Dienstag, 29. Januar 2013

SPIRITUALITÄT



Seien Sie grundsätzlich offen für alles. Entwicklung ist nur möglich, wenn man seine Grenzen weitläufig absteckt. Schliessen Sie sich aber ebenso wenig einer Partei, wie einer Meinung oder einer Sekte an. Üben Sie Verrat. Tauschen Sie statt Daten mal wieder Gedanken aus. 

Hecheln Sie keinem Guru, Meister oder Führer hinterher, das macht Sie noch nicht spirituell. Sie wurden nicht umsonst mit eigenem Verstand ausgestattet. (Ausnahmen sind erlaubt, sollte der Guru attraktiv sein und für Sie einen sexuellen Mehrwert darstellen.) Aber aufgepasst: Aus der Geschichte haben wir gelernt, dass Gurus, haben sie erst einmal das Blut von Macht und Wohlstand geleckt, gern sämtliche humanistischen Grundsätze über Bord ihrer 30-Meter-Yacht werfen. Brauchte Acharya Rajneesh, alias Bhagwan, alias Osho wirklich 96 Rolls Royce? Oder hätten es nicht auch 95 getan? Trauen Sie keinem, der seinen Namen ständig ändert. Dann doch besser gleich Diktator werden. Da weiss man, was man hat. 

Ihr Denken und Ihre Handlungen müssen aus Ihrer ureigenen, inneren Quelle entspringen. Erleuchtung entsteht nicht durch Absolution von aussen, sondern ist ein inneres Feuer, das nur Sie selbst entfachen können. Es gibt für Sie nur einen Pfad zur Erleuchtung, den Ihren. Finden Sie sich damit ab, dass Sie darauf ganz allein wandeln müssen und wahrscheinlich niemals ankommen. Treffen Sie auf Andere, befinden Sie sich auf dem Irrweg. Das ist in der Regelfall, lassen Sie sich nicht beirren.

Montag, 28. Januar 2013

Neues aus der Servicewüste





Der Winterdienst der Gemeine L. wurde bis auf weiteres eingestellt. Er beginnt wieder am 2. Mai 2016.

Sonntag, 27. Januar 2013

Vorankündigung



BITTE VORMERKEN: Demnächst auf diesem Sender mein neues Buch "Der letzte grosse Bluff" - 51 Kurze

Leseprobe gibt es hier: http://gonzoverlag.wordpress.com/category/bucher/

Samstag, 26. Januar 2013

Keine Frau zur Hand? Das muss nicht sein!


Keine Alte zum vermöbeln? Sexueller Notstand? Die Küche muss mal wieder geputzt werden? Sie brauchen jemanden, dem Sie die Schuld in die Schuhe schieben können? Wir sind rund um die Uhr für Sie da. Bei uns gibt es Frauen jeden Alters, Gewichts, Hautfarbe, Religion und Grösse - mit und ohne (Jodel)Diplom, ohne und mit Haaren (auch auf den Zähnen), mit oben ohne und ohne oben ohne, mit Kopftuch oder eben nicht. Verkauf oder Miete. Auch auf Stundenbasis. Feministinnen führen wir nicht mehr im Portfolio. (Zuviel Ärger.)

Donnerstag, 24. Januar 2013

Extrem schön!

Normalerweise benötigten Rüdiger Wrinkelmanns Patientinnen nur ein paar neue Brüste oder eine begradigte Nase und ihr verkorkstes Leben war wieder in Ordnung. Bei Larissa Vogelbachs Anblick kam jedoch selbst der renommierte Schönheitschirurg an die Grenzen des Erträglichen. Und er hatte fürwahr Schauderliches gesehen in seinem Leben!  

Doch hier hätte er beim besten Willen nicht gewusst, wo anfangen. Nicht einmal für die RTL II-Docu-Soap "Extrem schön!" hätte er Frau Vogelbach empfehlen können, da die Menge der erforderlichen Korrekturen die Sendezeit sprengen würde. Er entschloss sich daher, selbst ein TV-Format auf den Weg zu bringen. So entstand der neue Quotenrenner "Germanys next Potthässlichkeit" mit Larissa Vogelbach in der Jury. So war am Ende allen geholfen.

Dienstag, 22. Januar 2013

Traummann



"Am Mittwoch wird meine neue Couch geliefert", sagte ich zu I. "Da hast Du also endlich Dein Traumsofa gefunden?", fragte er. Mit dem Traumsofa verhält es sich wie mit dem Traummann: Erst nach einer gewissen Zeit des Gebrauchs stellt man fest, dass man sich eigentlich etwas anderes vorgestellt hat. Man behält es dann nur, weil man sich schon so schön eingesessen hat.

Montag, 21. Januar 2013

ZIELE




Wie heisst es doch so schön bei Konfuzius: Der Weg ist das Ziel. Im Aufbruch, nicht am Ziel, liegt das Glück. Setzen Sie daher Ihre Ziele so bewundernswert und unerreichbar hoch, dass sich keiner daran stört, wenn Sie nie dort ankommen. Sich Ziele zu setzen ist etwas für Schwächlinge, die des Einfach-mal-so-Dahinlebens nicht fähig sind und die Erreichung eines Zieles als Gradmesser für Erfolg, Anerkennung und Macht definieren. Haben Sie das nötig? Nein! 

Minimieren Sie Ihre Anstrengungen - die übrigens auch schiefgehen, ergo ins Leere führen können - und zelebrieren Sie öfters einmal tatenloses Dahindümpeln. Legen Sie auf Ihrem Weg nach Nirgendwo ruhig grössere Marschpausen ein und kommen Sie hin und wieder vom Wege ab. Verirrte und gescheiterte Existenzen werden letztlich mehr geliebt, als die ewig Erfolgreichen verachtet werden. 

Zudem: Wer ein Ziel erreicht hat, muss sich ein neues suchen und das Ganze fängt von vorne an. Und das will doch nun wirklich keiner!

Donnerstag, 17. Januar 2013

SERVICE





Falls Sie es noch nicht mitbekommen haben: Im Zweitjob sind Sie Service-Dienstleister. Und zwar in allen Lebenslagen und an der eigenen Person. Wir wiegen, fakturieren und bringen heute unsere Post selbst auf den Weg. Wir erstellen unsere Tickets im Internet und erledigen unsere Geldgeschäfte online in Eigenregie. Am Flughafen checken wir selbständig ein und beamen und scannen uns durch sämtliche Sicherheits-Barrieren, wo früher eine minder nette Flughafenmitarbeiterin unsere Bordkarte entzwei gerissen hat. Auch im Supermarkt erledigen wir zunehmend die Bezahlung in Personalunion am Scanapparat und unser Zugbillet erkämpfen wir uns an komplizierten Maschinen, die öfter ausser Betrieb sind als der gemeine Spanier Siesta hält. Wo wir früher einem Menschen begegneten, steht uns heute ein Automat gegenüber und meistens im Weg. 

So weit, so gut. Oder eben nicht. Aber warum zum Teufel bezahlen wir dann auch noch Gebühren für die Nicht-Leistung Anderer, wo wir doch alles unter Schweiss und Tränen selbst erledigen? Diese Frage sollten wir uns in der Tat stellen und der sich immer weiter ausbreitenden Servicewüste den Kampf ansagen, wenn nicht gar den Krieg erklären. Schluss mit Handwerkern, die zu spät kommen, in der Hoffnung, wir haben die halbe Arbeit bereits selbst verrichtet und dafür noch horrende Summen einsacken. Schluss auch mit verdreckten, lauten Hotels, im Morgengrauen - einer Invasion gleich - einmarschierenden Putzkolonnen und Minibarpreisen, die anmuten lassen, dass uns das Gesöff von einem 5-Sterne-Haus-Kellner serviert und kredenzt wird. Genug mit Zusatzgebühren am Bahnschalter für einen Service, der früher ganz normal zum Tagesgeschäft der Bahn zählte. Schluss mit überhöhten Ticketpreisen für überfüllte, unpünktliche Züge mit versifften oder geschlossenen Latrinen oder Parkgebühren, die auch für einen Helikopter-Landeplatz gelten könnten. Ein Ende mit Bankgebühren für Leistungen, die kein anderer als Sie selbst liefert. Schluss auch mit versteckten Preiserhöhungen für heimlich reduzierte Packungsgrössen. 

Wenn wir uns nicht auflehnen, werden wir eines Tages unseren eigenen Sarg im Self-Service-Bestattungscenter zimmern und, schon erkaltet, den Startknopf für unsere eigene Einäscherung drücken.

Mittwoch, 16. Januar 2013

Winterruhe






Heute Morgen verspürte ich das unbändige 
Bedürfnis mit einem Biber zu steppen. Aber die halten 
ja Winterruhe, die faulen Säue. Es wird einem also 
auch gar nix gegönnt.

Dienstag, 15. Januar 2013

GLÜCK




Wir sind der Schöpfer unseres Unglücks, warum also nicht auch unseres Glücks? Bleiben Sie Ihrem Glück so lange auf der Spur, bis Sie wissen, worin Ihr persönliches Glück begründet liegt. Dann halten Sie es fest und tun nur noch, was Sie wirklich wollen und das mit aller Ihnen innewohnenden Leidenschaft und mit Herzblut. Hören Sie auf, irgendeinem Pseudo-Glück hinterher zu jagen. Wenn Sie etwas unglücklich macht, ist die einzige Richtung, die Sie einschlagen sollten, eine neue Richtung. Glück ist nicht pauschalisierbar, nicht fassbar, nicht definierbar und nicht konservierbar. Glücksformeln sind Unsinn, weil es nicht das eine Glück gibt, das für alle zutrifft. Glück ist ein Zustand, meist gasförmig, also flüchtig. Erwarten Sie nicht, dass es Sie ständig umwabert. Sehen Sie ab von Theorien, die besagen, dass Sie sich zuerst um sich selbst kümmern sollen, Sie sich zuerst selbst lieben müssen. Wer sich immer nur um sich selbst dreht, dreht das Destruktivitätsrad immer weiter, ohne, dass sich das Geringste ändert. Es gibt kein eigenes, alleiniges Glück. Es hängt immer auch von Anderen und der eigenen Umwelt ab. Nur wer sich auch um das Glück der Anderen kümmert, findet eventuell sein eigenes. Lesen Sie Epikur.

Montag, 14. Januar 2013

Der neue DreckSack ist da!



Liebe Freunde, Kritiker und Leser:

Der neue DreckSackist da! Dieses Mal mit zwei ganzen Seiten von meiner Wenigkeit!


Diesmal mit folgenden Autoren:
Roland Adelmann, Erik Ahrens, Michael Arenz, Dirk Bierbaß, Marvin Chlada, Frank-Kirk Ehm-Marks, Pablo Haller, Jörg Herbig, Michael Hillen, Ulrich Kersten, Susann Klossek, Benedikt Maria Kramer, Hartmuth Malorny, Thomas Meyer-Falk, Axel Monte, Andreas Niedermann, Scardanelli, Erik Steffen, Florian Vetsch, Joachim Wendel und Florian Günther.

Vorgestellt wird er diesmal zuerst in Kreuzberg am:
Samstag den 19.1.2013 um 20.30 Uhr im „Goldenen Hahn“
(Oranienstraße 14a)

Es lesen: Silvia Koerbl, Erik Steffen, Eric Ahrens, Scardanelli, Florian Günther und Gäste.
Eintritt: 1 Euro

Nächster Termin:
Donnerstag den 14.2.2013 um 20 Uhr im „Baiz“
(Christinenstr.1 / Ecke Torstr. 10119 Berlin)
Es lesen: Silvia Koerbl, Erik Steffen, Eric Ahrens, Florian Günther und Gäste

2 Euro für den DreckSack nicht vergessen!

EDITION LÜKK NÖSENS
Kochhannstraße 14 // 10249 Berlin
Telefon: 030 / 65 91 16 15 // Fax: 03 21 21 03 63 09
Funk: 0178 2 86 57 65

Erkenntnis am Montagmorgen






Als ich heute aufwachte, hatte ich - ganz gegen meine Art - unglaublich gute Laune. Ich hätte Bäume ausreissen können. Die Welt gehörte mir. Doch dann erinnerte ich mich, dass ich ich bin. Das war's dann. Scheisse!

Dummer Spruch am Montag