In Anbetracht der Weltlage fühle ich mich
heute gewissermassen genötigt, von meinem Gaga-Kurs in diesem Blog für einmal
abzuweichen und ein paar Gedanken in den Äther zu schicken.
Als ich im November 1989 in der Nacht des
Mauerfalls das erste Mal im Leben meinen Fuss auf westdeutschen Boden setzte,
dachte ich, jetzt würde sich die Welt endgültig in einen besseren Ort verwandeln.
Und ein paar Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte, schien es auch tatsächlich so
zu sein. Der kalte Krieg war beendet, Diktaturen kippten, nicht funktionierende
Gesellschaftsordnungen schienen langsam überwunden, die Grenzen öffneten sich
überall, mehr und mehr entstanden Demokratien und die ewig Gestrigen schienen
weniger und weniger zu werden.
Leider bewegen wir uns momentan eher wieder
rückwärts. Diktaturen, Kriege, Gewalt und Terror, wohin man schaut.
Selbst in unserer unmittelbaren Nähe. Die Welt ist aus den Fugen geraten und
der Mensch ist drauf und dran alles zunichte zu machen. Gut, das Ozonloch ist
wieder kleiner geworden, das war's dann aber fast schon mit dem Fortschritt.
Ich werde hier für keine Seite in all den gegenwärtigen Konflikten Partei
ergreifen, aber ich appelliere an den Verstand und die Menschlichkeit, an
Mitgefühl und Vernunft, denn sonst geht alles unwiderruflich den Bach runter.
Wenn ich an den Nahost-Konflikt denke, kommen
mir die Tränen und das grosse Kotzen. Und das betrifft beide Seiten
gleichermassen, sowohl Palästina als auch Israel. Diese kindische
Vergeltungstaktik hat nur eines zur Folge: das Anschüren weiteren Hasses, aus
dessen Konsequenz nur wieder Gewalt entsteht. Wie viele Kinder, Frauen, unschuldige Zivilisten müssen noch sterben, wie viele junge Menschen um ihre Zukunft
gebracht werden, bis endlich Weisheit waltet und dem Ganzen ein für alle Mal
ein Ende gesetzt wird, endlich eine Seite nachgibt und endlich Frieden einkehrt in
ein Gebiet, das blühen und Fruchtbares und Schönes hervorbringen könnte?! Israel als demokratischer Staat könnte da den Anfang machen. Die Uno sagt, 85 Prozent der Toten im Gaza-Streifen seien
Zivilisten. Israel spricht von höchstens 60 Prozent. Höchstens? Sind 60 Prozent
besser? Das einzig richtige Ergebnis lautet: 0 Prozent.
Ähnlich sieht es bezüglich Ukraine-Konflikt
aus: Was will Putin, dieser selbstverliebte, machtbesessene Despot mit noch mehr
Land und Macht? Hat er doch im grossen Russland kaum etwas im Griff, regiert
nur mit Mitteln der Gewalt und Unterdrückung, gegen Andersdenkende, Künstler,
Journalisten, Homosexuelle... Sicher, er wurde gewählt, was nicht gerade für
sein Volk spricht, aber es gibt mehr Menschen in Russland, die sich nichts
sehnlicher als Putins Abtritt wünschen, als man denkt. Ich kenne einige. Noch ist Russland nicht
verloren.
Das gilt gleichermassen für die Ukraine, ein Land, das auf der Treppe zur Demokratie schon auf den letzten Stufen stand und nun wieder ganz unten anfangen muss. Auch hier regieren Leute, denen der Verstand abhanden gekommen zu sein scheint und Faschismus bekommt plötzlich wieder ein neues Gesicht. Plötzlich denken die Menschen wieder nationalistisch, obwohl dieses rückschrittliche Denken doch schon beinahe überwunden schien und die Vergangenheit eindeutig zeigte, wie es die Welt an den Abgrund katapultieren kann. Hat keiner etwas gelernt? Spielt es eine Rolle, ob man Russe oder Ukrainer ist, muss die Heimat erst in Schutt und Asche gehauen werden, bis man begreift, dass die Grenzen nur menschengemacht sind und man sich ins eigene Fleisch schneidet, wenn man das, was einem wichtig ist, zerstört, anstatt es zu hegen und weiter zu entwickeln? Haben die keine Kinder, denen sie eine Zukunft bereiten wollen in Frieden und Glück?
Das gilt gleichermassen für die Ukraine, ein Land, das auf der Treppe zur Demokratie schon auf den letzten Stufen stand und nun wieder ganz unten anfangen muss. Auch hier regieren Leute, denen der Verstand abhanden gekommen zu sein scheint und Faschismus bekommt plötzlich wieder ein neues Gesicht. Plötzlich denken die Menschen wieder nationalistisch, obwohl dieses rückschrittliche Denken doch schon beinahe überwunden schien und die Vergangenheit eindeutig zeigte, wie es die Welt an den Abgrund katapultieren kann. Hat keiner etwas gelernt? Spielt es eine Rolle, ob man Russe oder Ukrainer ist, muss die Heimat erst in Schutt und Asche gehauen werden, bis man begreift, dass die Grenzen nur menschengemacht sind und man sich ins eigene Fleisch schneidet, wenn man das, was einem wichtig ist, zerstört, anstatt es zu hegen und weiter zu entwickeln? Haben die keine Kinder, denen sie eine Zukunft bereiten wollen in Frieden und Glück?
Auch das Verhalten der internationalen
Staatengemeinschaften bezüglich all dieser Konflikte lässt einem meist nur die
Schamesröte ins Gesicht steigen. Politiker sollten endlich zugeben, dass sie keine
Antworten haben und sich entweder konsequent raushalten oder scharf
durchgreifen, ohne Rücksicht auf persönliche Befindlichkeiten und den
anrückenden nächsten Wahlkampf.
Kommen wir schliesslich zu den Vollidioten,
die einen islamischen Staat errichten wollen und dafür alles und jeden
niedermetzeln, der ihnen nicht gefügig ist oder einen anderen Weg eingeschlagen
hat. Ich frage mich, was junge Männer, zum Teil noch im Teenageralter, aus
Staaten wie Deutschland oder Frankreich dazu treibt, sich solchen menschenverachtenden
Schweinen anzuschliessen? (Ich entschuldige mich bei den Schweinen, aber dieser
Seitenhieb musste sein). Fehlende Perspektive in den Ländern, wo sie leben?
Lasst mich lachen und schickt sie mal eine Woche nach Äthiopien, Niger oder in
den Kongo - drei der ärmsten Länder dieser Erde - (auch im Kongo herrscht übrigens Krieg seit zwei Jahrzehnten mit bis zu 4 Millionen Toten inzwischen), oder nach Nordkorea, um den Arsch von Kim Jong Un zu küssen oder in einen
chinesischen oder bolivianischen Tagebau. Dann ist es schnell vorbei mit der
Lust auf den Dschihad, den diese Nichtsnutze offensichtlich haben. Weder wissen
sie, was Krieg ist, noch ist ihnen irgendetwas heilig. Übrigens reisen auch junge Frauen beispielsweise nach Syrien und in den Irak, um IS-Kämpfer zu ehelichen, um Söhne für den Islam zur Welt zu bringen. Denen gehört einfach der Hintern versohlt.
Auch in der Schweiz mit ihrer vorbildhaften
direkten Demokratie, ihrem Reichtum und ihrer Schönheit, in der wir uns wie die
Made im Speck suhlen dürfen, läuft ab und an etwas dem Ruder. Auch wenn es einige stören wird, die Schweiz in so einem Beitrag erwähnt zu wissen, aber im kleinen, vor der eigenen Haustür, fängt es schliesslich an. Und wenn ich nur an die
kürzlich initiierte Ecopop-Initiative denke, die unter dem Deckmantel
ökologischer Belange Fremdenfeindlichkeit propagiert und somit der sogenannten VOLKSpartei SVP in die Hände spielt! Ich muss mich schämen.
In Anbetracht der elenden Weltlage, den vielen Kriegflüchtlingen, die ums nackte Überleben kämpfen, so eine Initiative gerade jetzt zu lancieren, ist schon sehr bedenklich. Sicher: Eines der grössten Probleme, die wir auf der Welt haben, ist die
Überbevölkerung. Doch damit, die Schotten einfach dicht zu machen, wird es
sicher nicht gelöst.
Bekämpft die Dummheit und sorgt für Bildung und für die Gleichberechtigung und Autonomie der Frau auf allen Kontinenten. Und wenn wir schon dabei sind, bin ich für eine Volksinitiative zur Abschaffung der Religionen und zwar ausnahmslos aller. Viel mehr als Leid haben die von Anbeginn nicht über die Menschheit gebracht.
Bekämpft die Dummheit und sorgt für Bildung und für die Gleichberechtigung und Autonomie der Frau auf allen Kontinenten. Und wenn wir schon dabei sind, bin ich für eine Volksinitiative zur Abschaffung der Religionen und zwar ausnahmslos aller. Viel mehr als Leid haben die von Anbeginn nicht über die Menschheit gebracht.
Mein Geist ist begrenzt und vieles kann ich
in seiner Gesamtheit wahrscheinlich nicht fassen und begreifen. Vielleicht ist das alles auch etwas pathetisch und einfach gestrickt, was ich hier absondere. Aber eins ist
klar, wenn wir so weitermachen, dann finden unsere Kindeskinder nur noch einen
Trümmerhaufen vor, wo einst ein blühender Planet war. Ich könnte hier ausholen
und würde nie zu einem Ende finden (Verschmutzung der Meere, der ökologische Kollaps, der uns droht, die Tibetfrage, "Sklavenhandel" in der Nahrungsmittelindustrie, die schrecklichen Lebens- und Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie, kaum eine Branche, in der es keine Menschenrechtsverletzungen gibt und die Natur ausgebeutet wird...). Man könnte resignieren angesichts der Ungerechtigkeiten und der
Greul, die tagtäglich auf diesem Erdball verübt werden. Dieser Erdball, der einzigartig ist und auf dem wir uns früher oder später allesamt
arrangieren müssen, wenn wir nicht wollen, dass er uns eines Tages um die Ohren
fliegt.
"Die Schriftsteller können nicht so schnell schreiben, wie die Regierungen Kriege machen; denn das Schreiben verlangt Denkarbeit."
Bertold Brecht
"Einen grossen Vorsprung im Leben hat, wer da schon handelt, wo die anderen noch reden."
John F. Kennedy
"Die Schriftsteller können nicht so schnell schreiben, wie die Regierungen Kriege machen; denn das Schreiben verlangt Denkarbeit."
Bertold Brecht
"Einen grossen Vorsprung im Leben hat, wer da schon handelt, wo die anderen noch reden."
John F. Kennedy
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