mit einem Stöckchen in einem Topf schwarzer Farbe herumzustochern und ungelenkt ein paar Tropfen davon auf das Papier zu klatschen. Es sah aus wie Scheisse überdimensionaler Vögel, die gerade viel Spinat zu sich genommen hatten. Eins wars klar: Ich musste hier raus. Und zwar schnell.

Absurderweise sollte die ganze Scheisse nicht nur auf Video aufgenommen, sondern auch noch auf Youtube gestellt werden. Schon Ende der 70er hat sich kein Mensch für das ERGEBNIS von Action Painting interessiert. Meinen Auftritt auf Youtube wusste ich zu verhindern: Nachdem ich mich wiederwillig umgezogen hatte, zog ich mich 5 Minuten später wieder um und zurück. Grusslos und endgültig. Sowas hatte ich bis dato noch NIE getan. Abgesehen von meinen spontanen Abgängen bei meinen früheren one night stands. Aber selbst da hinterliess ich in der Regel kleine Abschiedsnachrichten.

Mit meiner neuen Staublunge machte ich mich aus selbigem und drehte noch eine Caliente-Runde. Glücklicherweise fand ich weder den Gatten und seine Begleitungen, noch verspürte ich den geringsten Drang, auf die Jagd zu gehen. Selbst willige Kubaner liessen mich kalt. Mein neuer Hengst hatte also ganze Arbeit geleistet!

Ein bisschen betrauerte ich diese Sommernacht des Jahres 2012, die unwiederruflich verloren galt. Nicht, dass ich erwartet hatte, dass ein klassisches Meisterwerk des 21. Jahrhunderts entstünde (meine Erwartungen wurden fulminant unterboten), die Tatsache jedoch, dass ich mich stattdessen mit meinem Liebhaber nach dem Balkonstuhl und dem Bettlattenrost der Zerstörung des nächsten Möbelstückes hätte widmen können, stimmte mich schon ein wenig traurig.

Samstag, 7. Juli 2012

Philosphie am Morgen, heute: Tod




Der Tod ist unausweichlich. Anders als die Zeugen Jehovas lässt er

sich schwer wieder wegschicken, wenn er erst einmal vor unserer

Tür steht. Leben Sie in einer Beziehung, dann verweisen Sie ihn

fürs erste einmal an Ihren Partner. Beschäftigen Sie sich zu Ihren

Lebzeiten mit dem Tod. Später bleibt voraussichtlich wenig Zeit

dafür. Doch der Tod sollte im täglichen Leben nicht überbewertet

werden. Wie sagte schon Epikur: "Solange wir da sind, ist der Tod

nicht da, wenn aber der Tod da ist, dann sind wir nicht da." Keiner

kann Sie retten, ausser Sie selbst. Es ist leicht, auf diesem Gebiet zu

versagen. Wollen Sie gesichtslos, geistlos, herzlos leben und so den

Tod vor dem Tod erleben? Pflegen Sie sich selbst mit Humor und

Anmut. Wenn Sie ahnen, dass der Tod Ihnen einen Besuch

abstatten will, fahren Sie auf unbestimmte Zeit in den Urlaub. Am

besten auf eine Weltreise ohne Angabe des jeweils nächsten Zieles.

Montag, 2. Juli 2012

EINGEBUNG




"Du musst ihm zeigen, du bist der Rudelführer", sagte die Frau am Nebentisch
Manchmal ist es ganz einfach
Man kommt nur zu selten selbst drauf