Donnerstag, 21. Juni 2018

Grrrrr


Liesse sich genervt sein in Geld umwandeln
könnte ich gegen 15 Uhr in Rente gehen. 

Freitag, 15. Juni 2018

Dead End


In David Signers Buch Dead End, führt, wie der Titel schon sagt, alles immer in eine Sackgasse. Eine Sackgasse, die mitunter auch im Tod enden kann. Kann, nicht muss, denn das Ende jeder der acht Stories bleibt meist offen, der Phantasie des Lesers überlassen.

In den Geschichten, in denen zweifelsohne auch ein grosses Stück Signer steckt, treffen die Protagonisten Entscheidungen, die sich meist als falsch entpuppen. Alles läuft immer irgendwie anders als geplant und meistens schief: Eine Erbschaft in Valencia, ein Sex & Drugs-Wochenende in Berlin, die Suche nach einem alten Freund in Ägypten oder eine Dienstreise in den Senegal. Am Ende läuft alles aus dem Ruder. Ob im le Terrasse in Zürich oder im Café Aum im indischen Varanasi.

Signers Antihelden, weisse Männer vor oder in der Midlife Crisis, sind aber vor allem auf der Suche nach einem: Der grossen Liebe. Dass sie damit praktisch alle überfordert sind und ins Verderbern laufen, macht diesen schwarzhumorigen Erzählband so fesselnd und lesenswert.

Signer, der als NZZ-Korrespondent im Senegal lebt, bedient sich einer knappen, klaren, unromantischen Sprache mit ironischen Zügen, die mitunter ins Sarkastische kippt. Im sonst eher braven, politisch korrekten Schweizer Literaturangebot eine wahrhafte Perle.