Dienstag, 29. April 2014

Dienstag, 22. April 2014

Neues aus der Servicewüste






Servicewüsten sind ja praktisch flächendeckend vorhanden in unseren Breitengraden. Heute mal was zum Thema Meilengutschrift von Fluggesellschaften. Air Berlin sei hier nur stellvertretend genannt, man könnte genauso gut Miles & More, oder wie die Pappenheimer sonst so heissen, nennen.

Als ordnungsgemäss arbeitender Meilensammler gebe ich bei jeder Buchung brav meine Topbonus-Nummer an, sodass die Meilen sofort automatisch gutgeschrieben werden. Da das aber NIE funktioniert, gebe ich beim Einchecken sicherheitshalber immer meine Bonuskarte der netten Person am Check-in-Schalter, dass sie es nochmal kontrolliert. Egal an welchem Schalter, egal in welchem Land, mir wird immer bei Nachfrage versichert: Ja, sind bereits gutgeschrieben, alles in Ordnung, hat geklappt. 
Und JEDESMAL ist es eine 

L                    Ü                      G                      E

Nach der jeweiligen Reise kontrolliere ich - im ersten Jahr meiner Anmeldung tat ich das nie, weil ich davon ausging, das klappe schon und mir dummem Naivchen somit Meilen von rund 10 Flügen durch die Lappen gingen - ich kontrolliere also im Web, ob besagte Meilen wirklich gutgeschrieben sind. Der clevere Leser kennt die Antwort bereits: NEEEEEEEIIIIIIIINNNNNN, sind die nicht.

Im Grunde könnte ich mir das Ganze sparen, denn die Spezialangebote haben immer den falschen Termin oder die falsche Destination oder mir fehlt genau eine verfickte Meile, um das jeweilige Angebot nutzen zu können. Trotzdem, wenn man sich so eine verdammte Karte angeschafft hat und seine Daten bekloppterweise irgendwelchen Bonusprogramm-Datensammlern freiwillig überlassen hat, will man zumindest ein klitzekleines bisschen davon profitieren. 

Selbst ist der Kunde heute ja überall, also erledigte ich auch die nachträgliche Meilengutschrift selbst, kein Ding, ich habe ja sonst nix zu tun. Gesagt getan, so auch wieder bei meinen Märzflügen zur Buchmesse in Leipzig. Heute nun, nach 2 Wochen, ich weiss ja, die sind nicht so schnell, schaute ich mal nach dem Stand meiner Meilengutschrift. Ja, liebe Gutgläubige, auch das muss man kontrollieren. Jedenfalls prangte am Ende der Zeile meiner nachträglich eingereichten Meilen ein fettes, rotes Kreuz und eine hochgestellte 1. Will heissen: Meine Anfrage konnte nicht eindeutig zugeordnet werden. Ich habe auch nichts anderes erwartet. Offensichtlich finden die ihre eigenen vergebenen Flug- und Ticketnummern nicht. Vielleicht konnten sie auch die Destination Berlin nicht zuordnen. Das kleine Kaff hat ja praktisch keinen Flughafen zur Zeit.

Also gehe ich der Aufforderung nach, die anordnet, in solch einem Falle meine Unterlagen einzuscannen und sie an das Topbonus Service-Team zu schicken. Gesagt, getan und die Antwort folgte auf dem Fusse: Aufgrund eines erhöhten E-Mail-Aufkommens kann es bei der Bearbeitung zu einer deutlich längeren Wartezeit kommen... ach naja, denke ich, auf ein, zwei Tage mehr oder weniger kommts jetzt auch nicht mehr draufan.

...die ggf. mehrere Wochen dauern kann. WAS?

Glücklicherweise hat man aber erkannt, dass ich ein Trottel bin und noch folgenden Satz nachgeschoben:


Wussten Sie, dass Sie die meisten Informationen auch online erhalten und Zusatzleistungen selbst über unsere Homepage buchen können?
z.B.:
- Nachträgliche Meilengutschriften


Na scheiss doch die Wand an!

Freitag, 18. April 2014

The Easter Conspiracy


Konspiratives Treffen von Vertretern des FBI, der CIA und des Mobs 
(Zap-Ruder-Film, Frame 313a)

Dienstag, 15. April 2014

Frommer Wunsch



die Leute wachen morgens sauertöpfisch auf
und bleiben auch so
für den Rest des Tages

im Regionalexpress im Innern der Schweiz
kann ganz schön eng werden
so draussen
und auch im Kopf

akustischer Restmüll
IT-Infrastruktur-Probleme und
Service Level Agreements

...*in einigen Minuten erreichen wir Rotkr...*...

...*Herr Baumann, hören Sie mich, ahhh! ich...*...

...*Reisende in Richtung... kkkkkrrrrrr*...

...*ich sitz eben grad im Zug*...

...*...wir auszustei...*...
...*ich Ihnen eine neue Lizenzverei...*...

...*...pätung zu entschuldigen*...

...*...ben Sie denn das File nicht beko...*...

...*hallo?*...

...*hä, hä ... ja, ich war grad im Tunnel* (Lüge! Anmk. d. Red.)...


draussen pflegen Mittvierziger ihr Handicap


Schwerter zu Pflugscharen

Kuhweiden zu Golfplätzen


wo soll das bloss noch hinführen?
kann ich mich mit 47 frühpensionieren lassen?
ich wär so gern eine Briefkastenfirma
satzungsmässiger Sitz ohne Führung
anonym und haftungsgeschränkt
im Schatten meines eigenen Seins
der Rest ausgelagert auf die Cayman Inseln



Quelle Bild: mariolars on April 05, 2013

Montag, 14. April 2014

Superbastard 5 ist da!


„Deine Sprüche, das ist doch alles überhaupt nichts wert“, sagte die Mutter und verschüttete ihren Kaffee. Dann lief sie auf die Wiese, nackt, blieb stehen, drehte sich mit ausgestreckten Armen im Kreis und rief in die Höhe, ins Weltall, wo nichts war: „Dann komm doch endlich und hol mich hier raus!“ 

Aus „Zwei Kinder“ von Michael Sailer 

der Superbastard geht in die 5. Runde und teilt heftig aus. 

˚Nullpunkt
SUPERBASTARD #5 
Songdog Verlag Wien 
Paperback, 88 Seiten 
€ 9,95 (zzgl. Porto)
ISBN 978-3-9503557-5-8 

Lyrik und Prosa kurz vorm Aufprall, diesmal mit folgenden Autoren: 

Jerk Götterwind, Kai Pohl, Roland van Oystern, Christin Zenker, Jonas Gawinski, Benedikt Maria Kramer, Susann Klossek, Marvin Chlada, Clemens Schittko, Marc Mrosk, Marcus Mohr, Elias Loeb, Andreas Niedermann, Urs Böke, Florian Günther und Michael Sailer 

Außerdem 4 Übersetzungen: 
Odd Klippenvåg (aus dem Norwegischen von Gabriele Haefs), Catull (Aus dem Lateinischen von Christina Gaxiola) und zweimal Willy Vlautin (1x aus dem Amerikanischen von Robin Detje und 1x von Benedikt Maria Kramer) 

Dazu Fotos von Benjamin Goss, Marta Rybicka, Shuji Tsukamoto und Florian Waadt 

Gedruckt wie immer bei MARO. 

Bestellungen bitte an mich (redaktion@superbastard.de) oder an den Songdog Verlag (verlag@songdog.at). Wer amazon bevorzugt, muss noch etwas warten. 
  
Herzliche Grüße 

Der Herausgeber 

Sonntag, 13. April 2014

Drecksack - Aprilausgabe!!!


Liebe Freunde und Gegner des DRECKSACK:
Soeben ist die April-Ausgabe 2014 erschienen. Diesmal mit Beiträgen folgender Autoren:

Carl Weissner, Ede, William Cody Maher, Marvin Chlada, Katja Horn, Michael Arenz, Jörg Herbig, Zvezdana Bueble, Matthias Merkelbach, Susann Klossek, Pirmin Bossart, Urs Böke, Ron Hard, Eric Ahrens, Gerd Dembowski, Michael Zoch, Ralf Göhrke, Florian Vetsch, Erik Steffen, Franziska Hauser, Florian Günther, Thomas Meyer-Falk, Fotografien: Robert Van Der Hilst (Paris, Shanghai)

Das Inhaltsverzeichnis sowie weitere Informationen findet ihr wie immer hier:

Vorgestellt wird die Ausgabe am 26.4.2014 um 20.30 Uhr im Baiz (NEUE ADRESSE: Schönhauser Allee 26A, 10435 Berlin, Prenzlauer Berg). Die Liste der beteiligten Autoren demnächst an gleicher Stelle.


EDITION LÜKK NÖSENS
c/o Florian Günther
Kochhannstraße 14 // 10249 Berlin

Telefon: 030 / 65 91 16 15
Funk: 0178 2 86 57 65

Freitag, 11. April 2014

Lesung im Zähringer


Übermorgen, Sonntag, 13. April
Literarische Bühne
im Café Zähringer

Zähringerplatz 11
Zürich
ab 20 Uhr
ich bin dabei 
freue mich über alle, die kommen

Mittwoch, 9. April 2014

Flächendeckend überwacht






Nachrichten aus der Welt der Überwachung: Gestern erhielt ich eine Nachricht von den Betreibern meines Blogs, dass ein Beitrag auf meinem Blog auf Befehl der US-Behörden deaktiviert wurde, da ich angeblich gegen US-Urheberrecht verstossen habe. Kurz erschrak ich, hatte ich mich - unbewusst versteht sich - des Plagiatierens schuldig gemacht? Als ich jedoch nachschaute, um welchen Eintrag es sich handelte, musste ich gleichzeitig aufatmen und laut lachen.



Bei besagtem Blogeintrag handelt es sich um eines meiner Gedichte, dass ich selbst während eines Ferienaufenthalts in Kroatien verfasst habe und bei dem jede einzelne Zeile von mir selbst stammt. Ich habe die alleinigen Rechte für dieses Gedicht und wüsste auch nicht, an welcher Stelle ich irgendjemandens Urheberrecht verletzt haben sollte. Das Gedicht wurde erstmals in meinem Buch "Berührung im Dickicht" im Juli 2006 veröffentlicht und im November 2012 habe ich es dann auf meinen Blog gestellt. Im Grossen und Ganzen geht es darin um meine Verehrung von Schalentieren.

Es ist ja schon verwerflich, dass sich Blogger.com einfach mal so befehlen lässt, irgendwelche Einträge von fremden Leuten ohne Vorwarnung zu blocken. Ebenfalls, dass die einfach so in meinem Blog herumpfuschen können. Aber dass sich US-Behörden mit solchem Kinderkram beschäftigen und unbescholtene Bürger dann auch noch fälschlicherweise irgendwelcher Verstösse beschuldigen, ist schon unglaublich. Ich nehme an, besagter Eintrag ist ihnen ein Dorn im Auge, weil in dem Gedicht die Begriffe Amerikaner und Krieg vorkommen.

Ich müsse jetzt, um meine Unschuld zu beweisen, schriftlich intervenieren, auf einem offiziell dafür vorgesehenen Formular, mit Namen, der als digitale Signatur gilt, mit Angabe aller meiner Daten und der Hinnahme, dass ich damit einen Rechtsstreit auslöse. Aber gerne doch. Das habe ich soeben ordnungsgemäss erledigt. Man darf gespannt sein, was da noch kommt.

Zudem wurde mir mitgeteilt, sollte ich den Beitrag selbst wieder freischalten, drohe die komplette Löschung meines gesamten Blogs. Ja sind wir denn hier in China?

Apropos China: im Zuge der gehackten E-Mail-Konten habe ich auch meine E-Mail-Adresse überprüfen lassen (sie ist sauber) und gleichzeit mal gecheckt, ob meine IP-Adresse auf irgendwelchen globalen Blacklists steht. Und siehe da, dreimal, in China!

Ich bin überhaupt nicht damit einverstanden, was Putin dieser Tage so treibt. Doch langsam denke ich mir: lieber der Russe vor der Tür, als der Ami/Chinese in der Leitung.


Montag, 7. April 2014

Blicke

gestern hast du mich angesehn
als wolltest du mir etwas Wichtiges sagen
zum Beispiel, dass Du mich liebst
oder Schluss machst
ist ja fast das Gleiche

(Bild: spruchbilder.com)

Mittwoch, 2. April 2014

Genervt?

Wurden Sie heute schon blöd von der Seite angemacht? 
Hat sie Ihr Chef oder Partner genervt? 
Hat Ihnen jemand den Parkplatz vor der Nase weggeschnappt? 
Stand die Billag/GEZ vor der Tür? 
Oder die Zeugen Jehovas?
Ein Sunrise-Verkäufer?
Wurde Ihr Gepäck durchsucht?
Hat der Zug Verspätung?
Ist die Rechnung zu hoch?

Immer ruhig bleiben und die Contenance bewahren!

Drücken Sie sich deutlich, 
aber immer gepflegt aus, 
zum Beispiel so:


 (Bild: www.boldomatic.com)