Dienstag, 21. Oktober 2025

Interview zu Seltsame Früchte und KI

 

Lesung von Autorin Susann Klossek aus "Seltsame Früchte"
auf der Buchmesse Frankfurt am 18.10.2025, Foto: Miriam Spies

«Seltsame Früchte» an der Frankfurter Buchmesse

SFJ-Mitglied Susann Klossek hat gemeinsam mit Co-Autorin Miriam Spies ein neues Buch verfasst: SELTSAME FRÜCHTE – Eine Hommage an die Jazzlegende Billie Holiday. Vorgestellt wurde es am 18. Oktober 2025 an der Frankfurter Buchmesse.

Wir wollten mehr darüber wissen und Suzanne Schwarz hat Susann Klossek ein paar Fragen gestellt.

Herzlichen Glückwunsch, Susann, zu eurem Auftritt an der Frankfurter Buchmesse. Kannst du uns kurz etwas zum Inhalt des Buches sagen?

Wir nehmen die Lesenden mit unseren jazzig-poetischen Neuinterpretationen von Holidays Songs, inklusive zweier eigener Texte, mit auf eine Reise mitten ins Herz der Harlem Renaissance und in verrauchte Jazzclubs von New York, Philadelphia und Baltimore. 2025 jährt sich Billie Holidays Geburtstag zum 110. Mal. Holiday war weit mehr als eine gefeierte Jazzsängerin: Als schwarze Frau im Amerika der 1930er- bis 1950er-Jahre erhob sie ihre Stimme gegen Rassismus und gesellschaftliche Ungerechtigkeit. Ihr Song «Strange Fruit», an den der Titel des Buches angelehnt ist, wurde zur musikalischen Anklage gegen Lynchmorde, ihre Kunst zur Rebellion. Billie Holiday sang «hinter dem Beat», verwandelte Timing in Poesie – und Schmerz in Schönheit.

Wie erlebst du die Stimmung an der Buchmesse? Vieles geschieht ja in diesen Tagen.

Die Stimmung an der Buchmesse empfinde ich als sehr inspirierend. Zudem bringen die Philippinen als diesjähriges Gastland frische Perspektiven und neue Stimmen auf die Messe – ihre Literatur spiegelt eine faszinierende Vielfalt wider, geprägt von kolonialer Geschichte, politischen Umbrüchen und rund 100 Sprachen, die auf den Inseln gesprochen werden. Das verleiht der Buchmesse zusätzlichen Drive und man kann für einen Moment in eine andere Realität eintauchen. Zwischen den vielen Begegnungen und Gesprächen spürt man, dass Bücher nach wie vor Menschen bewegen – und zwar vornehmlich analog. Dem Buch wurde ja schon mehrfach der baldige Tod vorausgesagt, das kann ich nicht unterschreiben. Und wenn man die Besuchermassen sieht, merkt man: Das Buch lebt, und das gibt Hoffnung.

Susann Klossek liest an der Frankfurter Buchmesse

Weshalb handelt euer neues Buch von Billie Holiday – bist du Jazz-Fan?

Seit fünf Jahren arbeite ich an einer Serie über bemerkenswerte Frauen – bisher habe ich rund 1500 porträtiert. Billie Holiday ist eine davon, und ihr 110. Geburtstag in diesem Jahr hat das Buch zusätzlich inspiriert. Zudem hat mir das Vorgängerbuch meiner Co-Autorin Miriam Spies über die Blues-Legende Bessie Smith so gut gefallen, dass ich die Idee zu einer ganzen Reihe hatte. Ich liebe Jazz, besonders Billie Holiday, und ihre Geschichte sowie die Themen, über die sie sang – Liebe, Gewalt, Widerstand – sind bis heute aktuell.

Seit wann schreibst und publizierst du – als Fachjournalistin behandelst du die unterschiedlichsten Themen, wie geht das?

Ich schreibe, seit ich denken kann, das erste Buch kam 2003 raus. Als Fachjournalistin ist es meine Aufgabe, mich schnell in unterschiedliche Themen einzuarbeiten und den Kern dessen herauszufiltern, was für Leserinnen und Leser relevant ist. Das gilt auch für die Reisereporterin oder die Lyrikerin in mir. Neugier, sorgfältige Recherche und genau zuzuhören, sind dabei entscheidend. Ich habe keine Probleme, mich in ganz verschiedenen Welten zu bewegen – von Literatur über Gesellschaft, Kultur bis IT und Wirtschaft – ohne den roten Faden zu verlieren.

Hast du Respekt oder gar Angst vor KI? Benützt du KI?

Ich nehme an, es geht bei der Frage um generative KI. Ich habe Respekt, aber keine Angst vor KI. Sie ist ein mächtiges Werkzeug, das uns unterstützen kann – etwa bei Recherche oder Strukturierung –, aber kein Ersatz für journalistisches Denken, Sprache und Haltung ist. Ich nutze KI punktuell dort, wo sie sinnvoll ergänzt. Der kreative und ethische Kompass muss beim Menschen bleiben. Was nicht immer gewährleistet ist. Nur schon die ganzen Fragen nach dem Urheberrecht, wenn KI-Anbieter sich ungefragt bei Werken von Autorinnen und Autoren bedienen – wie im derzeit aktuellen Fall von Anthropic, das etwa 500’000 Bücher und weitere Texte zur Schulung seines KI-Chatbots Claude verwendet hatte – sind sehr komplex und noch ungeklärt. Die rasante Entwicklung von KI-Technologien hat bekanntlich bereits zu Arbeitsplatzverlusten in kreativen Bereichen wie Grafikdesign, Übersetzungen und Illustration geführt. KI wird auch zunehmend missbraucht, Stichwort Deepfake. Wenn sich junge Menschen nur noch auf die KI verlassen, verhindert sie vielleicht auch die Entwicklung von Kreativität, Anpassungsfähigkeit, Flexibilität und verhindert das Lernen, um zu lernen. Ganz abgesehen davon verbraucht KI extrem viel Energie. Und sie macht Fehler, weshalb man ein KI-generiertes Ergebnis immer hinterfragen sollte. Aber ganz generell ist KI ein gutes und nützliches Hilfsmittel und ein Fortschritt, der sich nicht mehr aufhalten lässt und mit dem man umzugehen lernen sollte, um nicht unter die Räder zu geraten.

Neugierig?
Die erste Lesung in der Schweiz findet am Freitag, 31. Oktober 2025
um 20 Uhr im Kulturraum Thalwil, Bahnhofstrasse 24, 8800 Thalwil statt.






SELTSAME FRÜCHTE

Miriam Spies & Susann Klossek

Brot&Kunst-Verlag / Reihe Lyrik im Quadrat
ISBN: 978-3-949933-18-9
11.5 x 11.5 cm
144 Seiten dick – mit 22 Illustrationen von Susann Klossek
Preis: 15 Euro / 15 Franken

Weitere Informationen über Susann: www.susann-klossek.ch

Donnerstag, 25. September 2025

OUT NOW: SELTSAME FRÜCHTE - EINE HOMMAGE AN BILLIE HOLIDAY

 

Liebe Freunde, Kolleginnen, Familie, Interessierte

SELTSAME FRÜCHTE – Eine Hommage an die Jazzlegende Billie Holiday ist vor zwei Tagen in Druck gegangen und kann ab sofort bestellt werden. Offizieller Start: 1. Oktober 2025


SELTSAME FRÜCHTE

Miriam Spies & Susann Klossek

Brot&Kunst-Verlag / Reihe Lyrik im Quadrat

ISBN: 978-3-949933-18-9

11.5 x 11.5 cm

144 Seiten dick

Mit 22 Illustrationen von Susann Klossek

Preis: 15 Euro / 15 Franken

Das Buch wird auf der Buchmesse Frankfurt vorgestellt. Ich werde die Bücher frisch ab Presse aus Frankfurt mitbringen. Um zu wissen, wie viele ich bestellen muss, bitte ich Euch, bei Interesse das Buch bitte jetzt, spätestens bis Mittwoch, 1.10.25 zu bestellen.

Ich werde sie dann sofort nach der Messe am 20.10. an Euch versenden. Bitte Adresse nicht vergessen, wo ich es hinsenden soll. Es kann natürlich auch bei Miriam Spies, direkt beim Verlag und überall im Buchhandel bestellt werden. Wer am 31.10. in den Kulturraum Thalwil kommt, kann es auch dort mitnehmen.

 

Erste Lesungen:

Samstag, 18. Oktober, 17:00 Uhr

Podium Rheinland-Pfalz

Halle 3.1 / Stand E 134

direkt auf der Buchmesse

 

Sonntag, 19. Oktober, 15:00 Uhr

KOHI

Werderstrasse 47

76137 Karlsruhe

 

Freitag, 31. Oktober, 20:00 Uhr

Kulturraum Thalwil

Bahnhofstrasse 24

8800 Thalwil

 

TICKETS

https://www.kulturraumthalwil.ch/programm/seltsame-fruechte.html

Es wird empfohlen, Ticktes online bis spät. 30.10. zu kaufen, freie Plätze werden am Abend selbst vom Kulturverein belegt.

Zum Inhalt: Susann Klossek und Miriam Spies nehmen ihr Publikum mit ihren jazzig-poetischen Neuinterpretationen von Holidays Songs, inklusive zweier eigener Texte, mit auf eine Reise mitten ins Herz der Harlem Renaissance und in verrauchte Jazzclubs von New York, Philadelphia und Baltimore.  2025 jährt sich Billie Holidays Geburtstag zum 110. Mal. Holiday war weit mehr als eine gefeierte Jazzsängerin: Als schwarze Frau im Amerika der 1930er- bis 1950er-Jahre erhob sie ihre Stimme gegen Rassismus und gesellschaftliche Ungerechtigkeit. Ihr Song «Strange Fruit», an den Titel des Buches angelehnt ist, wurde zur musikalischen Anklage gegen Lynchmorde, ihre Kunst zur Rebellion. Billie Holiday sang «hinter dem Beat», verwandelte Timing in Poesie – und Schmerz in Schönheit.

 


Samstag, 13. September 2025

SELTSAME FRÜCHTE - Ein Billie Holiday Abend

 




Kommt vorbei, wir freuen uns auf Euch. Da die Plätze begrenzt sind, Tickets bitte online vorher besorgen. Am Abend selbst werden freie Plätze vom Kulturverein okkupiert, der vorher dort seine jährliche Generalversammlung hat. 

Freitag, 5. September 2025

Schwarze Katze

 


Schwarze Katze

Von rechts nach links

Ja da gelingts

Von links nach rechts

Das bringt nur Schlechts

Geradeaus bringt den Garaus

Im Rückwärtsgang

gehts nicht mehr lang

Im Kreis herum bringt dich bald um

Wenns im Dreieck springt

Der Blutdruck sinkt

Wenn’s galoppiert

Wer’s sieht bald den Verstand verliert

Diagonal

Das ganze Leben wird zur Qual

Stolziert sie auf den Hinterbeinen

Bist nimmermehr mit dir im Reinen

Läuft sie grazil im Line Dance Schritt

Bist du im Schritt bald nicht mehr fit

Schwanz in die Höh’

droht Gonorrhoe

Die Krallen raus

ists bald ganz aus

Zeigt sie dabei die spitzen Zähne

nimm in die Hand die lahmen Beene

Hat sie ein Fellkleid wie ein Tiger

stürzt ab der nächste Ferienflieger

Springt sie vom Dach

wirst nimmer wach

Wenn sie dabei noch schnurrt

ists Zeit für’n letzten Spurt

Drum hüte dich vorm schwarzen Pelz

Aufs Leben, Katzengott erhälts

 

Donnerstag, 4. September 2025

THALWIL LIEST


THALWIL LIEST - EIN LESE POP-UP

Am 11. September 2025 wird es von 8 bis 17 Uhr an verschiedenen Orten in Thalwil und Gattikon wieder einen Lesemarathon geben.  


Es wird vorgelesen, einfach dabei sein, sich zurücklehnen und zuhören.  


Ich lese 12:00 Uhr am Centralplatz und 14:30 Uhr im Obstgarten, Gattikon.


Das Programm mit allen Leseorten und Zeiten ist HIER zu finden. 

Montag, 1. September 2025

D' Wernli schloft

 

D’ Wernli schloft

Luege mal die schöne Uussicht, Wernli

Isch das e schöni Uussicht

Häsch gseh?

Wernli!

Jetzt luäg doch mal

Lueg, vo da gsehtmers am beschte

Über dä ganz Zürisee

Häsch gseh

Lueg vo da goohts ou

Läck isch das e schöni Uuussicht

Wernliiiii!!!!

Er chört nüd

Da häsch jetzt öppis verpasst

So e schöni Uussicht

 

D’ Wernli schloft

Es isch ihm egal

Die schöni Uussicht kann ihn mal

 

Lueg die Hüüser

Jö, wie herzig

Tiny Hüüser nennt sich das

Wär das was für di Wernli?

Für miich ja nid

Nimmt mi wunder waas daas choscht

Jä, isch doch sicher für die Riiieche

Cha sich üsereint nid leischte

Uuuusstiege!

Chumm mir sind da

Wernli

Albispass

Gopf, itz chumm!

 

D’ Wernli schloft

Es isch im gli

Albispass und Tiny huus

gönd ihm am Pfüdli glatt verbi


Donnerstag, 7. August 2025

NEULICH BEIM ASIATEN

 


NEULICH BEIM ASIATEN - EIN TATSACHENBERICH VOM OSTSEE-URLAUB

Nach Matjeshering, Bismarckhering, Brathering, Backfisch, Fish&Chips, Scholle, Zander, Barsch & Co. wars genug des Gefischels. Kann ja keiner ahnen, dass einem beim Asiaten derartiger Frass aufgetischt wird. Ich hatte nur zwei Vorspeisen, das hat aber schon genügt. Die chinesische Trulla wollte mir ums Verrecken ihr Buffet aufschwatzen. Sie war derartig aufdringlich und hartnäckig, ich hätte ihr am liebsten eine geknallt. 


Ich fragte, ob sie auch a la carte anbieten und sie: Ja, aber ist viel zu teuer. 
Ich so: Das überlassen Sie doch bitte mir, ich bestelle also etwas aus der Karte. 
Die im übrigen von Thai bis 8 Köstlichkeiten seitenweise mit allem aufwartete, was man sich so vorstellen kann.
Sie: Ja, aber Buffet besser. 
Ich: Das sehe ich anders, das sieht nicht mehr so frisch aus, vor allem ist fast alles frittiert, davon wird's mir schlecht und süss-sauer mag ich auch nicht. 
Die Ente hatte ihr Fett am Buffet abgegeben und ist dann wieder schwimmen gegangen. 
Sie knallt mir die Karte vor den Latz: Trinken?
Ich: Einen Pfefferminztee.
Sie schreit hysterisch auflachend gen Küche: chinwangdondaii Pfefferminztäää!
Ich: Die Thai-Suppe in der Karte, ist das Tom kha kai?
Sie, genervt: Neeein, aber diese Suppe am Buffet, nehmen Sie Buffet.
Ich: Ich habe jetzt schon mehrfach gesagt, dass ich kein Buffet möchte.
Sie: Kostet aber nur 14.90 Euro!
Ich: Das ist mir egal. Ich nehme also eine Wan Tan Suppe und einen extrascharfen Hummerkrebs-Salat. Bitte asiatisch scharf.
Sie, zynisch lachend und mit dem Kopf nickend: Mhhhh, ist wie Bufett!
Ich: Ähm, nein! Es sind zwei Vorspeisen. 
Sie: Sie besser nehmen Buffet. 
Vermutlich scheisst es sie an, etwas aus der Karte zuzubereiten, dachte ich mir. Aber im Nachhinein betrachtet war wohl keiner in der Küche in der Lage zu kochen.
Ich: Wie oft wollen Sie das mit dem Buffet eigentlich noch wiederholen? Könnte ich eventuell eine kleine Schale Reis dazu bekommen? Sie können ihn auch verrechnen.
Sie: Nein!! Sie haben Vorspeisen!
Ich: Mein Gott, es ist nur Reis!
Sie: Ich frage Küche. 
Sie schlurft fluchend davon. Die ganze Zeit hat sie ein täuschendes Lächeln auf den Lippen. 
Dann kommt das Essen. Sie stellt den Reis mit der Bemerkung. Reis, Frau! hin. Ob sie sagen wollte, hier ist Dein Reis, Frau! oder mich als Reisfrau betitelte, was immer das sein soll, keine Ahnung. Die Wan Tan Suppe schmeckt nach nichts, der Inhalt der Wan Tans ein undefinierbares, hartes Etwas. Wasser mit nichts. Ungeniessbar. Der Salat, in der Karte mit Warnung scharf! war ein europäischer Salat bestehend aus ein bisschen Eisbergsalat, zwei Tomaten- und zwei Gurkenscheiben, 3, 4 verlorenen Mini-Crevetten (keine Hummerkrabben) und on top war eine weisse matschige Mayonnaisen-Pampe.
Ich: Was soll das sein? Das ist weder asiatisch noch scharf. Solche Sosse gibt's in ganz Asien nicht. 
Sie: Ja. Lächelt dümmlich und geht. 
Ich: Bitte bringen Sie mir Chili. 
Sie: Chili?
Ich: Ja, Chili. Ich nehme nicht an, dass sie frischen haben, dann Pulver.
Sie bringt Sambal Oelek.
Ich: Na das ist aber weder Thai noch chinesisch, das benutzt man vielleicht in Indonesien oder Malaysia. 
Sie: Das ist gut für Euch. 
Ob sie damit meinte, das genügt für Euch Europäer-Idioten, ihr wisst ja eh nicht, was Ihr da esst, who knows. Nur mit ganz viel Sambal Oelek war es einigermassen geniessbar. Die weisse Sosse habe ich weggekratzt, aber die, in Verbindung mit den Crevetten, wars wohl dann. 
Sie: Wars gut? Sie schaut auf die halb vollen Teller: Oh, kleine Maaagen!
Ich: Ist das eine ernstgemeinte Frage? Und nein, kein kleine Magen, Essen schlecht. 
Sie bringt die Rechnung. Reis nur 2.50 Euro, okay? Mir war schon alles egal. Mit einem hatte sie Recht, die zwei kleinen Sachen kamen teurer als das Buffet. Wenn ich das aber gegessen hätte, hätte ich vermutlich das Zeitliche gesegnet. 

Ich Vollpfosten habe erst hinterher die Rezensionen gelesen. Zwei Drittel der Leute gingen mit mir dacor. Der Rest litt wohl an Geschmacksverirrung. Auch die Buffetgäste vor Ort haben sich mehrfach ihre Teller aufgetürmt, als gäbe es kein Morgen mehr. Ich fragte ein Paar am Nebentisch, ob ihnen das wirklich schmecke: Sie verzog das Gesicht, er: Lecker! Ein Rätsel, wie man so etwas essen und auch noch für gut befinden kann. Im Kopf hatte ich: Dämliche Ossis, lassen sich alles auftischen. Aber es waren nicht nur Ossis anwesend und ich bin ja schliesslich auch einer. 

Das Ergebnis der 8 Köstlichkeiten kann sich jeder denken. Der Laden ist ein Kandidat für die Kulinarikpolizei, wenn nicht gar das Gesundheitsamt. Das nächste mal gibt's wieder Fischbrötchen von der Bude an der Strandpromenade! 

Foto by Susann Klossek: Latrine im Fort Zachodni, Westbatterie, Swinemünde Polen, wo es derzeit übrigens eine gute Kunstausstellung "A Bunker with a View" zu besichtigen gibt.  

Montag, 4. August 2025

Audiofile am Katzentisch


 

Audiofile am Katzentisch

 

Vier Familien kaputt, toll gemacht!

Soljanka hamse für Sechsfüffzig, haste gesehn?

Weeste noch, damals, als mer beim Grieche warn und du deine Tasche vergessen hattest?

Im Urlaub muss man schon was aufreißen

Stop! Ick habe stop jesacht, Mann! Stop heißt stop!

Ich komm nich mal zum Mittagessen

Ja, ja. Jaaa, du hast Recht.

Wir könn’ uns aber och irschendwo hinsetzen und n Eis essen.

Musste schon wieder rauchen? Ja!

Das kommt halt draufan, was Du sagst.

Könnwer mal n Schritt schneller laufen?

Der wirds noch kriegen, der Penner!

Ach ja!

Sitz! Sitz! So nämlich!

Der im gelben …

Geh hier doch mal rein.

Sitz dort nicht Brigitte?

Ganz schön Kundschaft.

Nein, nein da gibts noch mehr.

Guck da doch nicht so hinne!

Kinners, isch gloubs nich.

Idi suda! Valentin!

Da musste halt gleichzeitig deinen Armdruck äh...na Dings…

Da wird se aggressiv, ne?

Haste gesehn, Würzfleisch, wer isst denn heute noch sowas ? (Anm. d. Red.: ich)

Was war denn da mit Athen? Ne Stadt mit A.

Am Montag, am sakralen Mittwoch und am sakralen…

Typowo niemieckie, skurwysyny.

Haste den Arsch gesehn?

Oh mein Gott, das Eis fällt raus!

Wenn wir denn Strand da nunner lafen, is das immer n Highlight für die Kinner. Der Hund? Na, mei Fra ned.

Von wo kommst du denn wech, komm ma bei mich.

Soljanka mit Sauerrahm, wollnwer?

Jibt ja welche, die bis Mittag schlafen.

So, wer kriegt den Lachs und wer den Zander? Ich! Ich!

In so nem Hotel direkt an der Strandpromenade war Frühstücksangebot.

Lass ma reingehn und fragen. Kannste machen. Wir würden gern was essen. Müsster euch beeilen, 30 min hamwer noch. Um neun schon zu?

Das is ja mehr als Wurscht.

Stratschatella, ich will Stratschatella!

Warum müssen wir denn?

Der wollte nicht. Du hattest Angst vor dem Hund, was? Neiiin!

Guck mal, die schöne Villa. Ja doch!

Guck nach vorne!

Justin, zieh mal Deine Jacke an!

Lass doch mal den Hund!

 

 

(Aufgeschnapptes von an meinem Tisch vorbeilaufenden Leuten und jenen an den Nebentischen)

Freitag, 25. Juli 2025

SOMMERLESUNG THALWIL


 SOMMERLESUNG IM ROSENGARTEN 

Für alle Daheimgebliebenen gibt es im August 

eine sommerliche Lesung 

im wunderschönen Rosengarten 

hinter dem Museum Thalwil. 

Es gibt Altbewährtes und neues Unveröffentlichtes. 


Freitag, 22.  August 2025

19:30 Uhr bis Sonnenuntergang um 20:30 Uhr

Rosengarten Museum Thalwil

Alte Landstrasse 100  

(Schlechtwettervariante: Pfistertreff / gleiche Adresse)

Eintritt: frei / Kollekte

Montag, 14. Juli 2025

SELTAME FRÜCHTE

 

ELTSAME FRÜCHTE - EIN BILLIE HOLIDAY ABEND

Zur Buchmesse Frankfurt erscheint das Minibüchlein 
"Seltsame Früchte" 
- eine Hommage an die Jazzlegende Billie Holiday. 

Anlässlich dieses Ereignisses gibt es 
im Kulturraum Thalwil 
am Freitag, den 31. Oktober 2025, 
einen lyrischen Abend 
mit deutschen Neuinterpretationen 
ihrer Songs inkl. Musik. 

Miriam Spies
Susann Klossek 
Jazz-Duo Luke & Thom


IM STREIK

 


IM STREIK

15 x 21 cm, Tiefe: 3 cm

120 CHF

Dienstag, 20. Mai 2025

TINY MUSEUM


 

TINY MUSEUM

Im Rahmen der Kulturtage Thalwil vom 14.–28. Juni 2025 bin ich am Projekt TINY MUSEUM beteiligt. An 27 Stationen im öffentlichen Raum wird Miniatur-Kunst zu bestaunen sein. Unter den Titeln «Bitte Ruhe! Hier wird protestiert!», «Im Streik» sowie «Die Alpenüberquerung» werde ich davon drei Stationen bespielen. 

Besucher können alle Stationen der rund 20 Künstler:innen bei einem Rundgang selbst erkunden und sich via QR-Code über die jeweilige Installation informieren. Zudem gibt es geführte Rundgänge. Tiny Museum ist nur ein Projekt unter vielen Veranstaltungen der Kulturtage, die von Ausstellungen, über Lesungen, Musik, Theater bis Kino reichen.

Die Vernissage für das Tiny Museum findet am Dienstag, 17. Juni 2025 um 19 Uhr ab Centralplatz/Gotthardstrasse Thalwil in Verbindung mit der ersten Führung statt.

Führungen: 17. – 28. Juni jeweils Die. / Mi. / Do. / 19 Uhr / Dauer ca. 1 Std.

 Treffpunkt: Centralplatz Thalwil

Ausstellung: Zwischen Central-Treff (Station 1 in der Bank Thalwil), Centralplatz über das Museum Thalwil bis zur Reformierten Kirche (Platte) während den gesamten Kulturtagen.


TINY MUSEUM

Montag, 21. April 2025

WENN EXPERTEN SPRECHEN


WENN EXPERTEN SPRECHEN 

Das kann ich auch.

Das ist keine Kunst.

Das ist höchstens dekorativ.

Diese Ausstellung ist ein Witz.

Dich kennt doch keiner.

Wie kommst du eigentlich auf diese Preise?

Das kauft doch keiner.

Damit verdienst du doch nichts.

Zwanzig Franken Eintritt ist maßlos überzogen.

Was nichts kostet, ist nichts wert.

Wirst du dafür bezahlt?

Na, wenn’s Spaß macht.

Künstler sind halt alle ein bisschen … speziell.

Das Kulturzeug bringt doch nichts.

Das Schreiben und Malen ist doch keine Arbeit.

Ich meine, was du richtig arbeitest.

Systemrelevant ist das nicht gerade.

Kannst du davon leben?

Ach so, nicht wirklich, ja dann.

Warum tust du dir das an?

Ich füttere keine brotlosen Künstler durch.

Und was machst du sonst so beruflich?

Wer finanziert dich eigentlich?

Wüsste nicht, wieso das subventioniert werden sollte.

Bringt das eigentlich was?

Kriege ich einen Freundschaftsrabatt?

Meine Tochter malt auch, soll sie dir mal was schicken?

Hast du deinen Wikipedia-Eintrag eigentlich selbst geschrieben?

Gerade intellektuell ist deine Schreibe ja nicht.

Ich habe in deinem letzten Buch einen Tippfehler entdeckt.

Je bunter der Künstler, desto schlechter die Kunst.

Willst du dir nicht wieder eine Festanstellung suchen?

Naja, irgendwer muss ja auch sowas machen.

Muss man dafür studiert haben?

Und was soll das jetzt bedeuten?

Da kannst du mir ja schnell mal was schreiben. 

Übernimmst du das Gratulationsschreiben? Danke.

Trag das dann doch auch gleich vor, du bist die Deutsche.

Mal groß rauszukommen ist doch illusorisch.

Ich verstehe nichts, aber die Farben sind schön.

Wenn du Krimis schreiben würdest …

Schon wieder ein Stipendium? Na ja, dort will ja keiner hin. 

Was man so alles Kunst nennt …

Mein Schwager macht auch so kreative Sachen – der bastelt mit Holz.

Ich hätte auch gern so viel Freizeit.

Solche Projekte gibt's ja irgendwie ständig.

Du bräuchtest was Sicheres.

Und damit kriegt man einen Preis?

Wie lange willste das noch machen?

Kunst kann man halt nicht essen.

Ich hab's bis zum Ende gelesen – war ganz schön speziell.

Ich hätte viel zu hohe Ansprüche an mich selbst.

Was ist eigentlich dein Plan B?

Deine Cousine hat jetzt ihr eigenes Reihenhaus.

Wann kommt der Bestseller?

Ist das jetzt ernst gemeint oder ironisch?

Ist das autobiografisch?

Schreibst du das alles selbst?

Warum steht da kein Titel dran, so findet man’s gar nicht bei Google.

Ist das von einer KI?

Und davon kann man leben?

Was sagt eigentlich Ihre Familie dazu?

Und was kommt dann dabei raus?

Und das druckt ihr dann echt als Buch?

Also ich hätte mir ein Happy End gewünscht.

Willste nicht mal was Abstraktes machen?

Das ist ja ganz schön düster. Geht’s dir gut?

Ist das Kunst oder kann das weg? Haha!

Ich hab das irgendwie anders erwartet.

Dass du immer wieder einen Verlag findest!

Das ist ein Hobby!!!


(Bild: KI-generiert, Ideogram)


ANFRAGEN

 

ANFRAGEN

Wir dachten da so an 100 Franken – für alles.

Ein Auftritt ist ja Werbung für dich.

Wir können leider kein Honorar zahlen, aber du bekommst Reichweite.

Eine Gage liegt nicht drin, die Spesen werden aber übernommen. 

Das können wir leider nicht mehr ins Budget nehmen – kannst du es als Portfolio-Projekt verbuchen?

Es muss halt zünden. Aber mit Substanz. Und SEO.

Ist doch nur ein bisschen Text, oder?

Schreibst du mir rasch eine Rezension?

Können wir dich nicht einfach verlinken?

Wir brauchen was zwischen Hemingway und TikTok.

Könntest du es vielleicht noch reduzierter schreiben?

So im Stil von Apple. Oder Kafka. Oder Funny.

Kannst du da mal kurz drüber?

Das dürfteste in 30 Minuten durch haben. 

Oh, ich dachte, das war ein Freundschaftsding.

Ich hatte das jetzt irgendwie als Ehrenamt verstanden.

Das bräuchten wir bis morgen. Aber es soll sich nicht gehetzt anfühlen.


(Bild KI-generiert, Ideogram)


AUSWAHLVERFAHREN


AUSWAHLVERFAHREN

Das Projekt zeigt grundsätzlich Relevanz, jedoch fehlen uns die Ressourcen.

Wir möchten Sie ermutigen, es im nächsten Jahr erneut zu versuchen.

Leider konnte Ihr Antrag nicht berücksichtigt werden – trotz positiver Resonanz.

Die Jury war sich uneinig, aber es gab sehr viele starke Bewerbungen.

Ihre Arbeit ist originell, doch der inhaltliche Fokus passt dieses Jahr nicht.

Es fehlt an gesellschaftlicher Verortung.

Es fehlt an örtlicher Verortung.

Sie haben leider die Altersgrenze überschritten.

Sie haben sich nicht an den Zeilenabstand gehalten. 

Wir fördern primär Projekte mit Breitenwirkung.

Sie kommen nicht aus der Region.

Die Budgetlage hat leider Prioritätenverschiebungen notwendig gemacht.

Leider ist Ihr Vorhaben nicht interdisziplinär genug angelegt.

Die Einbindung partizipativer Elemente wäre wünschenswert gewesen.

Der Projektplan ist ambitioniert, aber in der Kürze der Zeit nicht realisierbar.

Es besteht kein Alleinstellungsmerkmal im aktuellen Förderkontext.

Bitte beachten Sie, dass eine Förderung nicht gleichzusetzen ist mit einer qualitativen Wertung.

Ihre Arbeit wurde zur Kenntnis genommen.


Wir setzen aktuell auf marktnahe Positionen.

Deine Arbeiten sind spannend, aber für unser Publikum schwer vermittelbar.

Wir schauen gerade eher nach jüngeren Positionen.

Das ist nicht so ganz unsere Linie, aber bleib bitte dran.

Hast du auch was in groß? Groß verkauft sich besser.

Hast du auch was in klein. Klein läuft gerade besser.

Deine Preispolitik müsstest du nochmal überdenken.

Wir haben derzeit keine Kapazitäten, neue Künstler:innen aufzunehmen.

Für die Messe brauchen wir eher was Mainstreamiges.

Deine Arbeiten sind stark, aber dem Publikum nicht zuzumuten.

Deine Arbeiten könnten religiöse Gefühle verletzen.

Die Sammler:innen wollen was, das sich an die Wand schmiegt.

Vielleicht erstmal in einer Gruppenausstellung?

Bist du sicher, dass du kein Konzeptpapier hast?

Wir haben gerade ein paar ähnliche Positionen im Programm.

Das ist schon sehr speziell – vielleicht eher für ein Off-Space?

Gibt es das auch in Schwarz-Weiß?


Ihre Arbeit hat uns angesprochen, wurde jedoch knapp nicht ausgewählt.

Die Auswahl fiel der Jury nicht leicht – es gab viele Bewerbungen.

Das Niveau war insgesamt sehr hoch.

Wir bitten um Verständnis, dass keine individuelle Begründung erfolgt.

Leider konnte Ihr Projekt nicht in die engere Wahl genommen werden.

Der Text hat zu wenig Meta-Ebenen.

Die Entscheidung stellt keine Bewertung Ihrer künstlerischen Qualität dar.

Wir hoffen, dass Sie sich nicht entmutigen lassen.

Der Jury lag eine Vielzahl herausragender Texte vor.

Ihre Stimme bleibt uns in Erinnerung, auch wenn es diesmal nicht gereicht hat.

Es war eine knappe Entscheidung.

Bitte bewerben Sie sich wieder.


(Bild KI-generiert, ChatGPT)