Donnerstag, 5. Februar 2015

Lost paradise




das Paradies ist verloren
das ist klar
die Weltordnung entgleist zusehends
ich starre aufs Meer
dieses schwarze Etwas
das leise ans Ufer plätschert
und ein Gecko schaut vorbei
und ein Flughund grinst kopfüber mir zu
der Rauch meiner Black Djarum
hängt schwer und süß in der Luft
nebenan wohnt ein Savong
und zeichnet die Welt in schwarz-weiß
und trotzdem steckt da mehr Farbe drin
als wir uns jemals vorstellen können
das ist die Welt wie er sie sieht
und der Rest ist ihm egal
ich wünschte, ich wär in einer Sache so gut wie er
dann könnte ich mir das Drumherum sparen
ich lausche den Wellen
wie sie ans Ufer schwappen
sanft aber bestimmt
in einem immerwährenden Wuosch Wuosch
so fühlt sich doch Glück an?
um ein Haar hätte ich ein Liedchen angestimmt

(Penang, lost paradise, Januar 2015 - Ausschnitt aus meinem Buch, das im Oktober im gONZo-Verlag erscheint)

1 Kommentar:

  1. Die Welt ist so schön, wie wir es zulassen. Manchmal findet im Kopf ein abwägen statt, ob man etwas (z.B. eine schlimme Nachricht) annehmen will oder nicht. Am besten gelingt dann das Singen, wenn ich weiss, dass ich meinen Beitrag an den Erhalt der Welt geleistet habe. Sollte es sich später als Fehler erweisen, bleibt die Vergebung. Das üben darin macht uns stärker und schenkt wieder neue Freude.

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