Heute möchte ich mal all jenen gerecht werden, die behaupten, in meinen Büchern ginge es nur um Sex. Ich habe im Archiv geblättert und folgendes, mehrere Jahre altes, Schmuddel-Geschichtchen gefunden, in dem es tatsächlich mal nur um die Triebe geht. Wie immer ist alles Fick-Tion. Ich wünsche viel Vergnügen damit.
DER SENATOR UND ICH
Nach sieben Jahren waren der Senator und ich wieder
zusammen in Bangkok gestrandet und schlenderten die Strasse zum räudigen
Frettchen entlang. Nach dem obligatorischen Abendessen in der Telephone Bar,
deren tuntige Kellner-Crew, bis auf einen unattraktiven Sitzengelassenen, zwar
gewechselt hatte, in der sonst aber alles seinen gewohnten Gang ging, landeten
wir ziemlich schnell wieder in einer der einschlägigen Boy-Bars.
Eigentlich
verlangte es mich mittlerweile nicht mehr nach dieser Art Etablissement.
Irgendwie waren die Zeiten, in denen ich knapp der Minderjährigkeit
entschlüpfte, engbehoste Thaiboys aus ihrem Nuttendasein rauskaufte, vorbei.
Dass ich dann doch knapp drei Stunden bei eiskalt blasender Klimaanlage in
diesem Club ausharrte, zeugt davon, dass bei meiner Erziehung irgendetwas
falsch gelaufen sein muss.
Der Senator liess sich unterdessen reihenweise knapp
bekleidete Frettchen vorführen, liess an- und wieder abtanzen, ohne sich
wirklich entscheiden zu können. Früher hatte er schneller zugeschlagen, doch
mit zunehmendem Alter wurde er immer wählerischer. Vielleicht lag es aber auch
am Nachlassen seiner Sehkraft, dass sich die Fehlgriffe an der Frettchenfront
häuften. Während die Getränkerechnung ins Unermessliche wuchs, ging das Fretten-Angebot
langsam gegen Null. Die besten Happen schnappten uns fette, hässliche Chinesen –
die neue, betuchte Klientel von nebenan – weg. Keine Frage, die Chinesen waren
drauf und dran, dem Abendländer auch noch seine letzte Freude zu vermiesen.
Irgendwann
quetschte sich ein schmalbrüstiger junger Kambodschaner mit dem sinnigen Namen
Boy zwischen uns und blieb dort für geraume Zeit stecken wie das Gürkchen in
einem fetten Schinken-Käse-Sandwich. Als der Senator seinen erneuten Missgriff
bemerkte – Boy war weder aktiv noch passiv, sondern einfach nichts – versuchte
er ihn an mich weiterzuschieben. Allerdings biss er damit auf Granit, ich hatte
ein Auge auf die Nummer 19 geworfen, die mich dummdreist anbaggerte, indem sie
sich ständig in den prall gefüllten Schritt griff. Letztlich konnte ich mich
aber nicht dazu durchringen, sie mir an den Tisch liefern zu lassen. Ich hatte
andere Pläne für diese Nacht, doch dazu später.
Im Grunde wartete ich auf nichts anderes als auf die
bereits vor zwei Stunden von der Bedienungstucke mehrfach angekündigte Fucking
Show, die einfach nicht anfangen wollte. Zur Überbrückung bot man uns allerlei
Skurrilitäten wie Spiele mit Feuer, heissem Wachs oder Seifenschaum sowie das
Gequake einer theatralisch dreinschauenden Transe, deren goldenes Krönchen auf
dem rotperrückten Haupt beängstigend hin- und herwackelte. Die Show, die kurz
vor Mitternacht endlich begann, konnte sich allerdings sehen lassen.
Erstaunlich, was diesen vergleichsweise kleinen Thai-Männern plötzlich aus den
engen, weissen Höschen wuchs und flutsch im Gesäss des Showpartners verschwand.
Akrobatisch konnte die Nummer gut und gern mit dem Cirque du Soleil mithalten.
Ich hatte selten kopulierende Männer kopfüber an der Decke hängen sehen.
Fledermäuse hätten es nicht besser machen können! Der Senator hatte sich
unterdessen für ein blondgefärbtes Reptil im Leopardenhöschen entschieden, dass
sich in Strassenkleidung allerdings als leicht tuntig entpuppte. Doch der
Senator wäre nicht der Senator... Ich machte den Abgang.
Auf der Strasse bot mir ein mittdreissiger, gut gebauter
Thai seine Dienste an, die garantiert zu einem Happy End für alle Beteiligten
führen würden. Doch was geht mich das Happy End anderer Leute an? Mir stand der
Sinn nach einer Seifenschaum-Nacktschnecken-Komplettmassage durch eine Frau.
Grundsätzlich traute ich Kerlen, die ein Happy End versprachen, keinen Meter
weit über den Weg. Zurecht, wie sich später herausstellen sollte. Unter der
Vorgabe, sich an der Seifenorgie beteiligen zu dürfen, wies er mir den Weg in
die Gasse zum glitschigen Vergnügen. In der ersten Etage in einem dieser
Freudenhäuser warteten rund zehn Frauen auf Kundschaft, kurz: auf mich. Die
Nummer 10 – sie ähnelte einer süssen, kurzhaarigen Minigeisha mit einem Gesicht
wie eine Porzellanpuppe – war ganz nach meinem Geschmack. Daraus, dass sie
sofort aufsprang und mir entgegenlief, als ich den Raum betrat, glaubte ich zu
deuten, dass auch sie meiner Nichtigkeit nicht abgeneigt war.
Wir fuhren mit
dem Lift in den dritten Stock. Sie trippelte einen langen Gang entlang und bog
ins hinterste linke Badezimmer, ich trottete freudig erregt hinterher. Dem Kerl
wurde der Zutritt rigoros verwehrt, was mir sehr entgegen kam. Insgeheim hoffte
ich, er würde die Fliege machen. Allerdings hatte die Fliege Sitzfleisch und
mehr Biss, als man ihr zutraute.
"I wanna see your back first", lispelte Geisha
und als ich mich auf die rote Gummimatte schmiss, hatte sie mich auch schon mit
ein paar kurzen Handgriffen eingeschäumt und flutschte mir fröhlich über den
Rücken. Ich spürte den Druck ihrer kleinen Möse, wie sie sich über meinen
ganzen Körper rieb. Es war wohlig warm, glatt und angenehm, ihren Körper und
ihr Gewicht auf mir zu spüren. Als ich mich umgedreht hatte, rieb sie ihre
Muschi an meiner, stellte gewissermassen Schneckenkontakt her, und tänzelte auf
mir herum, als reite sie auf einem dieser aufblasbaren, medizinischen Gymnastikbälle.
Ihre kleinen Brüste wippten dabei lustig auf und ab. Mit ihren flinken kleinen
und doch zupackenden Händen glitt sie die Innenseiten meiner Schenkel entlang,
flutschte immer wieder durch meine Ritze, bis plötzlich zwei Finger in mir
steckten, während die restlichen acht neckische Kunststückchen vollführten,
dass mir fast die Sinne schwanden.
Während sie bei mir andockte, hatte sie die
Augen geschlossen und stöhnte leise vor sich hin. Entweder war sie ebenfalls
scharf oder höchst professionell. Ich nahm ihr ihre Lust ab, während meine
zunahm, sodass ich fast ein wenig Trauer verspürte, bei dem Gedanken, es könnte
zu schnell vorbei sein. Selten hatte jemand so geschickt bei mir Hand angelegt,
um mir einen Orgasmus deluxe herbeizufingern. Wahrscheinlich hatte sich little
Geisha diese Fertigkeit in jahrelangen Studien an der FOSSBH (Fakulty of sexuel
satisfaction by hand) angeeignet. Die Kleine war jeden einzelnen der ziemlich vielen Baths
wert! "Don't tell men, what I did to you!", sagte sie verschwörerisch
und schüttete eine Schüssel Wasser über mich, bevor sie mit mir zusammen in die
Badewanne stieg und mich wusch wie ihr Kind.
Als sie mich abgetrocknet hatte,
kniete sie nieder und machte mir die Riemchen meiner Sandalen zu, wobei sie
mich ehrerbietend anlächelte. Ich erwog für einen kurzen Moment sie zu
adoptieren und als meine persönliche Dienerin und Sexsklavin einzustellen. Kost
und Logis gratis, versteht sich. Ich gab ihr ein Extra-Tipp und dackelte
glückselig grinsend zurück in den ersten Stock, wo der Kerl schon einsatzbereit
auf einem Schemel hockte.
Ich war ausgeschossen und hatte keine Lust, aber
Geschäft, ist Geschäft. Also klapperten wir mehrere Stundenhotels ab, bis wir
eines fanden, in dem ich die 600 Bath für das Zimmer mit Kreditkarte zahlen
konnte, denn mein Bargeld hatte Geisha. Er, nennen wir ihn Versager, stellte
als erstes den Fernseher an, dann duschte er und begann Hand an mich zu legen.
In den ersten zehn Sekunden wusste ich, die ganze Sache war ein Fehler, würde
in einer Nullnummer enden. Dreimal wies ich ihn höflich darauf hin, wie ich es
nicht will, doch nach 30 Sekunden schaltete sich wieder sein Autopilot ein, der
auf die harte Nummer programmiert war.
Währenddessen – es war 2 Uhr morgens –
lief im TV eine dämliche japanische Kindersendung, vielleicht lag's also auch
am Fernsehprogramm. Jedenfalls blieb mir nur noch der Coitus Totally
Interruptus, um unbeschadet aus dieser Nummer wieder rauszukommen. Ich brach
die Expedition auf Höhe des Basiscamps kurzerhand ab, zog mich an und ging.
Leicht trötzelig, mit einem Blick wie ein geschlagener Hund, trottete Versager
hinter mir her. Als Wiedergutmachung durfte er mich ins Hotel fahren.
"Tomorrow, I'll be better!", sagte er noch. Ich liess ihn
weiterträumen und verschwand in der Lobby, wo der dummdreist grinsende
Concierge bereits wartete, während der Senator im 8. Stock gerade das dritte
Mal kopulierte.
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