Dienstag, 31. März 2015

Montag, 30. März 2015

Noch nix vor heute?

  

Heute RAMPENSAU - OFFENER BÜHNENVOLLZUG
mit vielen Überraschungsgästen
UND MIR

Die schrägste und wildeste Show im Casinotheater kehrt zurück! Für Hobby-zauberer, selbsternannte Gesangswunder, junge Kabaretthoffnungen und gestandene Bühnenprofis heisst es ab sofort wieder: Bühne frei!

Und dies ist in der neusten Ausgabe der «Rampensau» nicht nur wörtlich gemeint. Neben den Künstlern befindet sich jetzt auch der Zuschauerraum AUF der Bühne und verspricht somit eine ganz intime Atmosphäre und ein Theatererlebnis der besonderen Art. Ins Rampenlicht darf jeder, der etwas auf dem Kasten hat. Oder es zumindest glaubt. Ein leckeres Buffet, ein be- oder entgeistertes Publikum sowie eine herzliche Umarmung und wohlwollende Ankündigung von Dominic Deville, welcher wortgewandt durch die Show führt, sind einem gewiss.

Montag, 30. März 2015
Casinotheater Winterthur
20 Uhr

Stunde Null



Ich höre den Wind
wenn sich die Gräser reiben
wie Bogen an Violinen
gemeinsame Befremdung führt zu Wahlverwandtschaft
Seifenblasen, die auf Flammen treffen
Ich bin der Anfang
Nabel. Mund. Kuss. Vibration. Atem. Licht. Schweigen. Stille.
Ich bin der Dynamo
Ich bin das Ende
Die Haut der Stadt in merkwürdigen Farben
Lichtgebilde mit fliegenden Kiemen am Horizont
Geräusche von Eis
wie es knistert, singt, wenn es bricht
tritt der Welt ein Stück näher
benutze mich als Vergrößerungsglas
um klarer zu sehen

(Gedanken zur Ausstellung ZERO im Guggenheimmuseum New York, die Kunstrichtung ZERO wurde im April 1958 von den deutschen Künstlern Heinz Mack und Otto Piene ins Leben gerufen.)

Mittwoch, 25. März 2015

Inkompatibel



Gestern im Tram habe ich einen abgewetzten iPod gefunden
er lag auf dem Sitz und ich nahm ihn mit
auf dem Ding waren zehntausend Titel
von denen ich 9990 noch nie gehört hatte
sie klangen in meinen Ohren
als hätten sich eine durchgeknallte Kreissäge mit einem Megaphon gepaart
bei all dem abgefuckten Death Metal Zeug
die Rede war von Blut, Erstickung, Todesinfektion, Napalm und Rinderenthauptung
konnte es sich nur um einen kaputten Typen handeln, dachte ich mir
besonders verstörend der Song: "Kann es wirklich Liebe sein?" aus dem König der Löwen, der zwischendurch aufploppte, wie eine nicht ernstgemeinte Begnadigung kurz bevor man auf den Elektrischen Stuhl geschnallt wurde
vielleicht gehörte das Gerät aber auch irgendeiner coolen Trine
die sich nur hin und wieder abreagieren musste
von ihrem Scheissjob
oder ihrem Macker
der ihr auf die Eierstöcke ging
und dem sie die Pest an den Hals wünschte
eins war klar: der Besitzer des iPods und ich hatten so viel gemein
wie Putin ein lupenreiner Demokrat ist
ich wusste nichts vom Leben der Anderen
und Menschen verstehen sich nicht wirklich
wir leben in verschiedenen Welten
und sprechen unterschiedliche Sprachen
unsere Universen existieren parallel nebeneinander
und kommen nur selten miteinander in Berührung
und wenn uns mal einer auf derselben Strasse begegnet
dann sollten wir dieses Glück nicht ungenutzt vorüberziehen lassen



Montag, 23. März 2015

Der Tag, an dem ich Klarheit gewann


An einem Sonntag im März merkte ich
dass mir der Samstag abhanden gekommen war
"Ihr Flug war gestern, Frau Klossek", sagte die blonde Matrone hinterm Schalter und setzte ein dünnes, gequältes Lächeln auf
der fehlende Samstag war das geringste Problem

ich hatte stets das Mantra der größtmöglichen Erwartung geheult
das Gebet der Hoffnung
ohne dass je Grund zur Hoffnung bestand
das wurde mir in jenem Moment bewusst
als mir gleichzeitig klar wurde
dass keiner meinen Irrtum bemerkt hatte
weil mich keiner erwartet und auch keiner vermisst hatte

mir konnten ganze Tage durch die Lappen gehen
ohne dass es irgendjemandem auffallen würde
und selbst wenn ich höchstpersönlich abhanden kam
würde das Leben für eine gewisse Zeit weiterlaufen
als sei nichts passiert
als sei ich mal eben Zigaretten holen gegangen
und hätte den Weg zurück nicht mehr gefunden

zu Hause erwartete mich alles
was dem Leben eine gewisse Struktur gab
und es gleichzeitig langsam aber sicher versaute:
Post von der Krankenkasse und vom Finanzamt
im Großen und Ganzen bestand das Leben aus einer Anhäufung kleiner Unannehmlichkeiten
die in kumulierter Form das Potential
für so manchen Selbstmord bargen

von Selbstmord war ich weit entfernt
denn ich finde mich relativ toll
eine Meinung über mich
mit der ich allerdings ziemlich alleine dastand
wenn wir ehrlich sind
geht es jedem von uns
in erster Linie um sich selbst
das Ich, dessen Existenz nicht einmal bewiesen war,
steht ganz oben auf der Prioritätenliste
der Erlöser ist seit mehr als 2000 Jahren überfällig
und ich verstehe gut warum

(...to be continued, Ausschnitt aus einem neuen Text;
Bild: "Sprachlos" aus der Reihe "Urbane Leere"
Acryl auf Leinwand, 80 x 100 cm)

Dienstag, 10. März 2015

gONZo trifft Unsichtbar - Lesung der irren Art


Freitag, der 13., 21 Uhr
gONZo trifft Unsichtbar Verlag

Präsentation von 
FLEDERMAUSLAND
die Hunter S. Thompson-Anthologie
 

SCHLECHTES VERSTECK
Könneritzstrasse 23
LEIPZIG

Sonntag, 8. März 2015

Zum Internationalen Frauentag




Liebe Frauen - Euer/unser Tag heute. Und ab heute dann jeder Tag!!!
 
Was Männer z.B. irgendwie falsch verstehen: Sie meinen, Hausarbeit sei Frauensache und stellen bei der Spülmaschine immer alles brav ab, in der Hoffnung, es geht als moderne Kunst durch. Meiner schenkte mir kürzlich gar nen Staubsauer. So nen alten Hoover. Weil ich doch auf Retro stehe. Modell Blocher! Böser Fehler!!!!

Und wenn er mal was selbst machen soll, stellt er sich dermassen dämlich an. Da fragt der mich doch tatsächlich: Schatz, muss ich denn bei dem Bügeleisen und der Katze was beachten?
Ähm, jaaaa, das eine isn Bügeleisen, das andere ne Katze. Hallo???

Mir ist dann kürzlich beim Frühstück auch ein kleiner Fehler unterlaufen: Eigentlich wollte ich sagen: Schatz, gib mir bitte mal die Butter rüber, stattdessen hör ich mich sagen: Du hast mein Leben versaut! So schnell kanns gehn!

Freitag, 6. März 2015

Menschen!



Wenn ick mir kurz vorstelln darf: Meen Name is Zibetkatze. Ick bin ne Schleichkatze und fress am liebsten Kaffeebohnen. Nich, weil ick 'n Biofermenter sein will, sondern einfach weils mir schmeckt. Kling logisch und daran will ick och nüscht ändern. Und was ma frisst, det scheisst ma für jewöhnlich och wieder aus. Da jets'n Katzen wie den Menschen.

Und hier kommt die komische Spezies dann och ins Spiel: Die sammelt meene Scheisse nämlich und glaubt die Bohnen da wieder raus und macht Kaffe draus. Und weil der Mensch vollkommen bekloppt zu sein scheint, koofen det Jesöff och noch welche und zahln dafür Summen, als würd' ick Jold scheissen. Pervers, einfach pervers. Aber wat willste erwarten? Nüscht!

PS: Wenn sisch jemand über mein eijenartigen Dialekt wundert. Ja ick komme aus Indonesien, aber wohne jetze in Berlin. Hab also Migrationshintergrund und ditte is och jut so!

Donnerstag, 5. März 2015

Frisch ab Presse!



Gerade zur Leipziger Buchmesse noch geschafft: Die Anthologie "Fledermausland" - Diverse Wahrheiten über Wasserstände, Paranoia, Journalismus und Hunter S. Thompson.

Bestellungen ab sofort an mich: sklossek@gmail.com - ich würde die dann direkt von der Messe mitbringen - oder bei gONZoverlag (www.gonzoverlag.de)

Mit tollen Stories, Poemen, Reportagen und Interviews von Eric Ahrens, Beat Poet, Klaus Bittermann, Hermann Borgerding, Mara Braun, Marvin Chlada, Kersten Flenter, Till Frommann, Stefan Gaffory, Pablo Haller, Susann Klossek, Benedikt Maria Kramer, Tom Kummer, Andrea Mohr, Jan Off, Matthias Penzel, Alexander Pfeiffer, Werner Pieper, Jürgen Ploog, Robsie Richter, Hollow Skai, Eva Szulkowski, Simona Turini, Florian Vetsch, Konstantin Wecker u.v.a.

Das Werk erscheint im gONZoverlag und wird auf der Messe in Leipzig präsentiert: 
Halle 5 / Stand C113

und zudem am Freitag, den 13., um 21 Uhr in einer der berühmt berüchtigten Lesungen im
Schlechten Versteck, Könneritzsstrasse 23, Leipzig, Eintritt frei 

Es lesen und performen: Andy Strauss, Muschiflo, Christian Ritter, Dominik Steiner, Andreas Pulchebuhr, Stefan Gaffory, Susann Klossek, Thomas Cerveny, Simona Turini und wer sonst noch vorbei kommt.

Unbedingt kommen und weitersagen!!!!