Dienstag, 31. Dezember 2013
Samstag, 28. Dezember 2013
Väter
Schluss mit lustig
Mein
Vater war der beste Papi
den
man sich vorstellen konnte
während
meine Mutter auf der Bühne stand
und
ihr Ego pflegte
sass
er an meinem Bett
und
pflegte meine Seele
er
erfand Geschichten
und
sang Lieder
machte
Wadenwickel
und
schrieb meine Aufsätze
er
kochte Spaghetti mit Tomatensosse
und
lehrte mich zu schwimmen
auch
gegen den Strom des Lebens
Als
ich 12 war
brachte
ich meinen ersten Freund mit nach Hause
dann
war ein für allemal Schluss mit lustig
der
Kampf war eröffnet
Donnerstag, 26. Dezember 2013
Winter Haiku II
Bright
lights fallin' down
I'm
on a lonesome journey
so
much to fail on
(Picture: www.deviantart.com)
Dienstag, 24. Dezember 2013
Montag, 23. Dezember 2013
Samstag, 21. Dezember 2013
Die Liebe der Mütter
Als
ich fünf Jahre alt war
kratzte
ich mein Taschengeld zusammen
und
kaufte meiner Mutter zum Geburtstag
einen
Topf mit rosa Hortensien
Sie
verzog das Gesicht und sagte:
"Die
will ich nicht haben, das sind Friedhofsblumen.
Aber
ich hab Dich trotzdem lieb."
Freitag, 20. Dezember 2013
TANGER 61
Einst
fuhr ich in einem Ford P2
die
Strasse von Gibraltar entlang
es
hatte viel Wasser auf der Fahrbahn
keine
Ahnung wo das herkam
eine
scheinbar unendliche Odyssee
auf
der ich schliesslich
in
einer Stadt landete
mit
weissen Häusern
und
Sandsteintreppen
die
geradewegs in den Himmel führten
so
stahlblau und klar
dass
er mir wie Messer in die Augen stach
"Das
ist Tandscha"
sagte
ein seltsamer dünner Typ geheimnisvoll
ein
Morphinist
der
sich kaum artikulieren konnte
und
seine Frau erschossen hatte
wie
man mir später flüsterte
er
stellte sich mir als Lustsucher vor
gegen
Drei traf sich William, wie er hiess
mit
Allen, Peter, Gregory, Jack und Timothy
zum
verspäteten Lunch
naked,
versteht sich
einer
vollgedröhnter als der andere
sie
waren Steppenwölfe ohne Steppe und
ohne
wirkliche Wolfsnatur
trotzdem
unbändig und wild
einsam
heimatlos
schwebend
zwischen Geist und Trieb
auf
der Flucht vor der
kleinbürgerlichen
Harmonie
und
intellektueller Begrenztheit
meistens
waren sie traurig
und
wenn sie mal glücklich waren
sehnten
sie sich nach dem Unglück
nie
hielten sich Glück und Leid die Waage
mit
jeder neuen blauen Stunde
begriffen
sie das Leben
zunehmend
als sinnlos
trotzdem
hatten sie etwas Unentschlossenes
über
einem Meer der Schwere
schwamm
ein flüchtiger Traum aus Leichtigkeit
und
die glühendheisse Sonne Marokkos
zerfrass
ihre Opium-Hirne
die
wie Brandung an die Klippen schlugen
wie
vom Wind angetriebene
sich
überstürzende Wellen
auf
Untiefen und Küsten treffen
sie
waren unbeugsam
getrieben
von der Sehnsucht nach Leben
in
diesen Tagen in Tanger
doch
die Freiheit war letztlich
nur
im Tod zu finden
Bild-Source: artvalue.com
Montag, 16. Dezember 2013
Freitag, 13. Dezember 2013
Donnerstag, 12. Dezember 2013
Vom Platz gestellt
Der Securitymann in der S-Bahn
Hatte ein Legionärsgrinsen in der kantigen Fresse
Schon seine Körperhaltung verriet
Dass ich schlechte Karten hatte
An irgendeiner gottverlassenen Vorstadtstation
Stellte er mich aufs Perron
Auf dass ich in der Einöde verende
Eine beleibte Frau zerhackte Möhren
Man sah ihr an was für einen Körperteil sie sich dabei vorstellte
Die Rücklichter des Zuges verschwammen
Im Einheitsbrei der Retortenstadt
Dienstag, 10. Dezember 2013
Der neue Superbastard ist da
Soeben ist die neue Ausgabe des Superbastards erschienen.
Was ursprünglich eine kleine Sondernummer werden sollte, hat sich in den letzten Wochen zu einem rund 90 Seiten dicken superbastard-extra entwickelt. Das liegt nicht daran, dass wir alles drucken, sondern an den vielen verdammt guten Texten, Gedichten und Fotografien, die unsere Redaktion erreichten.
Unter den Autoren finden sich einige altbekannte Bastarde wie Florian Günther, Jerk Götterwind, Michael Sailer, Andreas Niedermann, Urs Böke und Ní Gudix, aber auch Bastard-Babys wie Christin Zenker, Marvin Chlada, Constanze Ramsperger, Marcus Mohr, Susann Klossek und Marc Mrosk.
Dazu zwei exklusive Übersetzungen: Metta Victor (Aus dem Amerikanischen von Ni Gudix) und Ingvar Ambjørnsen (Aus dem Norwegischen von Gabriele Haefs).
Stargast ist diesmal Georg Büchner.
Außerdem … Fotografien von Deborah Parkin, Jacqueline Roberts, Florian Waadt und Florian Günther!
Für Liebhaber anspruchsvoller Underground-Literatur DAS Weihnachtsgeschenk unterm Christbaum!
*LOVE CHILD* – superbastard extra #1 Songdog Verlag
Wien
Paperback, 88 Seiten
€ 9,95 (zzgl. Porto und Versand)
ISBN 978-3-9503557-2-7
Paperback, 88 Seiten
€ 9,95 (zzgl. Porto und Versand)
ISBN 978-3-9503557-2-7
oder auch:
Freitag, 6. Dezember 2013
Nikolaus, oh Nikolaus
Schon
wieder ist ein Jahr vorbei
und
Nikolaus muss wieder ran
war
doch schon im Winterschlaf
einfach
nix los mit diesem Mann
Besoffen
schon vom Glühwein-Fusel
im
Sack die Rute und 's Gewehr
stürzt
er sich rein ins Festtags-G'wusel
Knecht
Ruprecht humpelnd hinterher
Viel
lieber woll'n sie weiter schlummern
die
Faulheit ist ihr Steckenpferd
die
Hausfrau ruft zu Festtags-Nummern
auf
Küchenboden, heissem Herd
Zu
lange musste sie schon darben
lüpft's
Röcklein für die harte Rute
malt
sich's aus in allen Farben
paar
Psychopill'n komm' ihr zugute
Doch
Klausilein und Ruprechts Knecht
was
war auch and'res zu erwarten
die
können und die woll'n nicht recht
und
kippen um im Rosengarten
Die
Gartenzwerge sind verwirrt
und
können es fast gar nicht glauben
wer
hat sich denn hierher verirrt
will
ihnen gar die Unschuld rauben?
Dann
kommt der Hausherr, ach du Schreck
und
lädt Knecht Ruprecht auf sein Zimmer
die
Zwerge schmeisst er einfach weg
doch
Achtung! gleich kommt es noch schlimmer
Die
angetörnte Gattin springt
dem
Klausi mitten auf den Sack
der
arme Mann komplett umringt
ihm
entfleucht ein zorn'ges Fuck!
Dann
aus dem Sack löst sich ein Schuss
die
Gattin wird erst bleich dann rot
dass
sie das noch erleben muss
auf
ihr der Nikolaus ist tot
Sonntag, 1. Dezember 2013
Der dumme Eber
da schlich er sich
der wilde Eber
durchs Geäst zu mir herein
um mich zu rammeln
frisch von der Leber
doch vergass er den Schatten
das dumme Schwein
Freitag, 29. November 2013
BERLIN
Berlin die Rotzige
Stadt des Pleitegeiers
und der FreiheitStrassenstrich und Pommesbuden
Hunde, die auf den Gehweg kacken
Kunst
Kultur und
Hartz IV
der Stricher um's Eck
verdreckte U-Bahn-Stationen
in denen es beissend nach Urinat riecht
das Volk
pisst auf Euch
und die Sonne geht im
Westen auf
Penner und Currywurst
MauerbruchRegierungssitz und
Ausverkauf
türkische Gemüsehändler
und pampige Kellnerinnen
mit zu kurzen Röcken und
versifften Schürzen
Latte Macchiato Mütter
Schwabeninvasion in Prenzlberg
Kreuzberger Nächte sind lang
Kaffee Kranzler Tanten
der Fernsehturm im Industriedunst
Wannsee und Tiergarten und
die Kinder vom Bahnhof
Zoo
in die Jahre gekommen oder
TOT
all das einer Grossstadt würdig
mit all dem Abtrünnigen und Dreck und
Hoffnung und Liebe
und im Schlosspark
Charlottenburg gibt es eine Biberplage
*Wie muss ich mir denn Frau M. nun vorstellen?*,
fragt Herr C.
*Es is, wie wenn se Dir den janzen Tach vonner
Eiche erzählen
und Du stellst Dir och ne Eiche vor
und wenn de se dann siehst
sieht'se och wie ne Eiche aus*
*Wo solls denn
hinjehn?*, fragt der Taxifahrer
*Erstma ankomm' und dann
langsam fahren*, sagt F.*Dit kann aber dauern*
M. und ich legen keinen
Gurt an
das letzte Stück
Rebelliondas in uns steckt
der Fahrer legt 'n paar Briketts nach
*da vorne war früher der Hühnerguste*
F. weist den Weg: *da vorne dann rechts, also so schräg rechts, nich scharf rechts*
*Der Goldene Hahn* ist okkupiert von den Trinkern der Stadt
hier geh'n die Leute vor
die Tür um NICHT zu
rauchen
GÄSTE, DIE TRINKEN
UM ZU VERGESSEN
WERDEN GEBETEN
VORHER ZU BEZAHLEN
Pablo geht zum Automaten
und erlegt eine RumäninBlowjob auf der Durchreise
es fällt ihr schwer mit der Maske zu essen
sagt F., während er mir an die Titten grabscht
die beste Abfuhr, die man kriegen kann
später wird er mir sein Bett anbieten
zum Glück hab ich MIGRÄNE
wir
sind eine verstörende Mischung in der Antifa-Kaschemme
*hier wird nicht gekifft", sagt der Techniker
während er sich eine Riesentüte bastelt
mir tropft die Dönersosse ins Decolleté
*ick liebe intelligente Frauen*
sagt der Mann mit dem halben Bart
(da hab ich ja nochmal Glück gehabt
dass ich nicht intelligent bin)
dass ich nicht intelligent bin)
*Mögense lieber Gemüse- oder normalen Döner?*,
fragte der Taxifahrer
*Is mir egal. Hauptsache keinen auf der Jacke*,
sagte ich und kratzte mir die Sosse vom Reverse
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