In David Signers Buch Dead
End, führt, wie der Titel schon sagt, alles immer in eine Sackgasse. Eine Sackgasse,
die mitunter auch im Tod enden kann. Kann, nicht muss, denn das Ende jeder der acht
Stories bleibt meist offen, der Phantasie des Lesers überlassen.
In den Geschichten, in denen zweifelsohne auch ein grosses Stück
Signer steckt, treffen die Protagonisten Entscheidungen, die sich meist als
falsch entpuppen. Alles läuft immer irgendwie anders als geplant und meistens schief:
Eine Erbschaft in Valencia, ein Sex & Drugs-Wochenende in Berlin, die Suche
nach einem alten Freund in Ägypten oder eine Dienstreise in den Senegal. Am
Ende läuft alles aus dem Ruder. Ob im le Terrasse in Zürich oder im Café Aum im indischen Varanasi.
Signers Antihelden, weisse Männer vor oder in der Midlife
Crisis, sind aber vor allem auf der Suche nach einem: Der grossen Liebe. Dass
sie damit praktisch alle überfordert sind und ins Verderbern laufen, macht
diesen schwarzhumorigen Erzählband so fesselnd und lesenswert.
Signer, der als NZZ-Korrespondent im Senegal lebt, bedient
sich einer knappen, klaren, unromantischen Sprache mit ironischen Zügen, die
mitunter ins Sarkastische kippt. Im sonst eher braven, politisch korrekten Schweizer
Literaturangebot eine wahrhafte Perle.
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