Da wurde ich doch heute in der Tat gefragt, welcher Philosoph mir der liebste sei. Aber da gibt's doch so viele, wo ich denke (wenn ich denke), das ist jetzt noch irgendwie schlüssig und einleuchtend, geht mir auch so. Und dann lese ich den nächsten und denke, Mensch, der hat auch irgendwie Recht. Nun, wenn ich wählen müsste, dann wohl zum Beispiel, ach keine Ahnung:
Siddharta Gautama: Glücklich ist, wer sein Ich überwunden hat. Vielleicht ist das ja so, kann ich nicht sagen, habs nicht überwunden.
Oder Konfuzius: Mach Treue und Aufrichtigkeit zu den obersten Prinzipien. Vernünftig, aber wohl nicht machbar.
Heraklit: Alles fliesst. Stimmt auch irgendwie.
Was ist mit Sokrates: Ein Leben ohne Selbsterforschung ist nicht lebenswert. Zu anstrengend vielleicht.
Also doch Platon: Alles Seiende ist nur Schatten. Schön, hilft aber auch nicht weiter.
Epikur: Das Ziel des Lebens ist Glück. Und wie erreicht man das?
Mit Erasmus von Rotterdam: Ein gewisses Mass an Ignoranz führt zum Glück.
Also auch Machiavelli? Der Zweck rechtfertigt die Mittel.
Und Wissen ist Macht (Francis Bacon) hat auch was.
Ich stimme auch Voltaire zu, wenn er sagt: Zweifel ist kein angenehmer Zustand, Gewissheit jedoch absurd.
Natürlich auch Rousseau, frei geboren und doch überall in Ketten. Frage ist allerdings, wird man wirklich so frei geboren und vor allem im "Naturzustand" vom Wesen her gut? Was zu beweisen wäre.
Und was ist mit der Welt, wie sie uns erscheint und die Welt der Dinge an sich? (Kant).
Jeder hält die Grenzen seines Gesichtskreises für die Grenzen der Welt, da stimme ich in den meisten Fällen mit Schopenhauer überein.
Ich bin kein Freund von Nietzsche, frauenverachtender Bastard, aber der Aussage Der Mensch ist etwas, das überwunden werden sollte, der stimme ich dann doch wieder zu.
Eigentlich müsste ich auch Russell-Fan sein, so von wegen der Weg zum Glück liegt in der Verringerung der Arbeitszeit. Da bin ich ja schon ziemlich philosophisch unterwegs.
Und was ist mit der Angst vor der absoluten Freiheit? Der Intuition? Erfahrung contra Wissenschaft. Vergangenheit, Jetzt, Zukunft, der Überwindung von Leid? Glaube und Unglaube? Die Grenzen der Sprache? Unserem Selbst und dem Seienden? Logik? Wahrheit und Trugbild? Existenz und Essenz? Kultur? Geschichte? Kunst? Was mit der Vernunft? Dem Bösen? Der Liebe?
Da kann man dann mit Camus abschliessen: Das Leben lässt sich einfacher leben, wenn es keinen Sinn hat.
Oder mit Feyerabend: Mach, was Du willst.
Feierabend, ein gutes Stichwort!
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