Dienstag, 22. März 2011

für alle, die UNTEN sind


Heute, ausnahmsweise, einmalig, erstmals und nie wieder, ein Text von jemand anderem. Genau gesagt ein Songtext, für alle, die unten durch sind. Hört es Euch an, Leute (Link zum Lied unten) und dann steht auf und macht Euch auf den Weg. Herzlichst, Eure Therapeutin.

"Oben" by Rainald Grebe

Es gab eine Zeit, da hab ich in Champagner gebadet,
Das war nicht irgendeiner, das kannst'e mir glauben.

Ich war auf den geilsten Aftershows dieser Stadt,
Ich wurde immer eingeladen, eingeladen.
Und der rote Teppich klebte an meinen Schuhen,
Der ging gar nicht mehr ab.

Ich hab mir, ich wollt mir für Barbara Streisand Konzertkarten kaufen, für 500€.
Da ruft die VW VIP-Lounge an und sagt:
"Herr Grebe sind sie wahnsinnig, sie sind doch eingeladen, eingeladen, eingeladen."
Hab ich gesagt:
"Ich möchte einmal im Leben was selber kaufen, lasst mich bitte diese Karte kaufen, ich möchte diese Karte kaufen."
Das hab ich dann auch gemacht.

Ich hab mir 'nen Porsche Cayenne gekauft,
Was sonst nicht meine Art ist.
Ihn zu Schrott gefahren und durch'n Bugatti ersetzt.
Und diese Zeit,
Ist jetzt.

Oben,
Ich bin oben.
Ist das schön.
Von oben,
Runter zu sehen.

Es gab eine Zeit,
Da hab ich bei Kaisers Rasierklingen geklaut,
Weil die einfach zu teuer waren. (stimmt ja auch)
Jetzt kann ich mir Klauen einfach nimmer leisten,
Denn der Ladendetektiv, schaut mich die ganze Zeit so komisch an,
Und er sagt: "Bitte Herr Grebe, ich will ein Autogramm, ein Autogramm." (stimmt doch auch)

Oben,
Ich bin oben.
Ist das krass.
Eben noch unten,
Und jetzt das.

Seit mein Geld für mich arbeitet,
Mach ich nur noch Sudokus.
Arschbomben und Sudokus den ganzen Tag.
Auf der Dachterrasse nebenan findet gerad' ein Fotoshooting statt,
Fette Models in (...) als hätte Rubens sie gemalt.

Seit mein Masseur mit mir Maumau spielt,
Schlaf' ich durch.
Seit ich einen Anwalt habe,
Brauch' ich ihn auch.

Oben,
Ich bin oben.
Ich hab's geschafft.
Ich les' gerad' ein Buch:"Die klassenlose Gesellschaft"
Ich hab sehr gelacht.

Es gab eine Zeit, da war eine Putzfrau das Allerletzte.
"Es ist dein Dreck, den machst du gefälligst selber weg!" (stimmt ja auch)
Jetzt kniet irgendeine Olga über meinem Klo, kratzt meine Kacke weg,
Es hat ein bisschen gedauert aber mittlerweile, mittlerweile,
Schaue ich ihr gern' dabei zu.

Unten.
Die ist unten,
Zurecht.
Und das hat mit Zufall nix zu tun,
Oder Pech.
Oben das wissen auch die Vögel,
Fliegt sich's einfach viel entspannter.
Oben, das wissen alle, die mal da waren,
Laufen die Dinge von selbst.

Seit mein Anlageberater mit mir skyped,
Schlaf' ich durch.
Wer skyped der bleibt.

Jetzt kommt's:
Spielt für mich.
Spielt für mich.
Spielt für mich.
Jungs,
Spielt für mich.

Oben. (Er ist oben)
Ich bin oben. (Er ist oben)
Seht ihr mich? (Er ist oben)
Wahrscheinlich nicht, bin zu weit oben. (Er ist oben)
Er.. Ach das bin ja ich, ich bin oben. (Er ist oben)

Ich bin zu weit oben, ich entferne mich, ich entferne mich, (Er ist oben)
Ich entferne mich, ich entferne mich. (Er ist oben)
Und jetzt, meine Spucke segelt elend lange, ich denke immer sie müsst' unten sein. (Er ist oben)
Aber ich hör' sie nicht, ich hör' sie nicht.

Und jetzt kommt Jungs, kommt,
Tanzt für mich, tanzt für mich.

Neulich traf ich einen alten Freund wieder,
Der kellnert jetzt für 5€ Stundenlohn.
Und ich hab gesagt:
"Was ist das erklär's mir, Stundenlohn ich weiß es nicht, ich weiß es doch nicht. Erklär's mir bitte. Komm'! Komm'! Kannst bei mir pennen. Komm' hoch! Komm hoch wir trinken was. Hab alles da. Und dann reden wir von früher, von den alten Zeiten und tun so als ob nix gewesen wär'. Komm nach oben, nach oben, nach oben, ahhh ahahah
Oben!"
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