Montag, 30. September 2013

Mittwoch, 25. September 2013

Mitarbeitergespräch



 
Hier ein Beispiel für ein vorbildliches Verhalten im
Mitarbeiter-Kurzgespräch:

Mitarbeiterin: "Chef, ich komme am Montag etwas später."
 
Chef: "Wann kann ich dann etwa mit Ihnen rechnen?"
 
Mitarbeiterin: "Am Mittwoch."
 
(Bildausschnitt: kallejipp/photocase.com)

Montag, 23. September 2013

Keine Lust auf Arbeit


 
Es ist Montag
das Wetter ist schön
es gibt keinen Grund
zur Arbeit zu gehen
 
Das Volk macht sich krumm
der Gewinn löst sich auf
das finden wir dumm
und hören jetzt auf
 
da wundert sich
der Chef gar sehr
und merkt dann auch
malochen is schwer
 
Das Volk liegt in der Hängematte
und faulenzt ganz vermessen
der Chef merkt was er an uns hatte
und wir ham die Arbeet
schon fast vergessen
 
 


Samstag, 21. September 2013

Nachbericht einer Lesetour



Marquise (me) trinkt sich Mut an

Marquise (immer noch ich) macht auf cool (Zigarillo)

als ich die Wiener Melange (47% Fett) bestelle

bin ich schon betrunken

zweimal lass ich den Kugelschreiber fallen

der am Ende von selbst

den Geist aufgibt (Hotel de la Paix Lausanne, welsche *Qualitätsarbeit*)

morgen eine Lesung der eigenen Elaborate

ob die momentanen Massnahmen greifen

wird sich weisen

ist aber nicht anzunehmen

auch hier überall Schweizerdeutsch

warum ums Verrecken geh ich ins Ausland?

 

NIRGENDS ist man WEIT GENUG weg

 

von dem

was einen eh immer wieder einholt

am Nebentisch knackige Vorarlberger Burschen

mit russischen Freundinnen

magersüchtig und mit

ausgezupften und nachgezogenen Brauen

wieso reisst man die Dinger aus

um sie dann wieder anzumalen?

schön ist anders

Frauen sind bekloppt

wieso tut man sich das alles an?

Augenbrauen zupfen

Lesungen abhalten

weiterleben

 

weil das Leben schön ist

 

Schönheit liegt allerdings im Auge des Betrachters

 

manchmal wäre es besser

alles wuchern zu lassen

auch das Leben

es einfach kommen lassen

und wenn es geht

ist eben Schluss

einfach mal laufen lassen

soll es doch dazwischen grätschen

das Leben

bis zur finalen Blutgrätsche

 

Vernunft ausschalten

keine Pflichten mehr ausüben

einfach weitergehen

wenn es einem danach ist

oder weiterfahren

dann würde ich jetzt gen Budapest rollen

und wäre nicht in Feldkirch ausgestiegen

die Anderen könnten sich selbst was lesen

muss nicht unbedingt schlechter sein

 

doch die Feigheit und die Eitelkeit

treiben einen in die Gegenrichtung

ein mittelprächtiger Auftritt

ist besser als gar kein Auftritt

und mitunter wird's sogar ein guter

und sie haun dir auf die Schulter

und sie bauchpinseln dich

sie spenden Applaus

und schon kommst du dir vor

als würdest du eine Rolle spielen

so im GROSSEN GANZEN

obwohl du weisst

dass das nicht der Fall ist

noch nie der Fall war

doch du hast den bösen Mächten in dir getrotzt

die Wahrheit aufs neue gekonnt verdrängt

die Realität gefickt

bevor sie dich fickt

oder killt

und dann Tagliatelle

an einer unsäglichen Matsche

wo bleibt RACH

wenn man ihn wirklich mal braucht?

das Licht wird gedimmt

und während draussen

gemächlich ein Lamborghini vorbeirollt

singt Phil Collins

IN THE AIR TONIGHT
(Foto: Ich bei der Lesung in der Artenne Nenzing - www.artenne.at - danke an alle Beteiligten)

Freitag, 20. September 2013

Weil ich ein Mädchen bin



Gewalt und Restriktionen gegen Mädchen und Frauen im Jahr 2013

Abort Zwangs- und auch freiwillige Abtreibungen von Mädchen, weil Mädchen nichts wert sind; weit verbreitet in Indien oder auch aufgrund der Ein-Kind-Politik in China

Ehrenmorde – Junge Frauen, die die Ehre der Familie "beschmutzen", weil sie beispielsweise einen westlichen Freund haben oder keine Jungfrau mehr sind, oder vergewaltigt wurden, werden durch eigene Familienmitglieder ermordet, z.B. noch immer in der Türkei praktiziert

Genitalbeschneidung noch immer grausame Tradition in vielen afrikanischen Ländern; Beschneidung ist übrigens keine Frage der Religion: In Ägypten beispielsweise, wo 90 Prozent der Frauen beschnitten sind, sind sich Christen und Moslems ausnahmsweise einig, wenn es um Beschneidung geht

Häusliche Gewalt Angriffe auf Frauen durch ihre Ehemänner und Partner, derzeit ist beispielsweise eine Zunahme in Italien festzustellen

Homosexualität – auch heute werden Lesben und Schwule in vielen Ländern verfolgt und wird Homosexualität mit Gefängnis (z.B. in Russland oder gewissen Bundesstaaten der USA) , in 7 Ländern, allen voran der Iran, sogar mit der Todesstrafe geahndet

Kinderarbeit – noch immer weit verbreitet in Ländern der Dritten Welt in Asien, Afrika, Lateinamerika

Prostitution – die Zwangsprostitution blüht vor allem in Staaten des ehemaligen Ostblocks sowie in Thailand

Sexuelle Ausbeutung – auch in der Ehe noch Alltag in vielen Ländern, die Frau muss dem Mann gefügig sein; auch Haus- und Kindermädchen ohne Aufenthaltsbewilligung und ohne Rechte werden sexuell genötigt oder missbraucht

Sexueller Missbrauch von Kindern – in einem Grossteil der Fälle sind die Täter im Familien- und Bekanntenkreis zu finden, auch Jungs sind betroffen

des weiteren:

Beautycontests – kleine Mädchen werden an Schönheitswettbewerbe geschleppt und ihrer Kindheit beraubt, vor allem in den USA

Diskriminierung Behinderter – vor allem in Osteuropa leben behinderte Kinder unter menschenunwürdigen Bedingungen in Heimen am Rande der Gesellschaft ohne Chance auf Integration

Jungfräulichkeit – nicht mehr Jungfrau zu sein ist in vielen islamischen Ländern aber beispielsweise auch in Süditalien noch heute ein Stigma; OPs zur Rekonstruktion des Jungfernhäutchens haben derzeit Hochkonjunktur

Kindesentführung – die Kindesentführung, sowohl Jungs als auch Mädchen, kommt besonders häufig in China vor; die Kinder werden ihren Eltern entrissen und an kinderlose Ehepaare verkauft

Konditionierung – Mädchen im Westen, die schon als Kleinkind darauf getrimmt werden, schöne, attraktive Sexobjekte sein zu müssen

k.o.-Tropfen – Mädchen und Frauen werden ausgeknockt, um sie dann sexuell zu missbrauchen, derzeit besonders "in" im Westen und Teilen Süd- und Lateinamerikas

Kopftuchzwang – Realität in vielen islamischen Ländern und zunehmend auch in westlichen Parallelgesellschaften zu beobachten

Leistungsdruck – vor allem in asiatischen Gesellschaften wie China, Südkorea oder 
Japan, auch Jungs sind betroffen

Pornografie – mehrheitlich für Männer gemacht und in der Regel eher frauenfeindlich, Pornos für Frauen sind noch eine Seltenheit

Säureanschläge – Diese Art der "Rechts"sprechung wegen Eifersucht, sexueller Zurückweisung oder "inadäquater" Mitgift wird besonders häufig in muslimischen Teilen Indiens und in Bangladesch praktiziert; 80 Prozent der Opfer eines Säureattentats sind Frauen

Schlankheitswahn – Mädchen werden schon als Kinder auf Model getrimmt, Bulimie und Magersucht nehmen zu

Schönheits-OPs – Frauen meinen, sie genügen nicht dem Schönheitsideal und lassen sich operieren; um die OPs zu bezahlen, verschulden oder prostituieren sie sich nicht selten; besonders weit verbreitet in Brasilien und den USA

Steinigung – wird heute noch in einigen vom Islam geprägten Staaten und Regionen als Rechts- oder Mittel der Lynchjustiz ausgeübt; gemäß § 83 des iranischen Strafgesetzbuches beispielsweise ist die Todesstrafe durch Steinigung bei Ehebruch vorgeschrieben

Tradition – Ungleichbehandlung von Mädchen und Frauen aufgrund überholter Traditionen (Vergewaltigung, veraltete Rollenverteilung in Familie und Arbeitswelt, Ungleichbehandlung bei Ausbildung und Job)

Ungleicher Lohn für gleiche Arbeit Realität auch in westlichen Industrieländern

Vergewaltigung – weltweites Problem, "gesellschaftsfähig" vor allem in Indien und Afrika

Zwangsarbeit – Mädchen und Frauen, zum Beispiel von den Philippinen, werden in arabischen wohlhabenden Familien als Haus- und Kindermädchen wie Sklaven gehalten

Zwangsheirat – besonders weit verbreitet in Indien und islamisch geprägten Gesellschaften, aber auch in Europa durch Migranten praktiziert, auch Minderjährige werden, mit zum Teil erheblich älteren Männern, verheiratet

 (ein Beitrag für Plan International)

Donnerstag, 19. September 2013

Ausflug Innerlands


Lausanne die Hinterhältige
 
fast ein bisschen wie Ausland
wie Ferien im Süden
oder in der dritten Welt (Bahnhofslatrine)
schwarze Taxifahrer
die dir das Geld abknöpfen
Palmen, die im Wind rascheln
als würden sie Dir
das Lied von der Unendlichkeit einflüstern
Menschen die rauchen
ohne dass es jemanden stört
 
architektonische Kontrapunkte
in die Landschaft geschissen
von Bauherren
die für Blinde entwerfen
und
französische Texte mäandern wie Flaneure
durch imaginäre Strassen
Räuber am Weg
die bewaffnet aus Büschen hervorbrechen
und uns unsere Überzeugungen abluchsen
 
barocke Villen
die sich wie Walküren mit schweren Balkonen
gen See neigen
der im Abendrot karibisches Licht vortäuscht
wie Sirenen den Seefahrer locken
zum Verweilen einlullen
eine Odyssee ohne Rückkehr
 
all das lässt hinterhältig Leben vermuten
der Traum von Freiheit
vom Anderssein
der Weite und Fremde
hinter jedem Hügel ein neues Land
doch dann plötzlich fällt's dir wieder ein: SCHWEIZ
 

CoopMigrosBallyLindtUBSMobilzoneDosenbachEinheitsbrei

 
kann den mal jemand weglöffeln
oder wegsprengen
zuscheissen
egal was
Hauptsache weg damit
 
(Foto: Ich; vom Fenster des Hotel de la Paix - überteuert)