Samstag, 17. September 2011

ALTER




Die schlechte Nachricht: Das Alter trifft jeden von uns. Die gute Nachricht: Das Alter trifft jeden von uns. Die Jüngeren von Ihnen wird das Besserwissen der Älteren solange auf die Nerven gehen, bis Sie selbst zu den Älteren zählen und feststellen, dass die im Grunde in den meisten Fällen Recht hatten. Es ist immer eine Sache des Blickwinkels, der in jungen Jahren oft aus Mangel an Erfahrung eher eng und aufgrund diverser Hormone, Alkohol oder anderer Substanzen partiell vernebelt ist. Mit der Reife klart sich der Blick. In den seltensten Fällen kommt ein schönes Bild zum Vorschein, lassen Sie sich davon nicht beeindrucken.
Wenn Sie jung sind, benutzen Sie ruhig hin und wieder die Überholspur, später wird das, schon rein physisch, eher schwierig. Haben Sie Respekt vor dem Alter, machen Sie aber trotzdem Ihre eigenen Erfahrungen. Mit allen Rückschlägen und Niederlagen. Nutzen Sie die wenigen Jahre, während denen Ihr Körper Alkohol und Drogen gut verträgt.
Wenn Sie bereits alt sind, suchen Sie sich andere Gesprächsthemen als Ihre körperlichen Unzulänglichkeiten. Hängen Sie nicht Ihrer Jugend nach, denken Sie nicht zu viel an den Tod. Machen Sie sich nicht jünger, als Sie sind. Sie betrügen sich nur selbst. Der Spiegel sagt immer die Wahrheit, treten sie ihr mit Unerschrockenheit entgegen. Lassen Sie die Finger von Botox. Tragen Sie keine bauchfreien Tops und reduzieren Sie ab 40 Ihre Rapper-Posen. In beiden Fällen machen Sie sich lächerlich.
Lassen Sie die Jungen über die Stränge schlagen, die Zeit der Rebellion ist kurz. Gehen Sie auch im fortgeschrittenen Alter noch ab und an auf die Barrikaden. Setzen Sie notfalls Ihre Gehhilfen gegen die Obrigkeit ein. Beginnen Sie mit dem Leben, solange Sie noch im Vollbesitz Ihrer mentalen Kräfte sind. Dieses Leben ist wahrscheinlich das Beste, was Ihnen zur Verfügung steht. Versuchen Sie das zu verinnerlichen.

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