Montag, 20. Dezember 2021

BUCHTAUFE UND LESUNG

 

Liebe Freunde des geschriebenen und performten Wortes

Lange, lange war coronabedingt Ruhe im Karton. Danach folgte der unvermeidliche Auftrittsstau. Doch nun darf ich freudig verkünden, dass es  Anfang 2022 wieder losgeht:

EINE REISE DURCH DIE WELT(EN)- OFFIZIELLE BUCHTAUFE UND LESUNG MIT APERO

Meinem neuesten Buch FATUM – Drei Pfade ins Nichts blieb coronabedingt bisher die Buchtaufe versagt. Das wird nun endlich in der wunderschönen, 1847 erbauten, Villa Grundholzer in Uster nachgeholt.

Ich lese aus allen bisher erschienenen Büchern, die mit dem Reisen zu tun haben. Der Abend gilt aber gleichzeitig als offizieller Buchlaunch von Fatum – Drei Pfade ins Nichts mit anschliessendem Apéro.

Freitag, 21. Januar 2022, 19:30 Uhr

Villa Grunholzer Uster

Reservierung ist telefonisch oder auf der Webseite der Villa  möglich:

www.villagrundholzer.ch

Eintritt ebenfalls mit Covid-Zertifikat, es gelten die 3G-Regeln, während der Lesung seid Ihr maskenbefreit. Es empfiehlt sich dringend Tickets zu reservieren – müssen erst an der Abendkasse gezahlt werden. Villa Grunholzer, Florastrasse 18, Uster (ca. 8 Min. Fussweg vom Bahnhof Uster).

BUCHBESTELLUNGEN - Susann Klossek (susann-klossek.ch)

Montag, 13. Dezember 2021

Fatum et Chliche

 


Diesen Donnerstag, 16.12.21
Fatum et Cliche
 in der Roten Fabrik. 
Mit Susann Klossek und Kyros Kikos:
Schräge Texte und Sounds, Bilder, 
ein Grieche und ein Ausdruckstanz. 
Kommt alle und habt's lustig. 

Donnerstag, 9. Dezember 2021

FATUM - Drei Pfade ins Nichts

 

 

Es gibt mal wieder eine 

wunderbare 

Rezension zu Fatum


Und nicht vergessen: Literaturshow FATUM et CHLICHE zusammen mit Kyros Kikos am 16.12.21 in der Roten Fabrik Zürich - schräge Texte und Sounds, ein Ossi, ein Grieche und ein Ausdruckstanz

Bild: Der Tag, an dem ich auf Machiavelli wartete, Susann Klossek


BUCHBESTELLUNGEN - Susann Klossek (susann-klossek.ch)

Lost in Translation

 


Aus der Reihe Lost in Translation, heute:

In einem Airport-Restaurant in Israel:

PAYMENT BEFORE ORDERING







Aus: Lost in Translation by Charlie Croker, Michael O'Mara Books Limited

Donnerstag, 2. Dezember 2021

FATUM ET CLICHE

 


Liebe Freunde des geschriebenen und performten Wortes

Lange, lange war coronabedingt Ruhe im Karton. Danach folgte der unvermeidliche Auftrittsstau. Doch nun darf ich freudig verkünden, dass es Ende dieses Jahres und Anfang 2022 gleich zwei Events gibt, die Ihr nicht versäumen solltet:

Die Rote Fabrik proudly presents im Rahmen der Fabrik am Wörter-See die Literatur-Show

Das Duo K&K schlägt wieder zu: Ich gebe Texte aus meinem aktuellen Buch vonReisen nach Ungarn, Indien, Guatemala, Sansibar, Borneo und in mein Innerstes zum Besten. Begleitet und unterbrochen bei meinem Vortrag werde ich – nicht zum ersten Mal – von Herrn Kikos, welcher, bewaffnet mit seiner Stalinorgel, eigenen Texten und Projektionstechnik, die restlichen Länder dieser Welt vergessen zu machen versucht.

Donnerstag, 16. Dezember, 20:00 Uhr (Türöffnung 19:30 Uhr)

Rote Fabrik Zürich

Clubraum

www.rotefabrik.ch

Tickets gibt es hier Do. 16. Dezember 2021 - Fatum et Cliche (rotefabrik.ch)

Es gelten die 3G-Regeln mit Zertifikat (geimpft, genesen, frisch getestet). Dafür seid Ihr im Club dann masken- und abstandsbefreit und die Bar ist geöffnet. Essen im Veranstaltungsbereich gibt es leider (noch) nicht wieder. Aber das «Ziegel oh Lac»-Restaurant hat ebenfalls geöffnet (14:00-17:30 Uhr kleine Karte; 18:30-21:00 Abendessen; Reservierung unter 044 481 62 42 möglich). Rote Fabrik Zürich, Seestrasse 395.

 

EINE REISE DURCH DIE WELT(EN)- OFFIZIELLE BUCHTAUFE UND LESUNG MIT APERO

Meinem neuesten Buch FATUM – Drei Pfade ins Nichts blieb coronabedingt bisher die Buchtaufe versagt. Das wird nun endlich in der wunderschönen, 1847 erbauten, Villa Grundholzer in Uster nachgeholt.

Ich lese aus allen bisher erschienenen Büchern, die mit dem Reisen zu tun haben. Der Abend gilt aber gleichzeitig als offizieller Buchlaunch von Fatum – Drei Pfade ins Nichts mit anschliessendem Apéro.

Freitag, 21. Januar 2022, 19:30 Uhr

Villa Grunholzer Uster

Reservierung telefonisch oder auf der Webseite der Villa ab ca. Mitte November möglich:

www.villagrundholzer.ch

Eintritt ebenfalls mit Covid-Zertifikat, es gelten die 3G-Regeln, während der Lesung seid Ihr maskenbefreit. Es empfiehlt sich dringend Tickets zu reservieren – müssen erst an der Abendkasse gezahlt werden. Villa Grunholzer, Florastrasse 18, Uster (ca. 8 Min. Fussweg vom Bahnhof Uster).

Wink mit dem Zaunpfahl: Bitte erscheint zahlreich, die emotionale und finanzielle Durststrecke von Künstlern und Veranstaltern war sehr gross, halbvolle Clubs sehen bescheiden aus und Gagen hängen mitunter von der Anzahl Besucher:innen ab. ;o) Frau K. dankt.


BUCHBESTELLUNGEN - Susann Klossek (susann-klossek.ch)

Freitag, 19. November 2021

DIE RÜCKKEHR DER WÖLFIN - DIANE DI PRIMA

 


Die Rückkehr der Wölfin

New York New York

deine einzig wahre Geliebte

irische Ministranten in Soho

treffen 22 Cousinen im Village

und unglückliche Dozenten

die Jungfrauen aus Little Rock lüsterne Blicke zuwerfen

in New York wollen immer alle aufs Land

und das Land ist überall

schon 5 Kilometer hinter Manhattan

eben einfach nicht die Stadt

dein dicker Onkel greift beim Tango üben zu

und Serge reicht dir einen strammen Martini

er (Serge) riecht nach Russisch Leder

und Pepperidge Farm Cockies

das Russel Wright Geschirr klirrt

als es sweet William seiner Schwester besorgt

ein blasser Mond über der Ausflugsgesellschaft

die sich schon bald zu Tode langweilt

und wieder weg will vom Land

New York New York

crispy Himmel überm Washington Square
im klaren Licht kommen Träume angeritten
greifbar
real
als seist du endlich an einem Ziel
das du gar nicht angesteuert hattest
du verfehlst sie, knapp, klar
sie galoppieren vorbei
ein Stück Hoffnung mit sich reissend
weil du unentschlossen warst
gezögert hast

doch:


…  IF YOU CAN MAKE IT THERE,

                              YOU WILL MAKE IT ANYWHERE …

das Leben ist eine Off-Off-Broadway-Show
und du nur die Zweitbesetzung
leise und launisch kommt die Nacht
durch deinen Kopf schiesst die Farbe Blau
Träume gehüllt in Seidenroben
ein Zimmer

dessen Wände dich mit gelben Zähnen angrinsen
die Heizung rattert den Sound dazu
unstet
ein bisschen neben dem Takt
unerbittlich
während der eisige Wind durch die Ritzen zieht
und an deinen freigelegten Hüften

eine unvollzogene Erinnerung hinterlässt
deine Hand auf einem Hintern

 

Tomi Petra Matilda Susan Eva Kate Lee und Mara

 

der Liftboy

die Kellnerin

dein Junkie im Hinterzimmer
der Himmel beginnt zu summen
auf den glänzenden Strassen tanzen stumme Heere
der Sturm kommt die enge Wendeltreppe rauf
fiebrig hockst du wie auf Kohlen
gleitest auf Nebeln dahin
als paddele weisses Puder durch dein Blut

25-Cent-Sandwiches im MoMa

dicke Bohnen und Haferflocken zum Frühstück

vor erkalteten Kaminen

hinter eingeworfenen Fensterscheiben

 

little, big und dirty John

alle arbeiteten sich an dir ab

auf schmierigen Küchenböden

und in durchgelegenen Betten

auf dem Chaiselongue

und auf schweren Teppichen

in Lofts schwerreicher Gönner

selbst Jack Kerouac taucht in dich ein

während der alte Plattenspiele

eine Stan-Getz-Scheibe nudelt

und Leslie Allen Ginsberg einen bläst

überall Zuhälter

und Stricher

und Drogenhändler

und Hausfrauen

tschechische Gesangslehrer

Russen, die bei Jung studieren

Bratschenspieler vom Balkan

und lettische Übersetzer

Models Gangster Callgirls Spieler

Hafenarbeiter Klempner Drucker

Puffmütter Komponisten Werbemenschen

Frisöre aus Ohio

schwarze Mädels in grellen Perücken

chartreusegrün und lavendelbleu

in der Lower East Side

Klienten für alle Fälle

und alle warten auf die grosse Rolle

im Theater des Lebens

und Raphael Soyer malt dich nackt

und Marlon Brando ist genervt

während Peggy Lee von Fieber singt

und Ezra Pound erklärt dir die Selbstvermarktung

Nervenzusammenbrüche und Verfolgungswahn

Winterdepression und Sommerfrische

Organe und Orgasmen

 

du liest Lunch Poems

im abgewetzten Ledersessel

für die Stadt würdest du

deine Lieblingskakerlake killen

und den Zen-Buddhismus

und die Alchemie aufgeben

du bist die Wölfin

die Unbezähmbare

in einer Stadt voller Hyänen

es gibt nichts mehr zu leugnen
diese Stadt
ein Lebensgefühl formvollendet
und schön wie einsames Frühlingserwachen
immer und immer wieder
New York ist auf deiner Seite

Erstveröffentlichung in der Sonderausgabe zu 
Diane di Prima 
der Fabrikzeitung Nr. 372 /Oktober 2021 - Rote Fabrik, Zürich

Bild: Susann Klossek

 

 


Dienstag, 2. November 2021

Lost in Translation



Aus der Reihe Lost in Translation, heute: 

In einer Broschüre einer dänischen Airline:

WE TAKE YOUR BAGS AND SEND THEM IN ALL DIRECTIONS







Aus: Lost in Translation by Charlie Croker; Michael O'Mara Books Limited



Donnerstag, 28. Oktober 2021

Projekt LIBER jetzt unterstützen


Unterstützt Eure lokalen Buchläden, Kleinverlage und Eure Lieblingsautor:innen mit einem LIBER-Bon und/oder einem Crowdfunding-Extrabeitrag. Es lohnt sich, denn Bücher können Leben retten oder zumindest verschönern. Gerne auch teilen und weitersagen. Aber am besten gleich handeln.

D A N K E


Die Situation der Autor:innen und Verlage hat sich in den letzten zwei Jahren zugespitzt. Schätzungsweise jeder fünfte Verlag ist in seiner Existenz bedroht – und damit auch die Autor:innen. Die Coronakrise hat diese Situation verschärft: Beinahe jede:r dritte Autor:in musste ein Buchprojekt verschieben.
Die hiesige Buchlandschaft mit ihren Autor:innen, Verlagen und Buchhandlungen erbringt grosse Leistungen für die Kultur und Gesellschaft. Um diese zu erhalten, müssen wir jetzt gemeinsam etwas tun.
LIBER ist eine landesweite Kampagne, an der Sie sich als Leser:innen im ganzen Land beteiligen und direkt die Verlage und die Autor:innen sowie den Buchhandel unterstützen. Als Dankeschön für Ihren Beitrag erhalten Sie den LIBER-Bon, der in über 400 Buchhandlungen der Schweiz eingelöst werden kann.
Das Besondere am LIBER-Bon: Sein Wert wurde durch die öffentliche Hand (Kantone, Städte) und private Förder:innen erhöht. Wenn Sie den Bon einlösen, ist er also mehr wert. So profitieren von dieser Aktion nicht nur Verlage, Autor:innen und Buchhandel, sondern auch Sie als Unterstützer:in.
Sie können innerhalb der LIBER-Kampagne selbstverständlich Autor:innen und Verlage auch direkt und ohne Gegenleistung fördern.

Hier die Pressemitteilung vom 28. Oktober 2021.

LIBER-Bons im Wert von einer Million Franken an Leserinnen und Leser

Das nationale Projekt LIBER will mit einer Crowdfunding-Kampagne dem vielfältigen Schweizer Buchschaffens neuen Schub verleihen. Im Gegenzug zu ihrem Beitrag von 60 Franken erhalten Unterstützerinnen und Unterstützer einen LIBER-Bon im Wert von 100 Franken. Der Bon kann in 400 Buchhandlungen im Land eingelöst werden. Für das beispiellose gemeinsame Projekt haben alle Schweizer Buchverbände gemeinsam 400‘000 CHF bei Stiftungen, Städten und Kantonen gesammelt. Ab heute und bis zum Ende des Crowdfundings am 28. November sind die LIBER-Bons im Wert von einer Million Franken für Leserinnen und Leser in der Schweiz erhältlich.

Die Coronakrise ist nicht spurlos an den Autorinnen, Autoren und Verlagen der Schweiz vorbeigegangen. Sie hat alle wichtigen Auftritte von Buchmessen über Literaturfestivals bis hin zu Lesungen während Monaten verunmöglicht und grosse Lücken hinterlassen. Alle, die Bücher schreiben und herstellen, stehen unter besonderem Druck – zu lange konnte der lokale Buchhandel seine Vermittlungsaufgabe für die Literatur aus der Schweiz nicht wahrnehmen.

Um auf diese Situation aufmerksam zu machen und finanzielle Mittel für Autorinnen, Autoren, Verlage und Buchhandlungen in den Kreislauf zurückzubringen, haben sich alle am Buchmarkt beteiligten Schweizer Branchenverbände (A*dS, ALESI, LIVRESUISSE, SBVV, SWIPS) zusammengeschlossen und gemeinsam das Projekt LIBER lanciert. Sie vertreten zusammen landesweit über 600 KMU der Buchbranche und mehr als 1000 Autorinnen und Autoren. Für die fünf Verbände ist klar, dass die Coronakrise ihre Mitglieder langfristig empfindlich trifft und sich nur mit besonderer Unterstützung bewältigen lässt.

„LIBER ist eine Kampagne zugunsten des Schweizer Buchschaffens, die sich direkt an Leserinnen und Leser richtet. Die Schweiz ist heute ein Land mit einer grossen Buchvielfalt, die auch nach der Coronakrise erhalten bleiben muss“, so Tanja Messerli, Geschäftsführerin des Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verbands SBVV. „Dazu kommt“, meint Nicole Pfister Fetz, Geschäftsführerin des Berufsverbands der Autorinnen und Autoren der Schweiz A*dS, „dass die Schreibenden und Übersetzenden in der Schweiz auf eine gut funktionierende Buchkette angewiesen sind, von der Produktion bei den Verlagen bis zur Vermittlung an Festivals wie in Buchhandlungen.“

Wie LIBER funktioniert

Schlüsselelement der Kampagne LIBER ist ein Crowdfunding auf der Plattform www.lokalhelden.ch, bei dem finanzielle Unterstützung für Autorinnen, Autoren, Verlage und den lokalen Buchhandel der Schweiz generiert werden sollen. Wird das Crowdfunding-Ziel bis 28. November dieses Jahres erreicht, fliessen eine Million Schweizer Franken zurück in die Buchbranche. Olivier Babel, Generalsekretär von LIVRESUISSE, erklärt: „Um uns für die Unterstützung zu bedanken, haben wir den LIBER-Bon kreiert. Wie beim bekannten Schweizer Bücherbon kann damit landesweit in rund  400 Buchhandlungen eingekauft werden. Der Clou: Der Wert des Bons wird von einem Fonds  erhöht, dem Kantone, Städte und  Stiftungen Gelder im Sinne einer Corona-Soforthilfe zur   Verfügung stellen.“ Die LIBER-Bons werden Mitte Dezember und somit rechtzeitig vor Weihnachten verschickt, und können auch danach noch eingelöst werden.

Meine Buchhandlung

Der Slogan der Kampagne „Meine Buchhandlung – mein Lieblingsort“ rückt Leserinnen und Leser ins Zentrum. Prisca Wirz Costantini, Vorstandsmitglied von ALESI und selbst Buchhändlerin in Lugano, sagt: „Wir laden die Leute ein, in ihrer lokalen Buchhandlung die Vielfalt des Schweizer Buchschaffens zu entdecken“. Sämtliche auf den Kampagnensujets sichtbaren Bücher stammen aus Verlagen oder von Autorinnen und Autoren der Schweiz.

Trägerrschaft A*dS – Autorinnen und Autoren der Schweiz, ALESI – Associazione librai ed editori della Svizzera Italiana, LIVRESUISSE, SBVV – Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband, SWIPS – Swiss Independent Publishers

 Unterstützt von

Fondation Jan Michalski – pour l’écriture et la littérature, Fondation Leenaards, Fondation Philanthropique Famille Sandoz, Kanton Genf, Kanton Obwalden, Kanton Schwyz, Kanton Tessin, Kanton Uri, Kanton Waadt, Kanton Zürich, Landis & Gyr Stiftung, ProLitteris, Schweizer Bücherbon, Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia, Sophie und Karl Binding Stiftung, Stadt Freiburg, Stadt La Chaux-de-Fonds, Stadt Lausanne, Stadt Meyrin, Stadt Neuchâtel, Stadt Nyon, Stadt Vevey, Stadt Yverdon-les-Bains, Stadt Zug, Stadt Zürich.

Weitere Informationen zur

Kampagne, einen direkten Link zum Crowdfunding sowie die Kampagnen-Visuals finden Sie unter

www.liber-schweiz.ch
www.liber-suisse.ch
www.liber-svizzera.ch

Dienstag, 12. Oktober 2021

Fabrikzeitung Diane DiPrima

 



Die neue Fabrikzeitung / Rote Fabrik ist draussen. Dieses Mal mit einer Sonderausgabe zur Beat- und Hippie-Dichterin Diane DiPrima. Hier geht's zur Online-Version und zu meinem Beitrag. 

Magazin - Fabrikzeitung

Die Rückkehr der Wölfin - Fabrikzeitung

Samstag, 9. Oktober 2021

Schau vorwärts in Liebe



Schau vorwärts in Liebe

 

Versuch einer Antwort auf Schau zurück in Liebe zum 66. Geburtstag von Hadayatullah Hübsch, Verstreute Gedichte I, gONZo 2012

 

Der Weg war dein Ziel

mein unerschrockener Freund

ihr wolltet rein sein

und unschuldig

auferstehen aus Ruinen

wie Phönix aus der Asche

strahlend dem Morgen entgegen

auf der Suche nach dem Gral der ewigen Wahrheit

gelenkt

erleuchtet

befreit

durch

Gott

 

aber das Ziel ist meist im Weg

Tag und Nacht unterscheiden sich

einzig durch ihre Lichtverhältnisse

ist es nicht an der Zeit

Gott die Lizenz zu entziehen?

 

auf welcher Seite stehen wir?

und ist es nicht immer die falsche?

all diese Entscheidungen

selbst bei Steppenwolf die Qual der Wahl

 

Das Leben eines jeden Menschen

ist ein Weg zum eigenen Ich *1

 

will man das kennen, dieses ICH?

 

Like a true nature's child

we were born, born to be wild

we can climb so high

I never wanna die *2

 

Orient und Okzident

Garten Eden

Rand der himmlischen Steppe

Schrebergarten der Sündigen

Amen

Om

In schā' Allāh 

 

wenn du nach San Francisco gehst

vergiss nicht die Blumen im Haar

muss ja nicht das Haupthaar sein

dort gab es einst blühende Landschaften

zwischen den Schenkeln der Mädchen

und berstende Meere

in den Lenden der Männer

Flausen

und

Revolution

in

den

Köpfen

 

wo ist die Oase

zu der wir alle auf lahmen Kamelen

durch unsere innere Wüste wackeln?

 

Fata Fata Mor Fata gana

 

du spieltest mit dem Teufel Schach

doch der legt mit debilem Grinsen

seine Bauernopfer flach

 

gut und schön

das Reden über Gott und die Welt

aber beide lieben?

das hast du besser hingekriegt als ich

 

über mir Walter, Erich, Margot, Egon

über dir Helmut und Allah

da hätte sich ein Tausch nicht ausgezahlt

für keinen von uns

 

Vagabunden

Trabanten

Troubadoure

wo sind sie geblieben?

der ewige Trip ist abgebrochen

wie ein coitus interruptus

Paranoia lohnt sich nicht mehr

CBD kein THC

Ingwertee statt LSD

 

nicht mal mehr die Umarmungen blieben uns

in diesen virenverseuchten Zeiten

Klimawandel und political correctness

alles rutscht:

Berghänge

Börsenkurse

politische Gesinnungen

 

One pill makes you larger

and one pill makes you small

and the ones that mother gives you

don't do anything at all

remember what the Dormouse said

feed your head, feed your head *3

 

High Noon in Handleyville

und Vollmond über Manhattan

designierte Überlebende

einer untergegangenen Insel

 

We must leave before the clock strikes twelve *4

 

wann kommt denn nun die Zeit der Ernte

der Früchte unserer guten Werke?

 

der Morgenröte Strahlen

nährt sich von Abendrots letztem Schein

 

kein Grund zu verzagen

das Feuer in uns ist nicht tot

es schläft nur den Schlaf der Ger/ä/e/chten

 

in der blauen Stunde

unserer Seelen

weht ein sanfter Wind

zu schwach

um es nochmal anzufachen?

 

I was a clever child

I was never wild . . .

I'm a thinker, not a feeler
I don't deal with issues

I just call my dealer *5

 

streben wir nach dem Unendlichen

dem Wunderbaren

und

geben

uns

mit

nichts

Geringerem

zufrieden

 

statt Klopapier horten

 

SURSUM CORDA – EMPOR DIE HERZEN!

 

 

*1   Zitat von Hermann Hesse

*2   Steppenwolf, «Born to be wild»

*3   Jefferson Airplane, «White Rabbit»

*4   Steppenwolf, «Desperation»

*5   Chilly Gonzales, «Crying»

 

Text-Erstveröffentlichung Fabrikzeitung Nr. 352 - Sonderausgabe zu Hadayatullah Hübsch / 2020