Dienstag, 22. April 2014

Neues aus der Servicewüste






Servicewüsten sind ja praktisch flächendeckend vorhanden in unseren Breitengraden. Heute mal was zum Thema Meilengutschrift von Fluggesellschaften. Air Berlin sei hier nur stellvertretend genannt, man könnte genauso gut Miles & More, oder wie die Pappenheimer sonst so heissen, nennen.

Als ordnungsgemäss arbeitender Meilensammler gebe ich bei jeder Buchung brav meine Topbonus-Nummer an, sodass die Meilen sofort automatisch gutgeschrieben werden. Da das aber NIE funktioniert, gebe ich beim Einchecken sicherheitshalber immer meine Bonuskarte der netten Person am Check-in-Schalter, dass sie es nochmal kontrolliert. Egal an welchem Schalter, egal in welchem Land, mir wird immer bei Nachfrage versichert: Ja, sind bereits gutgeschrieben, alles in Ordnung, hat geklappt. 
Und JEDESMAL ist es eine 

L                    Ü                      G                      E

Nach der jeweiligen Reise kontrolliere ich - im ersten Jahr meiner Anmeldung tat ich das nie, weil ich davon ausging, das klappe schon und mir dummem Naivchen somit Meilen von rund 10 Flügen durch die Lappen gingen - ich kontrolliere also im Web, ob besagte Meilen wirklich gutgeschrieben sind. Der clevere Leser kennt die Antwort bereits: NEEEEEEEIIIIIIIINNNNNN, sind die nicht.

Im Grunde könnte ich mir das Ganze sparen, denn die Spezialangebote haben immer den falschen Termin oder die falsche Destination oder mir fehlt genau eine verfickte Meile, um das jeweilige Angebot nutzen zu können. Trotzdem, wenn man sich so eine verdammte Karte angeschafft hat und seine Daten bekloppterweise irgendwelchen Bonusprogramm-Datensammlern freiwillig überlassen hat, will man zumindest ein klitzekleines bisschen davon profitieren. 

Selbst ist der Kunde heute ja überall, also erledigte ich auch die nachträgliche Meilengutschrift selbst, kein Ding, ich habe ja sonst nix zu tun. Gesagt getan, so auch wieder bei meinen Märzflügen zur Buchmesse in Leipzig. Heute nun, nach 2 Wochen, ich weiss ja, die sind nicht so schnell, schaute ich mal nach dem Stand meiner Meilengutschrift. Ja, liebe Gutgläubige, auch das muss man kontrollieren. Jedenfalls prangte am Ende der Zeile meiner nachträglich eingereichten Meilen ein fettes, rotes Kreuz und eine hochgestellte 1. Will heissen: Meine Anfrage konnte nicht eindeutig zugeordnet werden. Ich habe auch nichts anderes erwartet. Offensichtlich finden die ihre eigenen vergebenen Flug- und Ticketnummern nicht. Vielleicht konnten sie auch die Destination Berlin nicht zuordnen. Das kleine Kaff hat ja praktisch keinen Flughafen zur Zeit.

Also gehe ich der Aufforderung nach, die anordnet, in solch einem Falle meine Unterlagen einzuscannen und sie an das Topbonus Service-Team zu schicken. Gesagt, getan und die Antwort folgte auf dem Fusse: Aufgrund eines erhöhten E-Mail-Aufkommens kann es bei der Bearbeitung zu einer deutlich längeren Wartezeit kommen... ach naja, denke ich, auf ein, zwei Tage mehr oder weniger kommts jetzt auch nicht mehr draufan.

...die ggf. mehrere Wochen dauern kann. WAS?

Glücklicherweise hat man aber erkannt, dass ich ein Trottel bin und noch folgenden Satz nachgeschoben:


Wussten Sie, dass Sie die meisten Informationen auch online erhalten und Zusatzleistungen selbst über unsere Homepage buchen können?
z.B.:
- Nachträgliche Meilengutschriften


Na scheiss doch die Wand an!

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