Freitag, 28. November 2014

From the brink



So long I've been needing no love

empty horizons no rest in sight

moving the wrong direction

in me was no song

just lack of delight

long I've been waiting so tough

take me to where I belong

I'm glad it's clear now

the rain comes down

frees the senses

no more feelings in low dispenses

lifeblood floating around

open arms for the world

finally I've something found

you gave the thirsty a drink

your wealth you have bequeath

goes deeply underneath

you pulled my life from the brink

Mittwoch, 26. November 2014

'ne Art Liebeserklärung





Ich hab die halbe Welt bereist

hab dabei meist nicht viel gefunden

mein Herz war zwischendurch vereist

und kann durch dich erst jetzt gesunden


Dienstag, 25. November 2014

Aufstand




Rebellion?
dieses Pferd ist längst durchgegangen
hat den Reiter abgeworfen
und sich vergallopiert
wir haben uns selbst enteignet
vor allem so im Kopf
wir spazieren an der Peripherie unsres Verstandes
und drohen jeden Moment in den Abgrund zu kippen
jetzt bloss nicht aufmucken
und die Märkte stören
die woll'n doch nur spielen
in diesem Sinne ein säkularisiertes
Amen
und
Prost!

Montag, 24. November 2014

Renn doch!



Das Bett ist leer

die Laken sind kalt

die Tür steht offen

du fühlst dich alt

stehst nackt im Flur

es weht ein eisiger Wind



renn doch

renn doch



Ich breche dein kleines Herz

und die Liebe über's Knie

im Schlaf besuch' ich dich

da hilft kein Flehen

die Würfel sind gefallen

ich bin dein Schatten



renn doch

renn doch



Hinter dem Fenster meiner Seele

stehst du verkatert

und starrst auf die Strasse

die nirgendwo hinführt

ausser zurück zu mir



komm zu Mami

komm

Donnerstag, 20. November 2014

Zur Rebellion




Liegst du noch oder rebellierst du schon?

Der Begriff Rebellion bezeichnet in erster Linie einen Aufstand, also einen Widerstand gegen eine Staatsgewalt. Steht aber auch, so auf Wikipedia, der Enzyklopädie des Halbwissens, zu lesen, für einen britischen Entwickler von Computerspielen, eine deutsche Power-Metal-Band, einen Roman von Joseph Roth (nicht zu verwechseln mit Philip Roth, da hiesse er "Die menschliche Rebellion", Der sterbende Rebell, Mein Leben als Rebell oder Nemesis), zudem für einen britischen Film von 1962, sowie einen französischen von 2011, eine Schweizer Uhrenmarke und in Verbindung mit der Wortfolge "the Recaller" auch für einen gambischen Dancehall-Sänger. Und schon haben wir wieder etwas gelernt, womit wir im Leben nichts anfangen können. 

Doch bleiben wir für heute bei der Bedeutung Aufstand. Rebellion, auch Insurrektion, abgeleitet vom lateinischen insurgere, sich erheben, findet in unseren Breitengraden heutzutage eher selten statt. Denn Voraussetzung für ebendiesen Aufstand wäre es, überhaupt erst einmal vom Fernsehsessel aufzustehen und raus zu gehen. An dieser Stelle scheitert es in der Regel bereits. Nach Hannah Arendt ist das Ziel einer Rebellion die Befreiung. Und schon wären wir bei Problem Nummer zwei: Befreiung steht hier allem voran für die Befreiung des Geistes. Und so stellt sich sogleich die Frage, was da eigentlich zu befreien wäre, wenn da gar nichts ist?  

Die Vorform eines Aufstandes wiederum äussert sich oft in sogenannten Straßenschlachten und Aufständische nennt man gemeinhin Rebellen oder auch Insurgenten. Auch hier stoßen wir wieder auf mehrere Probleme: So würde ich beispielsweise Hooligans, englisch für Schlägertypen, Raufbolde, Rabauken, nicht unbedingt als Rebellen bezeichnen, nur weil sie sich in Europas Straßen und Stadien gegenseitig die Fresse einschlagen. Derartige Insurgenten haben mit Rebellion so viel zu tun, wie die kubanische Revolution dem Volke die Freiheit gebracht hat: nichts. Wenn sie sich allerdings, wie kürzlich mehrfach passiert, zusammenrotten, um der neuen Spezies geistiger Rückbesinner, genannt Salafisten, eins auf die Zwölf zu geben, könnte man sie fast als Rebellen durchgehen lassen. Statt Antifa- nun Antisa-Demos. Gewissermaßen rebelliert der gemeine Hooligan, oder auch Wutbürger in Kampfstiefeln, dann ja wieder gegen eine Staatsmacht, jene nämlich des drohenden Islamischen Staates. 

Dem Hooliganismus selbst sollte man natürlich nicht Vorschub leisten. Tummeln sich doch unter ihnen viele Rechte und wohin das führt, wenn die sich zusammentun, dürfte allseits bekannt sein. Doch Hooligan und Salafist weisen durchaus Gemeinsamkeiten auf: Bei beiden Gruppen handelt es sich um gewaltbereite Vollidioten. Im Grunde unterscheiden sie sich allenfalls durch 3 Promille. Der Hooligan säuft, der Salafist nicht. Und wenn dann das eine oder andere Gummigeschoss der herbeigezogenen Staatsmacht versehentlich so einen deutschen Neusalafisten am Abraham-Lincoln-Gedächtnisbart oder alternativ einen Hoolkopf an der Glatze trifft, ist ja allen irgendwie geholfen. Der Spruch Die Polizei dein Freund und Helfer bekommt da gleich eine viel positivere Bedeutung. 

Gut, so weit, die Polente als Freunde zu bezeichnen, muss man ja nicht gehen. Aber falls dann noch ein kleiner Wasserwerferstrahl einem Salafisten-Groupie zwischen die Schenkel sprudelt und es daran hindert in den Irak oder nach Syrien zu reisen, um IS-Kämpfer zu ehelichen und Söhne für den Heiligen Krieg zu zeugen, dann sag ich doch ja! bitte! und: sehr gern!!! Allein beim Gedanken daran kommt mir das Tränengas. 

Generell kann festgehalten werden: Angesichts der prekären allgemeinen Weltlage wäre in diesen Tagen grundsätzlich an allen Fronten und in allen Schichten eine Rebellion angesagt. Und damit meine ich nicht, dass Bahn- und Fluglinien-Angestellte häufiger streiken, als sie arbeiten. Die Welt ist aus den Fugen geraten und wird in Kürze explodieren, wenn wir nicht unseren Arsch heben und rebellieren. Doch das dröge Volk ist dummerweise mehrheitlich damit beschäftigt, rund um die Uhr von sich Selfies zu schiessen und das eigene Konterfei bis zur Unkenntlichkeit digital zu schönen. Welch lächerliche Posse! Wenn das so weitergeht, ist der Untergang des Abendlandes ist nicht mehr weit. Der Wikipedia-Eintrag zum Begriff Selfie ist übrigens länger als jener zum Thema Rebellion. Denkt da mal drüber nach!