Donnerstag, 7. August 2025

NEULICH BEIM ASIATEN

 


NEULICH BEIM ASIATEN - EIN TATSACHENBERICH VOM OSTSEE-URLAUB

Nach Matjeshering, Bismarckhering, Brathering, Backfisch, Fish&Chips, Scholle, Zander, Barsch & Co. wars genug des Gefischels. Kann ja keiner ahnen, dass einem beim Asiaten derartiger Frass aufgetischt wird. Ich hatte nur zwei Vorspeisen, das hat aber schon genügt. Die chinesische Trulla wollte mir ums Verrecken ihr Buffet aufschwatzen. Sie war derartig aufdringlich und hartnäckig, ich hätte ihr am liebsten eine geknallt. 


Ich fragte, ob sie auch a la carte anbieten und sie: Ja, aber ist viel zu teuer. 
Ich so: Das überlassen Sie doch bitte mir, ich bestelle also etwas aus der Karte. 
Die im übrigen von Thai bis 8 Köstlichkeiten seitenweise mit allem aufwartete, was man sich so vorstellen kann.
Sie: Ja, aber Buffet besser. 
Ich: Das sehe ich anders, das sieht nicht mehr so frisch aus, vor allem ist fast alles frittiert, davon wird's mir schlecht und süss-sauer mag ich auch nicht. 
Die Ente hatte ihr Fett am Buffet abgegeben und ist dann wieder schwimmen gegangen. 
Sie knallt mir die Karte vor den Latz: Trinken?
Ich: Einen Pfefferminztee.
Sie schreit hysterisch auflachend gen Küche: chinwangdondaii Pfefferminztäää!
Ich: Die Thai-Suppe in der Karte, ist das Tom kha kai?
Sie, genervt: Neeein, aber diese Suppe am Buffet, nehmen Sie Buffet.
Ich: Ich habe jetzt schon mehrfach gesagt, dass ich kein Buffet möchte.
Sie: Kostet aber nur 14.90 Euro!
Ich: Das ist mir egal. Ich nehme also eine Wan Tan Suppe und einen extrascharfen Hummerkrebs-Salat. Bitte asiatisch scharf.
Sie, zynisch lachend und mit dem Kopf nickend: Mhhhh, ist wie Bufett!
Ich: Ähm, nein! Es sind zwei Vorspeisen. 
Sie: Sie besser nehmen Buffet. 
Vermutlich scheisst es sie an, etwas aus der Karte zuzubereiten, dachte ich mir. Aber im Nachhinein betrachtet war wohl keiner in der Küche in der Lage zu kochen.
Ich: Wie oft wollen Sie das mit dem Buffet eigentlich noch wiederholen? Könnte ich eventuell eine kleine Schale Reis dazu bekommen? Sie können ihn auch verrechnen.
Sie: Nein!! Sie haben Vorspeisen!
Ich: Mein Gott, es ist nur Reis!
Sie: Ich frage Küche. 
Sie schlurft fluchend davon. Die ganze Zeit hat sie ein täuschendes Lächeln auf den Lippen. 
Dann kommt das Essen. Sie stellt den Reis mit der Bemerkung. Reis, Frau! hin. Ob sie sagen wollte, hier ist Dein Reis, Frau! oder mich als Reisfrau betitelte, was immer das sein soll, keine Ahnung. Die Wan Tan Suppe schmeckt nach nichts, der Inhalt der Wan Tans ein undefinierbares, hartes Etwas. Wasser mit nichts. Ungeniessbar. Der Salat, in der Karte mit Warnung scharf! war ein europäischer Salat bestehend aus ein bisschen Eisbergsalat, zwei Tomaten- und zwei Gurkenscheiben, 3, 4 verlorenen Mini-Crevetten (keine Hummerkrabben) und on top war eine weisse matschige Mayonnaisen-Pampe.
Ich: Was soll das sein? Das ist weder asiatisch noch scharf. Solche Sosse gibt's in ganz Asien nicht. 
Sie: Ja. Lächelt dümmlich und geht. 
Ich: Bitte bringen Sie mir Chili. 
Sie: Chili?
Ich: Ja, Chili. Ich nehme nicht an, dass sie frischen haben, dann Pulver.
Sie bringt Sambal Oelek.
Ich: Na das ist aber weder Thai noch chinesisch, das benutzt man vielleicht in Indonesien oder Malaysia. 
Sie: Das ist gut für Euch. 
Ob sie damit meinte, das genügt für Euch Europäer-Idioten, ihr wisst ja eh nicht, was Ihr da esst, who knows. Nur mit ganz viel Sambal Oelek war es einigermassen geniessbar. Die weisse Sosse habe ich weggekratzt, aber die, in Verbindung mit den Crevetten, wars wohl dann. 
Sie: Wars gut? Sie schaut auf die halb vollen Teller: Oh, kleine Maaagen!
Ich: Ist das eine ernstgemeinte Frage? Und nein, kein kleine Magen, Essen schlecht. 
Sie bringt die Rechnung. Reis nur 2.50 Euro, okay? Mir war schon alles egal. Mit einem hatte sie Recht, die zwei kleinen Sachen kamen teurer als das Buffet. Wenn ich das aber gegessen hätte, hätte ich vermutlich das Zeitliche gesegnet. 

Ich Vollpfosten habe erst hinterher die Rezensionen gelesen. Zwei Drittel der Leute gingen mit mir dacor. Der Rest litt wohl an Geschmacksverirrung. Auch die Buffetgäste vor Ort haben sich mehrfach ihre Teller aufgetürmt, als gäbe es kein Morgen mehr. Ich fragte ein Paar am Nebentisch, ob ihnen das wirklich schmecke: Sie verzog das Gesicht, er: Lecker! Ein Rätsel, wie man so etwas essen und auch noch für gut befinden kann. Im Kopf hatte ich: Dämliche Ossis, lassen sich alles auftischen. Aber es waren nicht nur Ossis anwesend und ich bin ja schliesslich auch einer. 

Das Ergebnis der 8 Köstlichkeiten kann sich jeder denken. Der Laden ist ein Kandidat für die Kulinarikpolizei, wenn nicht gar das Gesundheitsamt. Das nächste mal gibt's wieder Fischbrötchen von der Bude an der Strandpromenade! 

Foto by Susann Klossek: Latrine im Fort Zachodni, Westbatterie, Swinemünde Polen, wo es derzeit übrigens eine gute Kunstausstellung "A Bunker with a View" zu besichtigen gibt.  

Montag, 4. August 2025

Audiofile am Katzentisch


 

Audiofile am Katzentisch

 

Vier Familien kaputt, toll gemacht!

Soljanka hamse für Sechsfüffzig, haste gesehn?

Weeste noch, damals, als mer beim Grieche warn und du deine Tasche vergessen hattest?

Im Urlaub muss man schon was aufreißen

Stop! Ick habe stop jesacht, Mann! Stop heißt stop!

Ich komm nich mal zum Mittagessen

Ja, ja. Jaaa, du hast Recht.

Wir könn’ uns aber och irschendwo hinsetzen und n Eis essen.

Musste schon wieder rauchen? Ja!

Das kommt halt draufan, was Du sagst.

Könnwer mal n Schritt schneller laufen?

Der wirds noch kriegen, der Penner!

Ach ja!

Sitz! Sitz! So nämlich!

Der im gelben …

Geh hier doch mal rein.

Sitz dort nicht Brigitte?

Ganz schön Kundschaft.

Nein, nein da gibts noch mehr.

Guck da doch nicht so hinne!

Kinners, isch gloubs nich.

Idi suda! Valentin!

Da musste halt gleichzeitig deinen Armdruck äh...na Dings…

Da wird se aggressiv, ne?

Haste gesehn, Würzfleisch, wer isst denn heute noch sowas ? (Anm. d. Red.: ich)

Was war denn da mit Athen? Ne Stadt mit A.

Am Montag, am sakralen Mittwoch und am sakralen…

Typowo niemieckie, skurwysyny.

Haste den Arsch gesehn?

Oh mein Gott, das Eis fällt raus!

Wenn wir denn Strand da nunner lafen, is das immer n Highlight für die Kinner. Der Hund? Na, mei Fra ned.

Von wo kommst du denn wech, komm ma bei mich.

Soljanka mit Sauerrahm, wollnwer?

Jibt ja welche, die bis Mittag schlafen.

So, wer kriegt den Lachs und wer den Zander? Ich! Ich!

In so nem Hotel direkt an der Strandpromenade war Frühstücksangebot.

Lass ma reingehn und fragen. Kannste machen. Wir würden gern was essen. Müsster euch beeilen, 30 min hamwer noch. Um neun schon zu?

Das is ja mehr als Wurscht.

Stratschatella, ich will Stratschatella!

Warum müssen wir denn?

Der wollte nicht. Du hattest Angst vor dem Hund, was? Neiiin!

Guck mal, die schöne Villa. Ja doch!

Guck nach vorne!

Justin, zieh mal Deine Jacke an!

Lass doch mal den Hund!

 

 

(Aufgeschnapptes von an meinem Tisch vorbeilaufenden Leuten und jenen an den Nebentischen)

Freitag, 25. Juli 2025

SOMMERLESUNG THALWIL


 SOMMERLESUNG IM ROSENGARTEN 

Für alle Daheimgebliebenen gibt es im August 

eine sommerliche Lesung 

im wunderschönen Rosengarten 

hinter dem Museum Thalwil. 

Es gibt Altbewährtes und neues Unveröffentlichtes. 


Freitag, 22.  August 2025

19:30 Uhr bis Sonnenuntergang um 20:30 Uhr

Rosengarten Museum Thalwil

Alte Landstrasse 100  

(Schlechtwettervariante: Pfistertreff / gleiche Adresse)

Eintritt: frei / Kollekte

Montag, 14. Juli 2025

SELTAME FRÜCHTE

 

ELTSAME FRÜCHTE - EIN BILLIE HOLIDAY ABEND

Zur Buchmesse Frankfurt erscheint das Minibüchlein 
"Seltsame Früchte" 
- eine Hommage an die Jazzlegende Billie Holiday. 

Anlässlich dieses Ereignisses gibt es 
im Kulturraum Thalwil 
am Freitag, den 31. Oktober 2025, 
einen lyrischen Abend 
mit deutschen Neuinterpretationen 
ihrer Songs inkl. Musik. 

Miriam Spies
Susann Klossek 
Jazz-Duo Luke & Thom


IM STREIK

 


IM STREIK

15 x 21 cm, Tiefe: 3 cm

120 CHF

Dienstag, 20. Mai 2025

TINY MUSEUM


 

TINY MUSEUM

Im Rahmen der Kulturtage Thalwil vom 14.–28. Juni 2025 bin ich am Projekt TINY MUSEUM beteiligt. An 27 Stationen im öffentlichen Raum wird Miniatur-Kunst zu bestaunen sein. Unter den Titeln «Bitte Ruhe! Hier wird protestiert!», «Im Streik» sowie «Die Alpenüberquerung» werde ich davon drei Stationen bespielen. 

Besucher können alle Stationen der rund 20 Künstler:innen bei einem Rundgang selbst erkunden und sich via QR-Code über die jeweilige Installation informieren. Zudem gibt es geführte Rundgänge. Tiny Museum ist nur ein Projekt unter vielen Veranstaltungen der Kulturtage, die von Ausstellungen, über Lesungen, Musik, Theater bis Kino reichen.

Die Vernissage für das Tiny Museum findet am Dienstag, 17. Juni 2025 um 19 Uhr ab Centralplatz/Gotthardstrasse Thalwil in Verbindung mit der ersten Führung statt.

Führungen: 17. – 28. Juni jeweils Die. / Mi. / Do. / 19 Uhr / Dauer ca. 1 Std.

 Treffpunkt: Centralplatz Thalwil

Ausstellung: Zwischen Central-Treff (Station 1 in der Bank Thalwil), Centralplatz über das Museum Thalwil bis zur Reformierten Kirche (Platte) während den gesamten Kulturtagen.


TINY MUSEUM

Montag, 21. April 2025

WENN EXPERTEN SPRECHEN


WENN EXPERTEN SPRECHEN 

Das kann ich auch.

Das ist keine Kunst.

Das ist höchstens dekorativ.

Diese Ausstellung ist ein Witz.

Dich kennt doch keiner.

Wie kommst du eigentlich auf diese Preise?

Das kauft doch keiner.

Damit verdienst du doch nichts.

Zwanzig Franken Eintritt ist maßlos überzogen.

Was nichts kostet, ist nichts wert.

Wirst du dafür bezahlt?

Na, wenn’s Spaß macht.

Künstler sind halt alle ein bisschen … speziell.

Das Kulturzeug bringt doch nichts.

Das Schreiben und Malen ist doch keine Arbeit.

Ich meine, was du richtig arbeitest.

Systemrelevant ist das nicht gerade.

Kannst du davon leben?

Ach so, nicht wirklich, ja dann.

Warum tust du dir das an?

Ich füttere keine brotlosen Künstler durch.

Und was machst du sonst so beruflich?

Wer finanziert dich eigentlich?

Wüsste nicht, wieso das subventioniert werden sollte.

Bringt das eigentlich was?

Kriege ich einen Freundschaftsrabatt?

Meine Tochter malt auch, soll sie dir mal was schicken?

Hast du deinen Wikipedia-Eintrag eigentlich selbst geschrieben?

Gerade intellektuell ist deine Schreibe ja nicht.

Ich habe in deinem letzten Buch einen Tippfehler entdeckt.

Je bunter der Künstler, desto schlechter die Kunst.

Willst du dir nicht wieder eine Festanstellung suchen?

Naja, irgendwer muss ja auch sowas machen.

Muss man dafür studiert haben?

Und was soll das jetzt bedeuten?

Da kannst du mir ja schnell mal was schreiben. 

Übernimmst du das Gratulationsschreiben? Danke.

Trag das dann doch auch gleich vor, du bist die Deutsche.

Mal groß rauszukommen ist doch illusorisch.

Ich verstehe nichts, aber die Farben sind schön.

Wenn du Krimis schreiben würdest …

Schon wieder ein Stipendium? Na ja, dort will ja keiner hin. 

Was man so alles Kunst nennt …

Mein Schwager macht auch so kreative Sachen – der bastelt mit Holz.

Ich hätte auch gern so viel Freizeit.

Solche Projekte gibt's ja irgendwie ständig.

Du bräuchtest was Sicheres.

Und damit kriegt man einen Preis?

Wie lange willste das noch machen?

Kunst kann man halt nicht essen.

Ich hab's bis zum Ende gelesen – war ganz schön speziell.

Ich hätte viel zu hohe Ansprüche an mich selbst.

Was ist eigentlich dein Plan B?

Deine Cousine hat jetzt ihr eigenes Reihenhaus.

Wann kommt der Bestseller?

Ist das jetzt ernst gemeint oder ironisch?

Ist das autobiografisch?

Schreibst du das alles selbst?

Warum steht da kein Titel dran, so findet man’s gar nicht bei Google.

Ist das von einer KI?

Und davon kann man leben?

Was sagt eigentlich Ihre Familie dazu?

Und was kommt dann dabei raus?

Und das druckt ihr dann echt als Buch?

Also ich hätte mir ein Happy End gewünscht.

Willste nicht mal was Abstraktes machen?

Das ist ja ganz schön düster. Geht’s dir gut?

Ist das Kunst oder kann das weg? Haha!

Ich hab das irgendwie anders erwartet.

Dass du immer wieder einen Verlag findest!

Das ist ein Hobby!!!


(Bild: KI-generiert, Ideogram)


ANFRAGEN

 

ANFRAGEN

Wir dachten da so an 100 Franken – für alles.

Ein Auftritt ist ja Werbung für dich.

Wir können leider kein Honorar zahlen, aber du bekommst Reichweite.

Eine Gage liegt nicht drin, die Spesen werden aber übernommen. 

Das können wir leider nicht mehr ins Budget nehmen – kannst du es als Portfolio-Projekt verbuchen?

Es muss halt zünden. Aber mit Substanz. Und SEO.

Ist doch nur ein bisschen Text, oder?

Schreibst du mir rasch eine Rezension?

Können wir dich nicht einfach verlinken?

Wir brauchen was zwischen Hemingway und TikTok.

Könntest du es vielleicht noch reduzierter schreiben?

So im Stil von Apple. Oder Kafka. Oder Funny.

Kannst du da mal kurz drüber?

Das dürfteste in 30 Minuten durch haben. 

Oh, ich dachte, das war ein Freundschaftsding.

Ich hatte das jetzt irgendwie als Ehrenamt verstanden.

Das bräuchten wir bis morgen. Aber es soll sich nicht gehetzt anfühlen.


(Bild KI-generiert, Ideogram)


AUSWAHLVERFAHREN


AUSWAHLVERFAHREN

Das Projekt zeigt grundsätzlich Relevanz, jedoch fehlen uns die Ressourcen.

Wir möchten Sie ermutigen, es im nächsten Jahr erneut zu versuchen.

Leider konnte Ihr Antrag nicht berücksichtigt werden – trotz positiver Resonanz.

Die Jury war sich uneinig, aber es gab sehr viele starke Bewerbungen.

Ihre Arbeit ist originell, doch der inhaltliche Fokus passt dieses Jahr nicht.

Es fehlt an gesellschaftlicher Verortung.

Es fehlt an örtlicher Verortung.

Sie haben leider die Altersgrenze überschritten.

Sie haben sich nicht an den Zeilenabstand gehalten. 

Wir fördern primär Projekte mit Breitenwirkung.

Sie kommen nicht aus der Region.

Die Budgetlage hat leider Prioritätenverschiebungen notwendig gemacht.

Leider ist Ihr Vorhaben nicht interdisziplinär genug angelegt.

Die Einbindung partizipativer Elemente wäre wünschenswert gewesen.

Der Projektplan ist ambitioniert, aber in der Kürze der Zeit nicht realisierbar.

Es besteht kein Alleinstellungsmerkmal im aktuellen Förderkontext.

Bitte beachten Sie, dass eine Förderung nicht gleichzusetzen ist mit einer qualitativen Wertung.

Ihre Arbeit wurde zur Kenntnis genommen.


Wir setzen aktuell auf marktnahe Positionen.

Deine Arbeiten sind spannend, aber für unser Publikum schwer vermittelbar.

Wir schauen gerade eher nach jüngeren Positionen.

Das ist nicht so ganz unsere Linie, aber bleib bitte dran.

Hast du auch was in groß? Groß verkauft sich besser.

Hast du auch was in klein. Klein läuft gerade besser.

Deine Preispolitik müsstest du nochmal überdenken.

Wir haben derzeit keine Kapazitäten, neue Künstler:innen aufzunehmen.

Für die Messe brauchen wir eher was Mainstreamiges.

Deine Arbeiten sind stark, aber dem Publikum nicht zuzumuten.

Deine Arbeiten könnten religiöse Gefühle verletzen.

Die Sammler:innen wollen was, das sich an die Wand schmiegt.

Vielleicht erstmal in einer Gruppenausstellung?

Bist du sicher, dass du kein Konzeptpapier hast?

Wir haben gerade ein paar ähnliche Positionen im Programm.

Das ist schon sehr speziell – vielleicht eher für ein Off-Space?

Gibt es das auch in Schwarz-Weiß?


Ihre Arbeit hat uns angesprochen, wurde jedoch knapp nicht ausgewählt.

Die Auswahl fiel der Jury nicht leicht – es gab viele Bewerbungen.

Das Niveau war insgesamt sehr hoch.

Wir bitten um Verständnis, dass keine individuelle Begründung erfolgt.

Leider konnte Ihr Projekt nicht in die engere Wahl genommen werden.

Der Text hat zu wenig Meta-Ebenen.

Die Entscheidung stellt keine Bewertung Ihrer künstlerischen Qualität dar.

Wir hoffen, dass Sie sich nicht entmutigen lassen.

Der Jury lag eine Vielzahl herausragender Texte vor.

Ihre Stimme bleibt uns in Erinnerung, auch wenn es diesmal nicht gereicht hat.

Es war eine knappe Entscheidung.

Bitte bewerben Sie sich wieder.


(Bild KI-generiert, ChatGPT)


Donnerstag, 6. März 2025

SCHREIBWORKSHOP

 

SOMMER-SCHREIBWORKSHOP IN ZÜRICH

Am 12. Juli 2025 gebe ich einen Schreibworkshop für alle Erwachsenen, die gern schreiben wollen.

Was wir tun: Anhand vieler kleiner Übungen zwischen zwei und 20 Minuten die Schreiblust spielerisch und experimentell wecken oder wiedererwecken, die Kreativität ankurbeln, sich gegenseitig inspirieren und aus der eigenen Komfortzone rauskommen. Und natürlich schreiben, schreiben, schreiben sowie im Kurs entstandene Texte (auf freiwilliger Basis) vorlesen.

Was wir nicht tun: Über Literatur oder Literaturgeschichte diskutieren. Die Texte, die entstehen, analysieren. An bereits geschriebenen, mitgebrachten Texten arbeiten. Es wird keine Vorträge zur Romanstruktur, der Kunst des Dialogs oder zu den verschiedenen Literaturgattungen geben. Wir theoretisieren nicht, sondern machen einfach. Für alles andere existieren bereits genügend Kurse.

Ich betitele den Workshop explizit nicht mit kreatives Schreiben, weil meiner Meinung nach jeder Akt des Schreibens kreativ ist.

Wann: Samstag, 12. Juli 2025

Wo: Debattierhaus Karl der Grosse, Kirchgasse 14, Zürich / Raum: TURMBLICK

Zeiten: 10 bis 15 Uhr (inkl. 1 Stunde Mittagspause)

Kosten: 130 CHF

Vorkenntnisse: keine

Teilnehmerzahl: Minimum 5 und maximal 10 Teilnehmer:innen – es gilt die Reihenfolge der Anmeldungen 

Mitbringen:

Kopf

Herz

Stift

Papier

ev. Laptop (Wlan vorhanden)

Da das Gehirn Handgeschriebenes tiefer und nachhaltiger manifestiert, es also länger und mit höherem Stellenwert im Gedächtnis bleibt, und aufgrund der gründlicheren Verarbeitung dabei oft auch bessere Texte entstehen, wäre es von Vorteil, auf den Laptop weitestgehend zu verzichten. Wer ihn mitbringen möchte, kann das gern tun. 

Es besteht die Möglichkeit, sich im Bistro zu verpflegen und kleine Bestellungen in die Räumlichkeiten mitzunehmen.

Anmeldung bitte bis spätestens: 16. Mai 2025 via sklossek@gmail.com oder über meine Webseite (www.susann-klossek.ch)

Annullierung: 

bis 30 Tage vor dem Workshop gratis

bis 14 Tage vor dem Workshop werden 50 % der Kurskosten fällig

ein Tag vor dem Workshop keine Rückerstattung



Donnerstag, 27. Februar 2025

KOMPLIMENTE-TIPP


KOMPLIMENTE-TIPP

Von ihm für sie:

Du wirst 

jeden Tag schöner

du siehst schon aus

wie

nächste

Woche!


Freitag, 21. Februar 2025

Dienstag, 18. Februar 2025

DAS LEBEN IST KEIN PONYHOF



DAS LEBEN IST KEIN PONYHOF

Für rasante Reiter haben wir schnelle Pferde

für vorsichtige Reiter haben wir langsame Pferde

für Leute, die noch nie geritten sind,

haben wir Pferde, die noch nie geritten wurden


Montag, 6. Januar 2025

Lesung Aargauer Literaturhaus Lenzburg


LESUNG IM LITERATURHAUS LENZBURG

Im Januar trifft sich das Autorinnen-Netzwerk AMSEL wieder zum literarischen Austausch und gemeinsamen Schreiben. Den Abschluss am Abend bildet wieder eine gemeinsame Lesung.
Dieses Mal stösst eine Literatengruppe um den Aarauer Autor Pino Dietiker hinzu, die sich während der Klagenfurter Literaturtage kennengelernt haben. Die Lesung wird gemeinsam durchgeführt - den Besucher erwarten viele unterschiedliche Literaturhäppchen - und endet mit einem gemeinsamen Apéro.
Am Nachmittag findet zudem eine Lesung von JUL, der Zürcher Schreibwerkstatt für Jugendliche statt.
19:00 Uhr
7 Bleicherain, Lenzburg

Dienstag, 31. Dezember 2024

MARINAS ALBTRAUM

 

The Artist is Not Present

anderenfalls würde die Abramović

Euch öffentlich auspeitschen

Sicherheitsmaßnahmen und Awarness-Konzepte

hebeln den Sinn ihrer Kunst aus

bei Luminosity saß sie 1997 in Berlin

sechs Stunden lang nackt

auf einem an die Wand montierten Fahrradsitz

für Transzendenz und geistige Klarheit

heute ist nur eine halbe Stunde erlaubt

mit dem Helm auf dem Köpfchen

so erreichst du keine neue Bewusstseinsebene

durch die beiden Nackten im Türrahmen

muss man heute nicht mehr unweigerlich hindurch

durch eine zweite Tür werden Unwägbarkeiten hinfällig

der Umweg als Ausweg

damit kein prüder Besucher

ein Trauma davonträgt

die blutigen, stinkenden Knochen von der Biennale

sind Attrappen gewichen

doch wer den Krieg nicht auch riecht

dem wird das Schrecken nie ganz bewusst

Arbeitszeitbeschränkungen

Versicherungsklauseln

Trigger-Warnungen

vor allem wird der Mensch geschützt

nur nicht vor sich selbst

Eingriffe in die Kunst

die uns doch erst Eingriffe in unser Leben

vor Augen führt

Augen, die gar nicht (mehr) sehen wollen

Kunst soll befreien

nicht irgendwelchen Regelwerken folgen

Kunst ist Unangepasstheit 

und Freiheit

auch Schmerz

Gewalt

Blut und Tränen

und der Finger in der Wunde Deiner (inneren) Feinde

ein Spiegel unserer Selbst

den wir mit unserem Versicherungs- und Wokeness-Wahn

zerschlagen

das bringt sieben Jahre Pech

und eine zerbrochene Seele

«This country has to decompress! »*


*Abramović in einem Interview zur Ausstellung in Zürich

Ich: Bitte erstelle zu diesem Gedicht ein Bild.

ChatGPT: Es tut mir leid, ich konnte das gewünschte Bild nicht erstellen, da die Anfrage gegen die Content-Richtlinien verstößt. Wenn du möchtest, kannst du die Beschreibung anpassen oder ein anderes Motiv vorschlagen. Ich helfe dir gern weiter!


Freitag, 27. Dezember 2024

Witz des Tages

 


Trump hat zwei Hirnhälften:

one left and one right

left ist nothing right 

and right is nothing left

Freitag, 20. Dezember 2024

CHATBOT

 

Die Gedanken schwärmen aus

es geht nicht mehr um Antworten

allenfalls um Perspektivwechsel

gestern habe ich einen Chatbot angeschrien

geht’s noch armseliger?


Mittwoch, 18. Dezember 2024

INVENTAIRE SENTIMENTAL

Das wäre noch die schöne Publikation zur Ausstellung INVENTAIRE SENTIMENTAL im Museum für Kunst und Geschichte Fribourg. Das Paket besteht aus den Texten aller Autorinnen zu den Kleidern ihrer Mütter und anderer Frauen aus ihrem Leben, aus zwei Leporellos mit den Fotografien von Primula Bosshard der Kleider von Stella, Adele und Paola, sowie der Broschüre zum Leben der drei Hauptakteurinnen. Alles in einer Schachtel verpackt und mit einem Hutband geschlossen. Im Museum Fribourg zu erstehen. Die Ausstellung läuft noch bis Februar 2025.

Dienstag, 3. Dezember 2024

ADVENTSFENSTERLESUNG


ADVENTSFENSTERLESUNG

Am Mittwoch, 11. Dezember lese ich kurzes (Un)besinnliches aus dem Fensterchen des Museums Thalwil /Pfisterhaus. Powered by KulturRaum und Museum Thalwil.
Danach gibt's Glühwein oder Punsch und Stimmberechtigte können dann gleich weiter zur Budget-Gemeindeversammlung gehen (19 Uhr) und für das Kulturbudget und einen tieferen Steuersatz stimmen. Susi K. dankt und freut sich auf zahlreiche Besucher:innen.

Museum Thalwil
Alte Landstrasse 100
17:30 - 18:00 Uhr

Montag, 2. Dezember 2024

Lesen bildet - macht Freude - lenkt ab - tut gut

 


Mal wieder Lust auf ein Buch, lesen statt surfen? Oder ein bisschen Freude verschenken? Hier gibt’s ein paar Vorschläge für Aufmüpfiges. Auf Bestellungen, die am 6.12.24 von 00:01 bis 23:59 Uhr reinkommen, gibt es 10 Prozent Nikolaus-Rabatt. Ran an die Lektüre. Bestellungen auf meiner Webseite via Kontaktformular und per Mail, wer sie hat. Alles Preise auf meiner Webseite www.susann-klossek.ch unter Buchbestellungen. Danke, Love & Peace.

Freitag, 29. November 2024

INVENTAIRE SENTIMENTAL - Die Kleider meiner Mutter

 

INVENTAIRE SENTIMENTAL 

Les tenues de Paola, Stelle & Adèle - Die Kleider von Paola, Stella und  Adèle

Ausstellung im Museum für Kunst und Geschichte Fribourg

Fotografien von Primula Bosshard und Texte von 44 Autorinnen zu den Kleidern ihrer Mütter, Grossmütter, Tanten und Frauen, die uns geprägt und beeinflusst haben. Kleider erzählen eine Geschichte, die wir der Nachwelt erhalten möchten. 

Ein die Ausstellung begleitendes Buchprojekt ist ebenfalls in Arbeit. 

VERNISSAGE, Donnerstag, 12. Dezember 2024

18:30 Uhr 

Museum für Kunst und Geschichte MHAF Fribourg

Rue de Morat 12

Sonntag, 3. November 2024

HINTER DEN GARDINEN

 

Ich freue mich sehr, mit HINTER DEN GARDINEN zur Abwechslung mal ein Buch mit Fotografien und kurzen Texten zu veröffentlichen, womit ich mir auch einen persönlichen Wunsch erfülle. 

Fotografien, Texte und Layout sind von mir. Es ist ab sofort in einer limitierten, nummerierten und signierten Auflage von 100 Exemplaren zu haben. 

HINTER DEN GARDINEN
Fotos und Texte
62 Seiten
Softcover, quadratisch 20 x 20 cm
CH: CHF 23 / D/A: 20 Euro jeweils zuzüglich Porto

Mittwoch, 30. Oktober 2024

Wer bin ich?


Kürzlich bewarb ich mich für ein Literaturstipendium im Ausland. In der Regel gestalten sich derartige Bewerbungen wie eine Doktorarbeit und sind ziemlich nervenaufreibend und zeitintensiv. Die Erfolgsaussichten sind in der Regel eher schlecht, da sich a) je nach Destination sehr viele bewerben, b) die Auswahlkriterien der jeweiligen Jury oft fragwürdig sind und c) viel Vetternwirtschaft dazu führt, dass oft dieselben zum Zuge kommen. Warum ich es trotzdem tue, who knows. Weil auch mal ein blindes Huhn ein Korn findet und weil derartige Aufenthalte, sollte man den Zuschlag erhalten, sehr erbauend sind und bei mir immer mit einem Werk enden. 

Ich hatte also mal wieder diverse Formulare auszufüllen, ein Motivationsschreiben für mein Tun aufzusetzen, eines darüber, wo ich meine Schreibe im derzeitigen Literaturkontext verorte, ein Schreiben, was mich gerade an jenem Ort, für den ich mich bewerbe, reizt (gute Frage), einen Lebenslauf, eine Werksliste hinzuzufügen, natürlich detailliert mein geplantes Projekt zu beschreiben und ein Manuskript anzuhängen. Glücklicherweise musste ich dieses Mal kein detailliertes Budget ausklügeln, da es sowieso kein Geld gibt, eben nur den Aufenthalt. Allerdings wurde dieses Mal ein weiteres Schreiben verlangt, in dem ich die Frage Wer bin ich als Autorin? zu beantworten hatte. Meine Antwort darauf, die minimal 2000 und maximal 3000 Zeichen lang sein durfte, möchte ich Euch nicht vorenthalten: 

Wer bin ich als Autorin? Eine scheinbar einfache Frage, die sich gar nicht so leicht beantworten lässt. Ich schreibe in erster Linie, weil ich es muss. Schreiben, Kunst machen, ist das, was mich vierundzwanzig Stunden am Tag, sieben Tage die Woche antreibt und ausmacht. Ich schreibe nicht, um gefallen zu müssen, um in irgendeine Schublade zu passen oder um die Erwartungen anderer zu erfüllen. Schreiben ist für mich vielmehr ein radikaler Akt der Selbstbehauptung, der Unangepasstheit, vielleicht sogar ein rebellisches Ausbrechen aus all den Formen und Normen, die einem von allen Seiten ständig aufgedrückt werden.

Man könnte fragen: Was für eine Art von Autorin will ich sein? Darauf gibt es keine simple Antwort, weil ich nicht will, dass man mich in eine Kategorie presst. Die schlichte Wahrheit ist: Ich weigere mich, mich festlegen zu lassen. Die literarische Welt ist so voller Regeln, Etiketten und Kritiker:innen, die vorgeben, zu wissen, was «gute» Literatur ist. Aber was sie oft nicht verstehen, ist, dass Schreiben etwas Wildes ist. Schreiben bedeutet, den Raum zu sprengen, den man mir zur Verfügung stellt. Es bedeutet, Dinge zu sagen, die unangenehm sind, Ecken und Kanten zu zeigen – und das in einer Zeit, in der man als Autorin schnell in einen soften, glattgebügelten Kram abdriftet.

Wenn ich schreibe, dann schreibe ich gegen Erwartungen an. Gegen das «So sollte es sein». Gegen das glatt polierte, das leicht Verdauliche. Wer bin ich als Autorin? Ich bin diejenige, die sich weigert, dir das zu geben, was du haben willst. Meine Texte sind wie ich: widerspenstig, unangepasst und ein bisschen unverschämt. Schreiben ist meine Art, der Welt den Mittelfinger zu zeigen – im besten Sinne.

Das bedeutet aber auch, dass ich mich ständig hinterfrage, herausfordere, mich selbst aus der Komfortzone schiebe. Will ich damit provozieren? Klar, ein bisschen sicherlich. Aber es geht nicht nur um den reinen Protest. Es geht darum, echt zu bleiben, darum, dass meine Worte nicht nur auf Papier existieren, sondern dass sie brennen. Ich schreibe, um zu fühlen, um zu berühren, um anzustoßen und aufzurütteln. Alles andere wäre für mich Stillstand, und das ist die eigentliche Rebellion: sich ständig neu zu erfinden, gegen das eigene Bild zu kämpfen, das andere – oder man selbst – vielleicht von einem haben.

Wer bin ich als Autorin? Ich bin die, die sich weigert, die Tür zum konventionellen Schaffen zu weit zu öffnen. Manchmal scheint es, als müsste ich mich gegen die Definition «Autorin» an sich wehren, weil die Rolle viel zu klein ist für all die Widersprüche, all die Energie, die ich in mir trage. Schreibende zu sein ist kein Status, den ich erreicht habe, schreiben ist vielmehr eine ewige Revolution – eine, die niemals aufhört. Und ja, ich genieße es, Teil dieser Revolution zu sein.

Formularende