Sonntag, 19. April 2015

Rede an die Nation



Wenn ich mich kurz vorstellen darf, ich bin die neue Frau:

gefühlskalt
karrieregeil
genitalfixiert

Wenn ich morgens ins Büro gehe, steht als erster Punkt auf der Tagesordnung: Sexuelle Belästigung im Fahrstuhl.

Ihr glaubt ja nicht, was einem da für Memmen unterkommen:
Fass mich nich an, das meld ich. Ja wem denn bitte? Der Fummel-Polizei? Ich bin der Chef! Grosser Gott, was für'n Elend!

Auf den Frust muss mir mein Sekretär mit dem Knackarsch erst einmal einen dreifachen Espresso servieren. Ohne Latte. Ich rede von Milch Leutchen! Milch is was für Schwächlinge.

Um wieder runter zu kommen, gibts dann erstmal ne feindliche Übernahme. Am Nachmittag stell‘ ein paar Freundinnen ein, die wissen zwar meist nicht was sie tun, aber so läuft das nun mal in der Vetterinnen-Wirtschaft.

Die Frau gehört an den Herd? Geht's noch?
Ich weiss gar nicht, wie man Herd buchstabiert.
Und in die Küche gehe ich höchstens, um meinen Nacktputzer zu instruieren. Wir haben in den 70-er doch nicht unsere BHs verbrannt, um heute wieder im Korsett und Dirndl für euch den Muschikanten-Stadl zu geben.

Versteht mich nicht falsch: Ich bin keine Feministin.
Das ist nur der Deckname für ich-habe-keinen-abgekriegt.
Es ist eigentlich ganz einfach: Die Frau ist jetzt der Mann.
Gewöhnt euch lieber mal dran!

Ich meine, sind wir ehrlich: Ihr Männer könnt euch ja nicht mal entscheiden, ob ihr Körperbehaarung tragen sollt oder nicht. Erst seid Ihr behaart wie die Affen rumgerannt,
um kurze Zeit später der Ganzkörperrasur zu frönen.
Metro-sexuell: Was 'n das? Leute, die in der U-Bahn Verkehr haben?
Und dieses Augenbrauen gezupfe, wie schwul ist das denn? hallo oh!

Nichts gegen Schwule, im Gegenteil. Die sind wenigstens konsequent im Umgang mit Frauen:
die lassen uns in Ruhe
die wollen mir nicht an die Wäsche.
Gut, das will mancher Hetero auch nicht, da muss ich eben Gewalt anwenden, hilft ja nichts.
Schon klar: Gewalt ist keine Lösung.
So auf Dauer.
Besser, Ihr seid von selbst unterwürfig.

Na kürzlich jedenfalls hielt ich einen Vortrag vor so einer grossen Herrenrunde im Rahmen dieser Freivöglertage. Wie heisst das gleich wieder? Fasnacht. Da sassen die alle im Schnauz vor mir. Ich dachte, ich seh nicht recht.

Reicht es nicht, dass massenhaft gutaussehende junge Männer mit diesem Abraham-Lincoln-Gedächtnisbart durch die Gegend rennen? Wo man sich immer die Frage stellen muss: Ist das jetzt noch Mode oder sind die schon dem IS beigetreten?

Da trugen die also Schnauz:
Was söll das?
Sind wir im 80-er Jahre Porno?
Das kratzt beim Verkehr!
Da verfangen sich Krümel drin.
Das ist unhygienisch.
Wir wollen nicht wissen, was Ihr zum Zmorge hattet.

Mou-stache, pffff - klingt wie Rindfleisch in Blätterteig.

Ok, ok, ich geb's zu: Auch ich habe mir einen adretten Schnauz rasiert. Aber den trag ich doch nicht im Gesicht!

Und das Kostüm, was die anhatten! Sicher, am einen oder anderen sah das gut aus, schon ansatzweise sexy .
Aber die Farbe! Magenta? DAS war ROSA!!!, hallo!?
Warum sind die Mädchen nicht gleich im Tutu aufmarschiert?
Das herrliche Heer der Ballerinas!

Apropos Heer: Mit so einem Maurer-Blümchen an der Spitze
da wird das aber nix, wenn die deutsche Kavallerie einmarschiert. Wird Zeit, dass da mal eine Frau ans Ruder kommt!
Eine KAMPFlesbe!
Da ist der Name Programm, jawohll!

Ich persönlich pinkle übrigens im Steh‘n und es ist mir scheissegal, ob ich mir dabei auf die Stilettos pisse.

Na? wie fühlt sich das an, wenn euch eine Frau die Leviten liest?
e DÜTSCHE!!!         
mit Schwizerpass
us Züri
e Ossi!
Ihr müsst eusch gor nisch offräschn, das is mir einorlei.
Was isn jetze passiert? Jetzt binnisch weschen euch och noch ins Sächsch gegippt, Sächsch, dor sprachlische Liebesdöter. Eiferbibsch! Genau das meenisch: Männor un Fraun, das geht im Grunde gor nisch. Aber jetze Schluss mit lustisch.

Wie gesagt: Ich hab nichts gegen Männer (einfach auch nix für sie). Nee, im Ernst, ich hab wirklich nichts gegen Männer, ich hab ja Humor. Sonst würde ich mich gar nicht mit Männern einlassen. Und wenn ich Lust hab, lass ich meinen raus aus dem Käfig.

Aber sonst, wofür könnte man euch noch brauchen?
Selbst zum Sex seid Ihr suboptimal geeignet, da fehlt die Arbeit am Detail. Da lösen sich Hoffnungen in Tränen auf
und geh'n im Werbeblock verlor'n.
Werbung - das Gleitmittel der kapitalistischen Produktionsweise.Von Männern erfunden, also eher nutzlos.Und die Frauen solln‘s dann wieder richten.

Und jetzt soll sogar ne Frauenquote eingeführt werden. Wer glaubt, das Land werde dadurch moderner, der glaubt vermutlich auch, dass der Storch die Kinder bringt.
DER Storch (maskulin!) - der bringt gar nichts!

Wenn's nach mir geht, geht's nach Leistung und nicht nach Geschlecht. Und da sind Frauen mit ihrem Multitasking-Talent ja wohl klar im Vorteil. Männer sind doch schon ausgelastet, wenn sie zeitgleich die Fussballresultate austauschen und sich am Sack kratzen. Und sowas will die Welt regier‘n?

Im Grunde hat's der Mann schon im Paradies versaut: Erst zu feige in den Apfel zu beissen,und dann der Frau die ganze Schuld in die Schuhe schieben.

Gut, eine gewisse Mitschuld trifft auch Gott. Da hat sie Eva das Paradies versprochen und ihr dann den Mann zur Seite gestellt. Das ist wie wenn du einen Film noir erwartest
und dann Terminator III bekommst.

Spätestens mit der Vertreibung aus dem Paradies
hat die Stunde der Nullen angefangen.

Aber gut, jetzt müssen damit leben und das Beste draus machen.Deshalb bin ich für eine klare Geschlechterteilung:
Die guten ins Kröpfchen, die schlechten ins Töpfchen gewissermassen. Da verwirrt diese ganze Einteilung in Geschlechterkategorien und - kategorieinnen doch nur - political correctnes? Fuck off!

Wir wissen ja selbst schon nicht mehr ob wir Männlein oder Weiblein sind und als was wir uns betiteln solln:
Mann
Frau
Mann ---> Frau
Frau ---> Mann
Ex-Frau
Lesbe
Hetero
Ferrero
Haribo
Bi
Bipolar
Bi-Fi
Borderline
Pan-Flöte
Trans-sibierisch
Dirndl
Dirne
Halbmann
Halbgar
Halbblut
Halbgeil
Bock
Böckin
Ziege
Neanderthaler
Muezzin
Finne
Neoliberaler
Nekrophil
Debil
Pädophil
Gnu
Emu
Freak
Schwein
Tripper
Nudist
Magerquark
Wasser-Waage
Zwitter
Zweiteiler
Siegfried
Roy
Kastrat
Fis-Dur
Philister
Fister...
in manchen Körpern will man doch einfach nicht stecken, oder?

Fassen wir zusammen:
Der Mann an sich stellt ein Problem dar. Aber was heisst Problem denn eigentlich? Ein Herr Strunk hat das mal so erklärt: pro heisst FÜR
Probleme sind also für uns gemacht und nicht gegen uns
sonst hiessen sie ja Antibleme.
Männer sind also für uns, die Frauen, gemacht.
Und wir nehmen die Herausforderung gerne an.
Gut, Männer sind Schweine, Frauen aber auch - und das ist auch gut so!

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